Digitalisierung in der Erwachsenenbildung
Mit Smartphone, Tablet und Laptop bringen Teilnehmende heute ganz selbstverständlich ihre eigenen digitalen Geräte mit in Kurse und Trainings, Workshops und Vorträge – unabhängig vom Thema. Für Erwachsenenbildung und Weiterbildung bieten sich damit neue Chancen für das Lernen, das abwechslungsreicher, individueller und kreativer gestaltet werden kann. Auch die Lehrenden profitieren von digitalen Medien und neuen Technologien wie Künstlicher Intelligenz, wenn sie deren Möglichkeiten kennen und professionelle Vernetzungsangebote nutzen.
Unser Dossier „Digitalisierung in der Erwachsenenbildung“ bietet praktische Hilfen für verschiedene Aspekte des Themas: von den rechtlichen Grundlagen über Tipps für Präsentationen und Handouts, den Einsatz von digitalen Werkzeugen bis hin zur Künstlichen Intelligenz, die im Lehr-Lern-Prozess unterstützt. So erreicht man eine Öffnung und Ausweitung von klassischen Lernsettings mithilfe digitaler Medien und innovativer Ansätze.

Digitale Bildung bringt Menschen an einen Tisch – und verbindet deren Ideen und Wissen. (KI-generiert mithilfe von SORA, gemeinfrei).
Seit der ersten Veröffentlichung dieses Dossiers im Jahr 2015 hat die fortschreitende Digitalisierung die Erwachsenenbildung stetig verändert. So sind digitale und hybride Formate heute fest etablierte Bestandteile der Bildungslandschaft, die zeit- und ortsunabhängiges Lernen ermöglichen. Dieser grundlegende Wandel bringt jedoch auch neue Herausforderungen mit sich.
Der Nationale Bildungsbericht 2024 verdeutlicht diese Entwicklung: Im Jahr 2022 wurden bereits 55 Prozent der Weiterbildungsangebote digital oder hybrid durchgeführt. Zahlen aus dem Folgejahr zeigen, dass etwa jede vierte erwerbstätige Person in Deutschland innerhalb der letzten drei Monate digitale Lernressourcen genutzt hat, sei es selbst gesteuert oder im Rahmen eines Kurses. Mit zunehmendem Alter nimmt die Nutzung digitaler Lernangebote ab, während sie mit steigendem Bildungsgrad zunimmt. Das verdeutlicht, dass nicht alle Zielgruppen gleichermaßen von digitalen Möglichkeiten profitieren (Autor:innengruppe Bildungsberichterstattung, 2024, S. 235–246). Umso wichtiger sind niedrigschwellige Zugänge und gezielte Förderung digitaler Kompetenzen. Neue Entwicklungen wie der Einsatz von Künstlicher Intelligenz erweitern die didaktischen Möglichkeiten, verlangen aber auch nach kritischer Reflexion und zielgruppennahen, didaktischen Konzepten.
Erkenntnisse aus der ersten Förderphase des Metavorhabens „Digitalisierung im Bildungsbereich“ (Digi-EBF) – einem bundesweiten Forschungsprojekt zur Digitalisierung im Bildungsbereich – zeigen, dass die erfolgreiche Digitalisierung in der Erwachsenenbildung auf einer engen Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Bildungspraxis basiert. Ein kontinuierlicher Austausch ist notwendig, damit wissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis übertragen werden können und umgekehrt praktische Erfahrungen in die Forschung einfließen (Spoden et al., 2022, S. 1). Besonders bei innovativen Lehrmethoden, wie sie im Feld der digitalen Erwachsenenbildung immer häufiger eingesetzt werden, zeigt sich: Trotz aller Fortschritte bleibt die Digitalisierung ein komplexer, fortlaufender Prozess mit vielfältigen Herausforderungen. Die Praxis macht deutlich, dass pauschale Lösungen für die sehr unterschiedlichen Strukturen und Zielgruppen nicht ausreichen. Vielmehr sind flexible und differenzierte Ansätze gefragt, die an die jeweiligen lokalen Gegebenheiten und Bedarfe angepasst werden müssen. Diese Herausforderungen ähneln denen in anderen Bildungsbereichen, in denen vergleichbare Entwicklungen zu beobachten sind (Gundermann & Koschorreck, 2023).
Grundlagen, Tipps und Tricks rund um den Medieneinsatz
Um diesen Herausforderungen mit Erkenntnissen aus Wissenschaft und Praxis zu begegnen, bietet unser Dossier „Digitalisierung in der Erwachsenenbildung“ umfangreiche Informationen und praxisnahe Anleitungen. Verschiedene Akteurinnen und Akteure berichten in Erfahrungsberichten und Interviews aus ihrer eigenen Praxis und geben zahlreiche Tipps und Tricks weiter.
Wissensbausteine, Checklisten und konkrete Handlungsanleitungen unterstützen Sie dabei, digitale Medien Schritt für Schritt in Ihre eigene Praxis zu integrieren. Dabei legen wir Wert darauf, dass die vorgestellten Werkzeuge, Dienste und Methoden unkompliziert und mit wenig Einarbeitung nutzbar sind. Denn digitale Medien sollen nicht in erster Linie Mehraufwand bedeuten, sondern echten Mehrwert schaffen.
„Digitalisierung in der Erwachsenenbildung“ von Angelika Gundermann für wb-web (2015), CC BY-SA 3.0 DE, letzte Prüfung von Chris Nowacki (2025)
Autor:innengruppe Bildungsberichterstattung. (2024). Bildung in Deutschland 2024: Ein indikatorengestützter Bericht mit einer Analyse zu beruflicher Bildung. wbv Publikation. https://doi.org/10.3278/6001820iw
Gundermann, A., & Koschorreck, J. (2023). Es gibt weiteren Forschungsbedarf zur Digitalisierung in der Erwachsenen- und Weiterbildung. Netzwerk Bildung Digital. https://www.netzwerk-bildung-digital.de/2023/02/es-gibt-weiteren-forschungsbedarf-zur-digitalisierung-in-der-erwachsenen-und-weiterbildung/
Spoden, C., Bernhard-Skala, C., Koschorreck, J., & Rohwerder, J. (2022). Transfer von Forschungsergebnissen zur Digitalisierung in die Bildungspraxis: Ergebnisse und Empfehlungen aus dem Metavorhaben „Digitalisierung im Bildungsbereich“ (Digi-EBF). Deutsches Institut für Erwachsenenbildung. https://doi.org/10.57776/qy87-qx94
Folge 1: Open Educational Resources

