So (unterschiedlich) digital kompetent ist Deutschland
Digitalkompetenzen als Schlüssel zur selbstbestimmten Nutzung von Geräten und digitalen Anwendungen sowie zum kritischen Umgang mit diesen sind sehr unterschiedlich in der Bevölkerung verteilt. Die empirischen Erkenntnisse der Studie „Digital Skills Gap“ zeigen Spaltungen zwischen der Anwendungskompetenz und dem Verständnis über die zugrundeliegenden Mechanismen und zwischen den Faktoren Alter, Bildung, Art der Berufstätigkeit auf. Die Sonderstudie des D21-Digital-Index 2020/2021 wurde von der ITM Beratungsgesellschaft mbH in Stuttgart durchgeführt
Untersucht wurden die Digitalkompetenzen der Online-Bevölkerung im Alter ab 14 Jahre in Deutschland. Grundlage für die Einordnung ist das European Digital Competence Framework der EU-Kommission. Dieses unterteilt die Digitalkompetenzen in „Information und Datenkompetenz“, „Kommunikation und Kollaboration“, „Gestalten und Erzeugen digitaler Inhalte“, „Sicherheit und Wohlbefinden“ sowie „Problemlösekompetenz“.
Die zentralen Ergebnisse der Studie zeigen, dass
viele Bürger*innen souverän digitale Anwendungen und Geräte nutzen, aber nur wenige die dahinterliegenden Mechanismen verstehen.
es fast allen möglich ist, sich im Internet zu informieren, eine kritische Bewertung der Informationen aber schwer fällt (Stichwort: Informationskompetenz)
fast alle Jüngeren Inhalte ins Internet stellen bzw. hochladen können, jedoch nur wenige beurteilen können, ob die Inhalte rechtlich geschützt sind.
Menschen, die keine Anknüpfungspunkte zur Digitalisierung haben und so im Abseits stehen, sich nicht zutrauen, sich selbst Digitalkompetenzen im Internet anzueignen.
Menschen in bestimmten Lebenssituationen besonders von digitalen Angeboten profitieren könnten, diese aber seltener kennen und weniger die Notwendigkeit zum Ausbau der eigenen Digitalkompetenz erkennen.
Auf den European Digital Competence Framework bezogen stechen folgende Ergebnisse in den Teilbereichen hervor:
In dem Bereich der Informations- und Datenkompetenz pendelte sich die Recherchekompetenz auf hohem Niveau ein. Gering Gebildete können einfache Internetrecherchen durchführen, jedoch bestehen Defizite hinsichtlich der Quellenvielfalt und dem Erkennen unseriöser Nachrichten.
Für Kommunikation und Kollaboration sind über alle Altersgruppen und Bildungsgrade grundlegende Smartphone-Kompetenzen stark ausgeprägt. Insbesondere Menschen mit Bürojobs können Videokonferenzen einrichten.
Das Gestalten und Erzeugen digitaler Inhalte fällt allen Jüngeren in sozialen Medien mit dem Posten leicht. Dabei bestehen Defizite hinsichtlich der Kenntnisse zum Urheberrecht und -schutz der Inhalte.
Sicherheit und eigenes Wohlbefinden spiegeln sich über alle Altersgruppen hinweg in einem hohen Datenschutzbewusstsein in der Bevölkerung. Internetsucht kennen Ältere seltener, unabhängig vom Bildungsgrad.
Bei den Problemlösekompetenzen im Digitalen zeigt sich, dass die Hälfte der Internetnutzer*innen für sich passende Angebote kennt, diese Kenntnis mit steigendem Alter sinkt. Die eigene Wissensaneignung fällt leichter, als anderen bei der Lösung von Problemen zu helfen. Jüngere und höher Gebildete können andere dabei besser unterstützen.
Weitere Informationen sowie die vollständigen Studienergebnisse der Studie „Digital Skills Gap – So (unterschiedlich) digital kompetent ist die deutsche Bevölkerung“ erhalten Sie auf der Webseite der InitiativeD21 e.V.
Bei der Kursvorbereitung möchten Lehrende gerne das vorhandene Lehrbuchmaterial mit anschaulichen Beispielen ergänzen und ihre Materialsammlung wie einen bunten Blumenstrauß präsentieren.
Doch wieviel darf man kopieren oder aus fremden Werken verwenden? Die im Jahr 2017 beschlossene Angleichung des Urheberrechts an die Erfordernisse und Bedarfe der Wissensgesellschaft hat zum Ziel, die Regelungen zu vereinfachen. Hier finden Sie die neuen Paragrafen 60a-h zu "Unterricht und Lehre" sowie Unterrichts- und Lehrmedien".
Mit Smartphone,
Tablet und Laptop bringen Teilnehmende heute ganz selbstverständlich ihre
eigenen digitalen Geräte mit in Kurse und Trainings, Workshops und Vorträge –
unabhängig vom Thema. Für Erwachsenenbildung und Weiterbildung bieten sich
damit neue Chancen für das Lernen, das abwechslungsreicher, individueller und
kreativer gestaltet werden kann. Auch die Lehrenden können von digitalen Medien
profitieren, wenn sie um die neuen Möglichkeiten wissen und professionelle
Vernetzungsangebote kennen.
Sie suchen Material für eine Lehreinheit im Internet. Worauf müssen Sie achten, wenn Sie Videos, Bilder, Texte usw. aus dem Internet einsetzen? Diese und ähnliche Fragen stellt der Selbsttest für Lehrende in der Erwachsenen- und Weiterbildung, den das Projekt MEKWEP entwickelt hat. Das Testergebnis gibt ausführliches Feedback zu verschiedenen Bereichen des Umgangs mit Medien als Lehrkraft. Eine nützliche Grundlage, um gerade bei Überlegungen zu digitalen Lernformaten das eigene professionelle Handeln weiterzuentwickeln. Am 7.12.2018 von 11:00 -12:00 Uhr stellten im wb-web-Webinar die Projektleiter den Fragebogen und das ihm zugrunde liegende medienpädagogische Kompetenzmodell für Lehrende in der Erwachsenenbildung vor.
Es dürfte Zufall gewesen sein, dass das MEKWEP-Projekt am selben Tag mit ersten Ergebnissen an die Fachöffentlichkeit gegangen ist wie die Bertelsmann Stiftung mit ihrer letzten Folge zum Monitor Digitale Bildung . Beide treibt das gleiche Thema um: Wie gelingt es der Weiterbildung, die Potenziale der Digitalisierung für die Weiterentwicklung von Bildungsprozessen zu nutzen? Und: Wie gut sind eigentlich die Weiterbildner auf diese Herausforderungen vorbereitet?