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Digitale Literatur zu Grundlagen und Grundfragen von offenen Bildungsmaterialien

Die nachfolgend aufgeführte und kommentierte Literatur dient dem weitergehenden Selbststudium zum Thema offene Bildungsressourcen (Open Educational Resources, OER). Neben der Relevanz für das Thema OER war deshalb die Online-Verfügbarkeit der Texte maßgebliches Auswahlkriterium für die hier verzeichneten Werke. Die Liste umfasst neben ausführlichen Abhandlungen zum Wesen von OER auch Bestandsaufnahmen sowie Rahmensetzungen auf nationaler, internationaler und gesellschaftlicher Ebene. Sofern nicht anders angegeben, sind alle nachfolgenden Werke CC-lizensiert, dürfen also heruntergeladen, für eigene Zwecke genutzt und weiterverbreitet werden. 

Zum Wesen und Nutzen von offenen Bildungsressourcen

  • Ingo Blees, Nadia Cohen & Tamara Massar (2013). Freie Bildungsmedien (OER). Dossier: Offene Bildungsressourcen / Open Educational Resources – Handlungsfelder, Akteure, Entwicklungsoptionen in internationaler Perspektive. Frankfurt a. M.: Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung
  • In dieser Veröffentlichung zeichnen Blees und Kolleginnen die Entwicklungsgeschichte des OER-Konzepts nach, stellt internationale Aktivitäten in dem Bereich dar sowie eine Momentaufnahme zur Situation in Deutschland im Jahr 2013. Interessant für Lehrende sind die verschiedenen Beispiele guter Praxis rund um offene Bildungsmaterialien in der Detailanalyse der verschiedenen Länder (Kap. 5), die das Dossier abrunden und die Ausführungen verdeutlichen.
  • Neil Butcher (2011). Was sind Open Educational Resources? Und andere häufig gestellte Fragen. Herausgegeben von Commonwealth of Learning und UNESCO. Deutsche Fassung bearbeitet von Barbara Malina und Jan Neumann, hrsg. von der Deutschen UNESCO-Kommission, Bonn 2013.
  • Das UNESCO-Standardwerk zu Offenen Bildungsressourcen. Das Konzept und die Eigenschaften von OER werden ausführlich erläutert. Besonders hilfreich sind die zahlreichen Vergleiche bzw. Abgrenzungen von OER zu anderen Begriffen wie Open Access oder E-Learning. 

Bestandsaufnahmen zum Thema OER

Die nachfolgenden genannten Publikationen beschäftigen sich zum einen mit dem Stand der Dinge von offenen Bildungsressourcen (nicht nur) in der Erwachsenenbildung und Weiterbildung, als auch mit übergeordneten Entwicklungen, die direkt mit dem Thema in Zusammenhang stehen.

  • Deutscher Bundestag (2016): Technikfolgenabschätzung (TA). Digitale Medien in der Bildung. Bericht des Ausschusses für Bildung, Wissenschaft, Forschung, Technologie und Technikfolgenabschätzung. Reihe Deutscher Bundestag. 18/9606 v. 08.09.2016 (Dokument nicht unter CC-Lizenz.).

    Im Bericht des Ausschusses für Technikfolgenabschätzung wird der Stand der Erkenntnisse zum Einsatz von digitalen Medien in der Bildung zusammengefasst und geordnet. Für Lehrende bietet insbesondere das Kapitel III zu den Potenzialen verschiedener digitaler Medien Informationen mit Relevanz für die Praxis. Hier findet sich auch ein Kapitel zum Thema Offene Bildungsressourcen. Informativ ist unter anderem die Bestandsaufnahme für den Bereich Weiterbildung in Kap. IV-4 und folgende.
  • Leonhard Dobusch, Maximilian Heimstädt & Jennifer Hill (2015). Open Educational Resources in Deutschland. Entwicklungsstand und Perspektiven. Berlin: Freie Universität Berlin.