Computer erleichtern das Arbeitsleben ungemein, schnell ist ein Text erstellt, kopiert, weitergeschickt. Aber nicht jeden Text, den ich kopiere, darf ich als Trainerin oder Kursleiter beliebig oft an meine Teilnehmerinnen und Teilnehmer weitergeben. Weder als Ausdruck noch in digitaler Form. Damit Lehrende nicht ständig Gefahr laufen, die Grenzen des Urheberrechts zu überschreiten, gibt es die sogenannten Open Educational Resources, kurz OER. Das sind offene, also frei verfügbare Bildungsressourcen, die unter bestimmten Bedingungen genutzt, weitergegeben und verändert werden dürfen. Wie man OER findet, wie man sie in Lernarrangements einsetzen kann und was es dabei zu beachten gibt, ist Thema dieser Folge des Dossiers "Digitalisierung in der Erwachsenenbildung".
Folge 2: Praktische digitale Werkzeuge

Im Internet gibt es zahlreiche Tools, die den Seminaralltag
erheblich erleichtern können. Ideen sammeln, Mindmaps erstellen, Entscheidungen
treffen oder Präsentationen verschönern, zu all diesen und noch weiteren Themen
gibt es Unterstützung im Netz. Diese praktischen Online-Helfer für den Seminaralltag sind Thema dieser Folge des Dossiers "Digitalisierung in der Erwachsenenbildung".
Folge 3: Blogs für Lehrende

