Beruf und Alphabetisierung
Potenziale nutzen und Mitarbeitende fördern

Zweidrittel der 16- bis 65-jährigen in Deutschland stehen in abhängiger Beschäftigung und 15 Prozent davon verfügen nur über eine niedrige Lesekompetenz. Wie können Arbeitgeber Mitarbeitende, die nicht über eine ausreichend Lese- und Schreibkompetenz verfügen, fördern? Welche Fördermöglichkeiten gibt es? Hier stellen wir Ihnen neben nützlichen Informationen auch Berichte über Projekte aus der Praxis vor. Gerne nehmen wir auch Ihre Erfolgsgeschichte auf (wb-web).
BIBB - Koordinierungsstelle Dekade für Alphabetisierung

Logo der AlphaDekade 2016-2026 (Bild: ©BIBB)
Die Koordinierungsstelle übernimmt das fachliche Monitoring der Maßnahmen des Bundes im Rahmen der AlphaDekade 2016-2026. Sie ist beim Bundesinstitut für Berufsbildung angesiedelt.
Sie fördert die Kommunikation und Kooperation mit den Partnern der Dekade. Im Fokus stehen arbeitsmarktnahe Themen und Zielgruppen, wie
- Arbeitsplatzorientierte Alphabetisierung und Grundbildung Erwachsener, www.alphabund.de
- Transfer und nachhaltige Verbreitung von guten Praxisbeispielen
- Identifikation und Generierung neuer Förderschwerpunkte und Forschungsbedarfe
- Vernetzung der Akteure der Alphabetisierungsarbeit, Gewinnung neuer Partner
- Implementierung dauerhafter und tragfähiger Strukturen der Alphabetisierungs- und Grundbildungsarbeit als Teil des Weiterbildungssystems
- Sensibilisierung des Umfeldes und der Öffentlichkeit
Kontakt: alphadekade@bibb.de
Quelle: BIBB Koordinierungsstelle Dekade für Alphabetisierung
AlphaGrund - Arbeitsplatzbezogene Grundbildung

Frau mit Bücherstapel (Bild: MorningbirdPhoto / pixabay.com; CC0)
Das Projekt AlphaGrund entwickelte anwendungsorientierte Fördermaßnahmen für geringqualifizierte Erwerbstätige , wie Maßnahmen zur Alphabetisierung und Grundbildung. In einem weiteren Schritt unterstützt AlphaGrund die Umsetzung dieser Maßnahmen mit unterschiedlichen Akteuren, wie Unternehmen und Job-Centern, vor Ort. Der Zuschnitt der Konzepte orientiert sich an betrieblichen und branchenspezifischen Bedarfen. Beratungs- und Schulungskonzepte für Personalexperten wie Ausbilder/innen ergänzen das Portfolio ab. Zusätzlich födert AlphaGrund den Aufbau eines Netzwerks von Bildungsträgern der Wirtschaft. Dieses hat zum Ziel, Unternehmen, erwerbsfähige funktionale Ananlphabet/inn/en und Beschäftigte mit mangelnder Grundbildung über die spezifischen Förderangebote zu informieren, zu beraten und Fördermaßnahmen durchzuführen.
Weitere Informationen, Leitfäden für arbeitsplatzbezogene Grundbildung, Materialien und Ansprechpartner zum Projekt AlphaGrund finden Sie hier.
AlphaBERUF

Das Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) entwickelte ein Modell zur Verzahnung von Maßnahmen zur aktiven Arbeitsförderung Arbeitsloser mit berufsorientierter Alphabetisierung (AlphaBERUF); Projektlaufzeit 2013-2015.
Das Portal für Grundbildung und Beruf

Projekte (Bild: NikolayFrolochkin / pixabay.com; CC0)
Das Portal enthält eine Projektliste zum Thema Alphabetisierung und Grundbildung, die auf die einzelnen Projekte verlinkt.
Die Projektübersicht finden Sie hier.
alpha.Z - Grundbildung für den Beruf

Schreibtisch (Bild: Free-Photos / pixabay.de; CC0)
Das Projekt alpa.Z entwickelte ein Modell, das Grundbildung, Qualifizierung und Beschäftigung miteinander kombiniert.
Ziel war die Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit von Erwachsenen mit unzureichender Grundbildung.
Zur Erreichung dieser Zielsetzung wurden Produktlinien zu
- Beratung,
- Kompetenzerfasssung im Rahmen von Lernberatung (Assessment),
- Angebotsplanung und
- Unterrichtsgestalung
entwickelt und im Praxiseinsatz erprobt.
Weitere Informationen und Materialien bietet die Projektwebseite. Alle Materialien sind als E-Books erhältlich.
Quelle: alpha.Z
DVV-Rahmencurricula für Berufe

Der Deutsche Volkshochschulverband bietet eine Reihe von Lehrmaterialien für den Einsatz in verschiedenen Berufen. Diese ergänzen die die Rahmencurricula Schreiben, Lesen und Rechnen.
Gütesiegel Grundbildung für den Arbeitsplatz

Das Gütesiegel Grundbildung für den Arbeitsplatz ist eine Initiative des AlphaGrund-Projekts und der Arbeitsgemeinschaft der Bildungswerke der Deutschen Wirtschaft ADBW e. V. Die Zertifizierung steht für eingehaltene Qualitätsstandards bei der Beratung und Durchführung von Maßnahmen der arbeitsplatzorientierten Grundbildung.
Die ausführliche Broschüre zum Gütesiegel Grundbildung für den Arbeitsplatz und der Zertifizierung finden sie hier.
MENTO

