Buchvorstellung

Didaktische Erklärvideos

Buchcover "Didaktische Erklärvideos"

Cover nicht unter freier Lizenz

Das Praxis-Handbuch vermittelt neben einer theoretischen Rahmung Einsatzmöglichkeiten, Rahmenbedingungen und praktische Erläuterungen zur Erstellung eigener Videos. Ziel ist es, als lehrende oder teilnehmende Person Videos selbst erstellen zu können.

Hierzu stellt der Autor Ralf Tenberg zu Beginn die Definition und Herkunft sowie die Gattungen didaktischer Erklärvideos vor. Wo früher Gebrauchsanweisungen oder Bedienungsanleitungen Usus waren, greifen Nutzerinnen und Nutzer heute zum Smartphone oder sehen sich ein Erklärvideo auf YouTube an (Tenberg S. 19). Mit dem Einzug des Smartphones veränderte sich das Nutzungsverhalten. Heute werden diese mit einer oder mehreren Kameras ausgestatteten Geräte getreu dem YouTube-Motto „broadcast yourself“ zur Erstellung und Verbreitung von eigenen Videos genutzt. So finden sich auf Social-Media-Plattformen  neben Selbstdarstellungen unzählige Erklärvideos wie man zum Beispiel einen neuen Rollladengurt einbaut.

In der formalen Bildung in Schulen und Universitäten sind Erklärvideos Teil des E-Learnings (Kerres 2018[1]). Der Autor stellt hierzu verschiedene Einsatzszenarien, Plattformen und die unterschiedlichen Gattungen didaktischer Erklärvideos vor. Eine weitere Betrachtung der Medien erfolgt unter verschiedenen wissenschaftlichen Positionen wie „Grundlegenden Perspektiven auf menschliches Lernen“, “Lernen aus kognitivistischer Perspektive“, „Lernen aus konstruktivistischer Perspektive“ sowie „Psychologische Perspektive auf Erklärvideos“ und „Didaktische Perspektive auf Erklärvideos“.

Der Autor spezifiziert acht verschiedene Erklärmethoden u.a. „beschreibend-erläuternd“, „problemorientiert“ und „episodenhaft“. Zu jeder Methode verweist Tenberg auf Beispiele, die in Mediatheken der Rundfunksender oder im Internet zu finden sind. Dass ein Video Teil einer Lerneinheit begleitend mit Informationstexten, Erschließungsfragen, Umsetzungsaufgaben und Tests ist, wird genauso thematisiert, wie deren Erstellung und Fokussierung.

Unter der Überschrift „Mediendidaktik und -methodik“ finden die Leser nützliche Hinweise zur Veranschaulichung. Erläutert werden verschiedene Ebenen sowie  statische und dynamische Aspekte der Veranschaulichung in Erklärvideos. Mit der Entwicklung von Erklärvideos werden zum Beispiel die curriculare Passung, institutionelle und konzeptionelle Rahmen sowie Adressat*innen in den Blick genommen. Die Leser*innen erhalten hierbei eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Produktion von Erklärvideos.

Zum Abschluss des ersten Buchteils erhalten die Leser*innen im sechsseitigen „Checkpoint“ eine übersichtliche Zusammenfassung u.a. mit zentralen Gründen für den Einsatz von Erklärvideos in Lehre und Unterricht.

Das deutlich kürzere zweite Kapitel „Herstellung von Erklärvideos“ stellt die Erfahrungen des Autors mit der Planung, Herstellung und Einbindung eines Erklärvideos in sein Lehrangebot anhand zweier Beispiele vor.

Fazit

Das Praxis-Handbuch begründet aus vielen Perspektiven die Einbindung, den Nutzen und die Produktion von Erklärvideos für das eigene Lehrangebot. Mit der Schritt-für-Schritt-Anleitung sowie den zwei praktischen Beispielen können Leser*innen in die Planung und Umsetzung eines eigenen Erklärvideos starten.


Ralf Tenberg ist Leiter des Arbeitsbereichs Technikdidaktik an der Technischen Universität Darmstadt.

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[1] Kerres, M. (2018). Mediendidaktik. Oldenburg: De Gruyter. 

CC BY-SA 3.0 DE by Susanne Witt für wb-web (Juni 2021)


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