Wenn es um die Vermittlung von Wissen geht, gehören Weblogs
zu den ersten Anlaufstellen im Internet. Warum also nicht auch die Ergebnisse
eines Seminars im Netz sichtbar machen? Oder das eigene Know-how darstellen?
Wie Blogs für die Seminararbeit und zur Selbstpräsentation eingesetzt werden
können und wie sie richtig gehandhabt werden, erläutern die folgenden Beiträge.
Folge 4: Präsentieren, Visualisieren und Dokumentieren

Langweilige Präsentationen und Handouts stellen nicht nur die Aufmerksamkeit Ihrer Zielgruppen auf die Probe, sie geraten auch schnell in Vergessenheit. Wie Sie Ihre Präsentationen optisch ansprechend, spannend und unterhaltsam gestalten, ein interaktives Whiteboard richtig einsetzten, tolle Handouts vorbereiten und Ihre Inhalte mit E-Books und Fotodokumentationen dauerhaft zugänglich machen, erfahren Sie in dieser Folge vier des Dossiers "Digitalisierung in der Erwachsenenbildung".
Folge 5: Rechtliche Grundlagen für digitale Medien in der Erwachsenenbildung

Das World Wide Web bietet schier unbegrenzte Möglichkeiten: Arbeitsmaterial, Fotos, Videos, Texte, Diskussionsmöglichkeiten – alles scheint gratis und in Sekundenschnelle verfügbar. Gleichzeitig müssen diverse Rechtsfragen beachtet werden. Wir informieren Sie über Lizenzfragen, Datenschutz, das Recht am eigenen Bild, Netiquette und Haftung im Internet.
Folge 6: Suchen, Finden und Wiederfinden – Persönliches Wissensmanagement im Netz

Das World Wide Web bietet schier unbegrenzte Möglichkeiten: Arbeitsmaterial, Fotos, Videos, Texte, Diskussionsmöglichkeiten – alles scheint gratis und in Sekundenschnelle verfügbar. Gleichzeitig müssen diverse Rechtsfragen beachtet werden. Wir informieren Sie über Lizenzfragen, Datenschutz, das Recht am eigenen Bild, Netiquette und Haftung im Internet.
Folge 7: Bring Your Own Device (BYOD) – Was passiert, wenn Teilnehmende ihre eigenen Geräte mitbringen?

Bei „Bring Your Own Device“ (BYOD) bringen die Teilnehmer ihre privaten Geräte mit und nutzen sie im Rahmen von Bildungsangeboten. Das hat viele Vorteile, bedarf aber auch einiger Rahmenbedingungen. Einen Überblick über BYOD, die Vor- und die Nachteile, sowie die Einsatzmöglichkeiten für die Erwachsenenbildung erläutern die folgenden Beiträge.
Folge 8: Kollaboratives Schreiben online – Werkzeuge, Anleitungen und Tipps

Wikis und andere Online-Werkzeuge zum gemeinsamen Erstellen von Texten können dabei helfen, das Wissen mehrerer Personen zu bündeln. Sie lassen sich für kreative und organisatorische Arbeiten einsetzen, sowohl in Teams als auch im Workshop. Wie Sie Wikis, Google Docs oder Ethperads optimal in der Erwachsenenbildung einsetzen können, erfahren Sie in den folgenden Beiträgen.
Folge 9: Flipped Classroom

