Anerkennung und Validierung

Plan B (Bild: geralt / Pixabay.com; Pixabay License)
Prekäre Beschäftigungsverhältnisse, häufige Ortswechsel, Zuwanderung oder auch der Wunsch nach einem Neuanfang sind häufig Gründe für eine berufliche Neuorientierung. Die Anerkennung von beruflichen Kompetenzen erleichtert den Weg für die Bewerber/innen. Hierfür gibt es verschiedene Verfahren Im deren Rahmen erhalten sie einen Überblick über ihre erworbenen Kompetenzen, wie auch zukünftige Arbeitgeber einen vielschichtigen Einblick in das Portfolio seiner Bewerber/innen erhalten. Im Folgenden haben wir für Sie eine Reihe von Möglichkeiten zusammengetragen, wie Kompetenzen anerkannt und validiert werden können. Weitere Verfahren zur Kompetenzerfassung, wie zum Beispiel den ProfilPASS, finden Sie unter "Beratung in der Beruflichen Weiterbildung".
Gern ergänzen wir unsere Ausführungen mit Ihren Hinweisen. Schreiben Sie hierzu bitte an die Redaktion.
ESCO – Europäische Klassifizierung für Fähigkeiten / Kompetenzen, Qualifikationen und Berufe
European Skills, Competences, Qualifications and Occupations – ESCO steht für die mehrsprachige europäische Klassifikation der Fähigkeiten, Kompetenzen, Qualifikationen und Berufe. Das Online-Portal wird von der europäischen Kommission verwaltet und externen Trägern unterstützt.
Für den Arbeitsmarkt und allgemeine sowie berufliche Bildung relevante berufliche Tätigkeiten, Kompetenzen und Qualifikationen werden aufgeführt, beschrieben und eingeordnet. Das Online-Portal ist offen und kostenlos verfügbar. Die Informationen stehen den User*innen in 27 Sprachen zur Verfügung. In 24 EU-Sprachen sowie Isländisch, Norwegisch und Arabisch ist die gemeinsame Referenzterminologie verfügbar mit dem Ziel die Effizienz und den Integrationsgrad des europäischen Arbeitsmarktes zu erhöhen.
ESCO besteht aus drei Säulen:
- Berufe durchsuchen,
- Kenntnisse, Fähigkeiten und Kompetenzen durchsuchen und
- Qualifikationen durchsuchen.
Das Portal ist verknüpft mit
Zur Zielgruppe des Portals zählen Arbeitssuchende, Bildungseinrichtungen, Arbeitgeber, Webseiten für die Online-Arbeitssuche sowie Arbeitsverwaltungen und Laufbahnberatende.
Valikom - Abschlussbezogene Validierung non-formal und informell erworbener Kompetenzen

Logo nicht unter freier Lizenz
Unter dem Motto "Talente sichtbar machen" entwickelte ein Konsortium verschiedener Kammern unter der Leitung des Westdeutschen Handwerkskammertags ein Verfahren zur Erfassung von non-formal und informell erworbener Berufskompetenzen und deren Bewertung am Maßstab eines anerkannten Referenzberufs durch Berufsexpert/innen. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgte durch das Forschungsinstitut für Berufsbildung im Handwerk an der Universität zu Köln.
Das Validierungsverfahren richtet sich an Personen, die unabhängig von ihrem Beschäftigungsstatus beruflich relevante Kompetenzen erworben haben, diese aber nicht durch einen Berufsabschluss nachweisen können.

Cover nicht unter freier Lizenz
Die Broschüre stellt die Ergebnisse des Verbundprojekts »Abschlussbezogene Validierung non-formal und informell erworbener Kompetenzen« zusammenfassend vor.
Im Fokus stehen Ziel des Verfahrens, Zielgruppen und der Ablauf des entwickelten Validierungsverfahrens beschrieben. Praxisbeispiele unterstreichen die Bedeutung der Validierung.
Darüber hinaus enthält die Broschüre Handlungsempfehlungen der Projektpartner für eine nachhaltige Etablierung von Validierungsverfahren in Deutschland.
Hier können Sie die Broschüre herunterladen:
Gefördert wurde das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Quelle: Projektseite Valikom
IQ Netzwerk - Integration durch Qualifizierung von Migrantinnen und Migranten im Kontext des Anerkennungegesetzes im Rahmen des Europäischen Sozialfonds

Logo nicht unter freier Lizenz
Ziel des Netzwerks „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ ist es, die Arbeitsmarktchancen für Menschen mit Migrationshintergrund zu verbessern. In der Förderperiode 2015-2018 wurde das Programm um den Schwerpunkt „ESF-Qualifizierung im Kontext des Anerkennungsgesetzes“ erweitert.
Das Förderprogramm beinhaltete drei Handlungsschwerpunkte:
- Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung
Ziel der Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung des IQ Netzwerks ist die qualifikationsgerechte und nachhaltige Integration in den deutschen Arbeitsmarkt. - Berufliche Qualifizierungsmaßnahmen im Kontext der Anerkennungsgesetze
Die Teilprojekte im Handlungsschwerpunkt 2 des Förderprogramms IQ konzentrieren sich auf Anpassungs- oder Nachqualifizierungen, um die Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen zu unterstützen. - Interkulturelle Kompetenzentwicklung und Antidiskriminierung
Im dritten Schwerpunkt des Förderprogramms IQ steht der Aufbau bzw. die Weiterentwicklung interkultureller Kompetenzen im Mittelpunkt.
Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite Netzwerk IQ.
Das clavis – das Arbeitsmarkt- und Integrationsmagazin finden Sie hier: clavis.
Quelle: Projektseite Netzwerk IQ
Unternehmen Berufsanerkennung – Mit ausländischen Fachkräften gewinnen
Im Projekt „Unternehmen Berufsanerkennung HWK“ werden konkrete Angebote entwickelt, um Handwerksbetriebe im Anerkennungsprozess zu unterstützen. Dabei wird ein regionaler und branchenspezifischer Ansatz verfolgt, bei dem die individuellen Bedürfnisse der Betriebe im Fokus stehen.
Ziel ist es, Handwerksbetriebe über die Berufsanerkennung als Mittel der Fachkräfteentwicklung und -gewinnung gezielt zu informieren und die Teilnahme am Anerkennungsprozess zu erleichtern. Konkrete Hilfestellungen sollen die betriebliche Anerkennungspraxis verbessern und struktuelle Hürden überwunden werden.
Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt baut auf das vorangegangene Gemeinschaftsprojekt "Unternehmen Berufsanerkennung – Mit ausländischen Fachkräften gewinnen." auf. Nach der Einführung der Dachmarke „Unternehmen Berufsanerkennung“ wird die Arbeit seit Anfang 2019 in zwei separaten, aber miteinander kooperierenden Projekten fortgesetzt.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter:
- www.unternehmen-berufsanerkennung.de
- twitter.com/berufsanerkannt
- www.facebook.com/unternehmenberufsanerkennung/
Weitere Informationen finden Sie hier.