    Die Studie von Dobusch und Co. untersucht mit Hilfe eines nach wissenschaftlicher Methodik entwickelten OER-Index, ob und wie stark OER in Deutschland verbreitet sind. Neben dem Index und den Ergebnissen sind insbesondere die beschriebenen, zukünftig möglichen Entwicklungslinien interessant, die von den Autoren auf Basis der Studienergebnisse entwickelt werden.
  • Jöran Muuß-Merholz (Hrsg.) im Auftrag der Bertelsmann Stiftung mit open-educational-resources.de – Transferstelle für OER. Whitepaper Open Educational Resources (OER) in Weiterbildung/Erwachsenenbildung. Bestandsaufnahme und Potenziale 2015.
    Das Whitepaper von Muuß-Merholz basiert auf einer Expertenbefragung und nimmt gezielt die OER-Aktivitäten im Bereich EB/WB in Deutschland in den Blick. Aus Sicht von Lehrenden ist besonders das fünfte Kapitel ertragreich: Es gibt Denkanstöße für verschiedene Facetten und Szenarien aus der eigenen Praxis, bspw. zur Frage zum Zusammenhang von offenen Bildungsmaterialien und didaktischen Fragen.
  • Falconer, Isobel; McGill, Lou; Littlejohn, Allison; Boursinou, Eleni (2013). Overview and Analysis of Practices with Open Educational Resources in Adult Education in Europe. Reihe JRE Scientific and Policy Reports. Luxemburg: Europäische Kommission (Dokument steht nicht unter CC-Lizenz).

    Auf Basis einer Befragung von 104 Einrichtungen aus dem Bereich Erwachsenenbildung in zwölf Ländern entstand diese Analyse der Praktiken im Zusammenhang mit offenen Bildungsressourcen. Bezug nehmend zu Grundlagen und Grundfragen zu offenen Bildungsressourcen ist besonders interessant die Gegenüberstellung der Chancen und Herausforderungen von OER im Kontext Erwachsenenbildung (Kap. 7) sowie die Beschreibung der damit zusammenhängenden Spannungsfelder (Kap. 8). Die Empfehlungen aus Kap. 9 sind in die Mitteilung an das Europäische Parlament und den Rat eingeflossen (siehe unten). 

Nationale und internationale Rahmensetzung für offene Bildungsressourcen

OER sind gekommen um zu bleiben. Sie sind in ihrem Potenzial inzwischen weitgehend anerkannt und durch nationale wie internationale politische Initiativen gerahmt worden. Diese Setzungen haben mittel- und langfristige Auswirkungen auf die Gestaltung von Strategien und Praxis in allen Bildungsbereichen, auch in der Erwachsenenbildung. Die maßgeblichsten Rahmenwerke werden nachfolgend aufgeführt und kommentiert.

  • UNESCO (2017). Second OER World Congress Ljubljana Action Plan. Ljubljana, UNESCO-Eigenverlag.

    Das Ergebnispapier des 2. OER Weltkongresses der UNESCO ist das Folgewerk für die Pariser Erklärung von 2012, die im Rahmen des ersten OER Weltkongress entstanden ist. Während die Pariser Erklärung die Nationen zur Selbstverpflichtung auf die Anerkennung sowie die Förderung von offenen Bildungsressourcen auffordert, identifiziert der Ljubljana Action Plan diese Aufforderung in verschiedene Aspekte und Herausforderungen und gibt formuliert Handlungsempfehlungen. Als zwischenstaatliche Institution hat die UNESCO zwar keine unmittelbare gesetzgeberische Macht, die Geschichte hat aber gezeigt, dass die hier erarbeiteten Empfehlungen großen Einfluss auf die nationale Ausgestaltung in verschiedenen Bereichen haben. Im Hinblick auf die Struktur der Beschäftigungsverhältnisse ist hier insbesondere Punkt 4 relevant, dass sich mit Fragen von Nachhaltigkeit und Geschäftsmodellen zu OER beschäftigt.
  • Kultusministerkonferenz (2016). Bildung in der digitalen Welt. Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 08.12.2016. (Das Werk steht nicht unter CC-Lizenz)

    In dem Beschluss der Kultusministerkonferenz werden offene Bildungsressourcen in der strategischen Entwicklung des Bildungsbereichs Hochschule berücksichtigt, was für Anbieter von wissenschaftlicher Weiterbildung relevant ist. Für den Bereich ist außerdem das Kap. 2.2.1 zur Aus- und Fortbildung von Lehrenden interessant.
  • Europäische Kommission (2013). Die Bildung öffnen: Innovatives Lehren und Lernen für alle mithilfe neuer Technologien und frei zugänglicher Lehr- und Lernmaterialien. Brüssel: Eigenverlag.

    Mit dieser Mitteilung an das europäische Parlament und den Rat verpflichtet sich die EU-Kommission, dass alle im Programm Erasmus+ geförderten Bildungsmaterialien unter offener Lizenz zugänglich gemacht werden. Da im Rahmen von Erasmus+ auch zahlreiche Projekte aus dem Bereich Erwachsenenbildung gefördert wurden und werden, ist das ein starkes Signal auch in die Erwachsenenbildung hierzulande hinein, offene Bildungsmaterialien und Lizensierungen zu verwenden und zu verbreiten.

 

CC-BY-SA by Jan Koschorreck für wb-web

 

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