Jedes Jahr benennt der Horizon-Report des New Media Consortium aus den USA sechs Technologietrends aus dem Bildungsbereich. “Flipped Classroom“ war 2015 dabei. „To Flip“ bedeutet umdrehen – was genau wird bei diesem didaktischen Konzept umgedreht und wie wenden Erwachsenenbildnerinnen es in der Praxis an? Diese Folge des Dossiers „Digitalisierung in der Erwachsenenbildung“ stellt in Handlungsanleitungen und Fallbeispielen sowie in einem Wissensbaustein die Methoden des „Flipped Classroom“ vor.
Folge 10: Feedback und Vorwissen abfragen – Online-Umfragen in der Erwachsenenbildung

Vorbereitung auf die Teilnehmenden und Evaluation der Ergebnisse gehören zu fast jeder Bildungsveranstaltung dazu. Erleichtert wird diese Arbeit durch Umfrage-Tools im Internet. Wie Online-Umfragen für Vorabfragen, Einstieg und Feedback in der Erwachsenenbildung eingesetzt werden können, erläutern die folgenden Beiträge.
Folge 11: Kreativ lehren - mit dem Smartphone Fotos, Videos und Audios produzieren

Fotos machen, Videos drehen, Töne aufnehmen – alles, wofür es früher teures Equipment und spezielle Kompetenzen brauchte, kann heute jeder mit einem Smartphone schnell, einfach und in guter Qualität selbst machen. Wie lässt sich das in Unterricht und Training einbinden? Worauf muss man achten und was ist didaktisch sinnvoll? Die folgenden Beiträge geben hilfreiche Einführungen, Tipps und Tricks.
Folge 12: Wie Forschung und Bildungspraxis zusammenkommen

Welche digitalen Medien und Lehr-Lern-Szenarien sind für Lehrende im Alltag besonders hilfreich? Wie können Tools, Apps oder digital aufbereitete Lerninhalte didaktisch wirkungsvoll eingesetzt werden? Was bedeutet dies für mich als Lehrende/n eigentlich? Die Praxis der Erwachsenenbildung erwartet zu diesen und vielen ähnlichen Fragen Antworten von der Bildungsforschung. Auf der anderen Seite sind Wissenschaftler/innen für anwendungsorientierte Forschung darauf angewiesen, Bedarfe aus der Praxis zu erfahren. Austausch zwischen Forschung und Praxis – in beide Richtungen – ist nötig.
Folge 13: Künstliche Intelligenz in der Lehre

Das Dossier "Künstliche Intelligenz in der Lehre" bietet zum einen Informationen rund um das Thema KI und zum andern eine Vielzahl an Hilfestellungen zum Einsatz von KI im Lehr-Lern-Prozess. wb-web stellt einen Kompetenzrahmen vor, weist auf die Möglichkeiten hin, die KI-Nutzung zu lernen und mit Prompting umzusetzen. Ziel ist es, die KI im Arbeitsfeld einzusetzen. Hierzu stellt wb-web Methoden für dein Einsatz von KI im Lehr-Lern-Prozess vor, und wo KI in der Bildungsverwaltung assistieren kann. Zu beiden Bereichen verweisen wir auf Tools und Toolsammlungen. Einzelne Tools, die wb-web testen konnte, werden mit Handlungsanleitungen hervorgehoben, bevor auf die KI-Empfehlungssysteme für die Weiterbildung Bezug genommen wird.
Lehren und Lernen mit digitalen Medien

Ein nahezu uneingeschränkter Zugang zum Internet, digitale Medien und mobile Endgeräte sind aus unserem Alltag und dem Arbeitsleben kaum noch wegzudenken. Das Internet bietet nicht nur eine unendliche Fülle an Informationen, sondern auch das Potenzial, Kommunikation und Austausch vollkommen neu zu gestalten – und damit auch im Weiterbildungsalltag neue Wege zu gehen. Aber was sind überhaupt „digitale Medien“? Welche Vorteile und Möglichkeiten bieten sie? Welche digitalen Medien nutzen andere Weiterbildnerinnen und Weiterbildner in ihren Seminaren und Kursen?
Hier geht es (mit Anmeldung) zum Lernpfad: Lehren und Lernen mit digitalen Medien