Susanne Witt News

So (unterschiedlich) digital kompetent ist Deutschland

Die Grafik symbolisiert mit vielen Bildern die digitale Vernetzung.

Digitale Vernetzung (Bild:  Gerd Altmann, Pixabay, Pixabay License)

Digitalkompetenzen als Schlüssel zur selbstbestimmten Nutzung von Geräten und digitalen Anwendungen sowie zum kritischen Umgang mit diesen sind sehr unterschiedlich in der Bevölkerung verteilt. Die empirischen Erkenntnisse der Studie „Digital Skills Gap“ zeigen Spaltungen zwischen der Anwendungskompetenz und dem Verständnis über die zugrundeliegenden Mechanismen und zwischen den Faktoren Alter, Bildung, Art der Berufstätigkeit auf. Die Sonderstudie des D21-Digital-Index 2020/2021 wurde von der ITM Beratungsgesellschaft mbH in Stuttgart durchgeführt

Untersucht wurden die Digitalkompetenzen der Online-Bevölkerung im Alter ab 14 Jahre in Deutschland. Grundlage für die Einordnung ist das European Digital Competence Framework der EU-Kommission. Dieses unterteilt die Digitalkompetenzen in „Information und Datenkompetenz“, „Kommunikation und Kollaboration“, „Gestalten und Erzeugen digitaler Inhalte“, „Sicherheit und Wohlbefinden“ sowie „Problemlösekompetenz“.

Die zentralen Ergebnisse der Studie zeigen, dass

  • viele Bürger*innen souverän digitale Anwendungen und Geräte nutzen, aber nur wenige die dahinterliegenden Mechanismen verstehen.
  • es fast allen möglich ist, sich im Internet zu informieren, eine kritische Bewertung der Informationen aber schwer fällt (Stichwort: Informationskompetenz)
  • fast alle Jüngeren Inhalte ins Internet stellen bzw. hochladen können, jedoch nur wenige beurteilen können, ob die Inhalte rechtlich geschützt sind.
  • Menschen, die keine Anknüpfungspunkte zur Digitalisierung haben und so im Abseits stehen, sich nicht zutrauen, sich selbst Digitalkompetenzen im Internet anzueignen.
  • Menschen in bestimmten Lebenssituationen besonders von digitalen Angeboten profitieren könnten, diese aber seltener kennen und  weniger die Notwendigkeit zum Ausbau der eigenen Digitalkompetenz erkennen.

Auf den European Digital Competence Framework bezogen stechen folgende Ergebnisse in den Teilbereichen hervor:

  • In dem Bereich der Informations- und Datenkompetenz pendelte sich die Recherchekompetenz auf hohem Niveau ein. Gering Gebildete können einfache Internetrecherchen durchführen, jedoch bestehen Defizite hinsichtlich der Quellenvielfalt und dem Erkennen unseriöser Nachrichten.
  • Für Kommunikation und Kollaboration sind über alle Altersgruppen und Bildungsgrade grundlegende Smartphone-Kompetenzen stark ausgeprägt. Insbesondere Menschen mit Bürojobs können Videokonferenzen einrichten.
  • Das Gestalten und Erzeugen digitaler Inhalte fällt allen Jüngeren in sozialen Medien mit dem Posten leicht. Dabei bestehen Defizite hinsichtlich der Kenntnisse zum Urheberrecht und -schutz der Inhalte.
  • Sicherheit und eigenes Wohlbefinden spiegeln sich über alle Altersgruppen hinweg in einem hohen Datenschutzbewusstsein in der Bevölkerung. Internetsucht kennen Ältere seltener, unabhängig vom Bildungsgrad.
  • Bei den Problemlösekompetenzen im Digitalen zeigt sich, dass die Hälfte der Internetnutzer*innen für sich passende Angebote kennt, diese Kenntnis mit steigendem Alter sinkt. Die eigene Wissensaneignung fällt leichter, als anderen bei der Lösung von Problemen zu helfen. Jüngere und höher Gebildete können andere dabei besser unterstützen.

Weitere Informationen sowie die vollständigen Studienergebnisse der Studie „Digital Skills Gap – So (unterschiedlich) digital kompetent ist die deutsche Bevölkerung“ erhalten Sie auf der Webseite der InitiativeD21 e.V.


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