MENTO steht für ein "Kollegiales Netzwerk für Grundbildung und Alphabetisierung". Mento unterstützt die Ausbildung von Mentorinnen und Mentoren, Lernberaterinnen und Lernberatern und den Aufbau von Netzwerken.
BAMF-Kurzanalyse: Asylberechtigte und anerkannte Flüchtlinge in Deutschland – Qualifikationsstruktur, Arbeitsmarktbeteiligung und Zukunftsorientierungen

Bild: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF)
In der Flüchtlingsstudie BAMF-Kurzanalyse durch das Bundesministerium für Migration und Flüchtlinge (BAMF) zeigte sich, dass – je nach Herkunftsland – viele der Migranten Analphabeten sind. Über die Hälfte dieser Personen besucht einen Alphabetisierungskurs in Deutschland. So gaben zum Beispiel fast 26 Prozent der befragten Iraker an, keine Schule besucht zu haben und weitere 10,5 Prozent nur vier Jahre zur Schule gegangen zu sein. Ein Drittel der befragten irakischen Flüchtlinge besuchte fünf bis neun Jahre eine Schule und ein weiteres Drittel zehn und mehr Jahre. Frauen sind in den drei Herkunftsländern Afghanistan, Irak und Syrien stärker in der Gruppe „Keine Schule besucht“ vertreten.
Die BAMF-Kurzstudie steht Ihnen hier als Download zur Verfügung.
Fachstelle für Grundbildung und Alphabetisierung Baden-Württemberg

Die Fachstelle koordiniert die Grundbildungs- und Alphabetisierungsarbeit im Projekt „Alphabetisierung und Grundbildung als Weg zu Erfolg und Teilhabe in Beruf und Gesellschaft“ des Europäischen Sozialfonds (ESF). Sie berät Lernende, Weiterbildungsanbieter und Betriebe mit Weiterbildungsbedarf. Der Fokus liegt auf der Arbeitsplatzorientierung der Grundbildungsarbeit.
Das Engagement der Fachstelle in Kürze:
- Aufbau und Pflege eines landesweiten Netzwerks der Projektträger und anderer Weiterbildungsanbieter zum Komplex arbeitsplatzorientierter Grundbildung und Alphabetisierung und Bündelung von Informationen und Weiterleiten im Sinne einer Informationsdrehscheibe
- Beratung und Information der Projektträger und anderer Weiterbildungsanbieter, von Betrieben mit Weiterbildungsbedarf im Grundbildungsbereich und der Öffentlichkeit.
- Zusammenarbeit mit Akteurinnen und Akteuren aus dem Komplex Bildung – Wirtschaft – Soziale Arbeit – Arbeitsverwaltung.
- Planung, Organisation und Durchführungen landesweiter Veranstaltungen zum Thema, Kontaktpflege zu Einrichtungen mit gleicher oder ähnlicher Aufgabenstellung aus anderen Bundesländern und nationalen Einrichtungen.
- Angebot der Weiterbildung für Kursleitende.
Quelle und weitere Informationen: Fachstelle für Grundbildung und Alphabetisierung Baden-Württemberg
Online-Ressourcen aus der Literaturdatenbank des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB)
- Freiling, Th. & Krings, U. (2014). Ausbildungsorientierte Alphabetisierung - Übergänge in Ausbildung für jugendliche funktionale Analphabetinnen und Analphabeten erleichtern. In: Individuelle Förderung in heterogenen Gruppen in der Berufsausbildung: Befunde, Konzepte, Forschungsbedarf. S. 105-122
- Freiling, Th. & Krings, U. (2013). Heterogenität als Chance für die Fachkräftesicherung - Alphabetisierung und Fachkräftebedarf.
In: Berufs- und Wirtschaftspädagogik - online. H. Spezial Nr. 6 HST 2013
Weiterführende Literatur im Open Access
- Solga, H. & Heisig, J.P. (2014).
Kompetenzen, Arbeitsmarkt- und Weiterbildungschancen von gering Qualifizierten in Deutschland - Befunde aus PIAAC. DOI: 10.3278/6004432w011. CC BY SA - Behlke, K. (2012). Lernberatung in der arbeitsbezogenen Grundbildung im Betrieb. Lern- und Organisationsberatung in der betrieblichen Weiterbildung. In der Reihe Perspektive Praxis. DOI: 10.3278/43/0040w129. CC BY SA
Wissensbausteine
Lernbarrieren

Kursleitende kennen Lernbarrieren aus ihrer Arbeit mit den Lernenden, aber auch aus eigenen Lernerfahrungen in Schule, Ausbildung oder Studium. Da gab es Momente, in denen das Lernen blockiert war. Was passierte da? Oder anders gefragt: Was kann man tun, um diese Barrieren zu überwinden? Oder wie kann man sie für das Lernen nutzen?
ProfilPASS

Schulwissen und Zertifikate – die Fähigkeiten eines Menschen umfassen weit mehr als das. Wie aber ermittelt man diese? Hier kommt der ProfilPASS ins Spiel. Mit diesem Instrument stehen Beraterinnen und Berater Jugendlichen und Erwachsenen in Entscheidungsprozessen bei Übergängen und Neuorientierungen beratend zur Seite.