Demokratie ist lebendig und vielfältig. Zugleich zeigt sich gerade heute, wie fragil sie ist. Welche Kräfte wirken auf sie ein? Welche Verantwortung sowie Anforderungen werden von und an Politik sowie Gesellschaft herangetragen? Das Heft 3/2024 weiter bilden, DIE Zeitschrift für Erwachsenenbildung, greift die Diskussion um die Politische Erwachsenenbildung auf. Die Autor*innen zeichnen ein multiperspektivisches Bild aus Bedrohungen, Chancen, Voraussetzungen und Aufforderungen, um die Demokratie lebendig zu halten und zeigen Lösungswege, die in Bildungsangebote einfließen können.
„Die Erosion des Politischen in der Mitte ist eine Gefahr für die Demokratie.“ Im Gespräch erläutert Linus Westheuser, warum der Blick auf die Mitte der Gesellschaft gerichtet werden muss. Er orientiert sich dabei an vier gesellschaftlichen Konfliktlinien, die in seiner Studie untersucht wurden: „Oben-Unten-Ungleichheiten“, „Innen-Außen-Ungleichheiten“, „Wir-Sie-Ungleichheiten“ und „Heute-Morgen-Ungleichheiten“. Westheuser beschreibt den Stellenwert und die Art der Wahrnehmung der gesellschaftlichen Mitte in Bezug auf die Demokratie sowie im Vergleich dazu extreme politische Ränder. Darüber hinaus beschreibt er die Funktionsweise von politischen Triggerpunkte sowie das Phänomen der affektiven Polarisierung.
Weitere Beiträge thematisieren das aktuelle Bildungsangebot der Politischen Erwachsenenbildung. Hier zeigt sich, dass es überwiegend Einzelveranstaltungen sind und Räume für den Dialog benötigt werden.
Nils-Eyk Zimmermann stellt in seinem Beitrag „Demokratie als Kompetenz“ verschiedene europäische Kompetenzrahmen aus Sicht der politischen Bildung vor.
Mit der beruflichen Weiterbildung, aber auch dem Programm Erasmus+ (Leitaktion 1 Lernmobilität), öffnen sich weitere Möglichkeiten zur Politischen Erwachsenenbildung. Lisanne Heilmann beschreibt in ihren Antworten auf vier Fragen die Wichtigkeit der digitalen Räume zum Demokratielernen, Stichworte Medienkompetenz und Informationskompetenz.
Die Teilnehmendengewinnung steht im Fokus des Beitrags „Bildungsmanagement, Angebotsentwicklung oder Zielgruppenarbeit?“ von Ewelina Mania, Sarah Jasmine Ernst und Farina Wagner. Die Autorinnen arbeiteten in einem systematic review Forschungsstand und Diskussionslinien heraus. Diese können einen Beitrag zur Politischen Erwachsenenbildung leisten.
Das aktuelle Heft erhalten Sie in der Printversion oder als E-Paper im Open Access auf der Webseite wbv Publikation: Bilden für die Demokratie | 001 | WBDIE2403
Zitationsvorschlag:
Schrader, J. & Brandt, P. (Hrsg.) (2024). Bilden für die Demokratie. [Themenheft]. weiter bilden. DIE Zeitschrift für Erwachsenenbildung 31 (3). http://www.die-bonn.de/id/42133