Interkulturelle Bildung

Das Bild zeigt etliche Flaggen, die im Wind wehen.

Flaggen (Bild: photosforyou / Pixabay.com; Pixabay License)

Interkulturelle Bildung ist in einer Migrationsgesellschaft ein elementarer Baustein für das friedliche Zusammenleben. Sie eröffnet Perspektiven, fordert Selbstreflexion ein und gibt Anstoß zu Austausch und Kommunikation.  

In dieser Dossierfolge finden Sie Möglichkeiten als Lehrende, sich selbst weiterzubilden, Sie finden Methodensammlungen und Materialien. Wie immer, freuen wir uns auf Zusendungen weiterer Informationen an die Redaktion

Definition

„Unter den Begriff werden interdisziplinäre Pädagogikkonzepte gefasst, die sich aus den Gesellschafts- und Erziehungswissenschaften speisen und die Auswirkungen und Chancen gesellschaftlicher Heterogenität auf das Bildungswesen untersuchen. Die Konzepte sollen zur konstruktiven Auseinandersetzung mit kultureller Fremdheit befähigen und damit eine Antwort auf kulturelle Diversität in der Gesellschaft finden. Kulturelle Pluralität bildet dabei den Gegenstand von Lernprozessen (z.B. Interkulturelles Lernen), die gegenseitige Wertschätzung, Perspektivwechsel und einen toleranten Umgang miteinander zum Ziel haben. Auch die grundsätzliche Konfliktbekämpfung und Antirassismusarbeit bilden einen Schwerpunkt interkulturell ausgerichteter pädagogischer Ansätze."

Quelle IKUD (2023). Interkulturelle Bildung – Definition & Begriffsbeschreibung

In dem englischsprachigen Video wird der Begriff "Interkulturelle Kompetenz" anschaulich erklärt. (What does "Intercultural Competence" mean? Ein "educast" von Sinah Schmid und Verena Wilk (Universität Jena, Intercultural Business Communication); produziert von Jakob Kopczynski (HAW Hamburg); Sprecher Peter Witchalls (Universität Hamburg) veröffentlicht auf InterculturalTV unter der CC BY-Lizenz)

„Mia san mia“ oder interkulturell

- Blog

„Mia san mia“ oder interkulturell
„Wir sind wir.“ Bayrische Selbstverständlichkeit und bayerisches Lebensgefühl – beides hat bei der Landtagswahl gelitten. Laut Edmund Stoiber leben zu viele Deutsche in Bayern. Das Ergebnis der Landtagswahl 2018 offenbart Risse in der „Mia san mia – Gesellschaft“. Etwas hat sich verändert und das lässt sich nicht mit der Integration von Flüchtlingen begründen. Die Migration, insbesondere „preußischer“ Arbeitskräfte, infiltriert unter dem Radar die blau-weiße Kultur im Freistaat, beispielsweise mit einer bundesweiten oder sogar einer europäischen Sichtweise. Benötigen deutsche Einwanderer in Bayern einen Kurs „Interkulturelle Bildung“, oder umgekehrt sollte ein Angebot zur Integration von Bayern in Deutschland den Austausch ermöglichen?

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Weiterbildungsangebote

Manage2Integrate: Vier Lernpfade

Die EULE-Lernpfade, die in Kooperation mit dem Projekt Manage2Integrate entstanden, richten sich an Leitungskräfte in der Weiterbildung, die in ihren Einrichtungen integrationsfördernde pädagogische Dienstleistungen in den Blick nehmen wollen.

Insgesamt bilden die folgenden vier Themenbereiche die Grundlage für die neuen vier Lernpfade: 

Lernpfade Ethik/Ausflug in eine fremde Kultur

Der Lernpfad „Ethik/ Ausflug in eine fremde Kultur“ ermutigt zur selbstständigen Auseinandersetzung mit der Fremde. Er fördert die Informationskompetenz wie die kritische Betrachtung der eigenen Recherche. Die Zielgruppe sind Schüler der Klassenstufe 9, allerdings lässt sich der Lernpfad für die Erwachsenenbildung adaptieren.

Ziele des Lernpfads sind

  • selbstständige Internetrecherche auf verschiedenen Plattformen und Nutzung unterschiedlicher Formate sowie eigenverantwortlichen Verarbeitung der gewonnenen Daten.
  • Auseinandersetzung mit Eigenschaften (z.B. Wertvorstellungen, Normen und Lebensentwürfen) einer selbstgewählten Kultur
  • Definition des Terminus Kultur kennen lernen.
  • Einblick in die Vielfalt der Kulturen: selbstständig eine Kultur auswählen, damit auseinandersetzen, Wissensaneignung, welches in einem eigenen Produkt wie z.B. einem Video oder einem Blog verarbeitet und angewendet wird.

Rahmenbedingungen

Material: Internetzugang, Player zum Abspielen von YouTube-Videos, ev. Aufnahmemedium Audio-/Videodatei

Vorkenntnisse: Die Teilnehmenden kennen große Weltreligionen und Eigenschaften religiöser Kulturen.

 Lernpfade Ethik/Ausflug in eine fremde Kultur – ZUM-Unterrichten

Interkulturelle Kommunikation

Das vhs-Ehrenamtsportal hilft, die eigene kulturelle Brille abzulegen.  Auf der Seite Interkulturelle Kommunikation bietet die Webseite Wissen und Materialien, um kulturelle Brücken zu schlagen und ein Verständnis für kulturelle Eigenschaften, z.B. Geflüchteter, näher zu bringen.  Interessierte finden sechs Themenwelten:

  1. Kultur - das Salz in der Suppe
  2. Wie nehme ich Geflüchtete wahr?
  3. Wie bin ich selbst kulturell geprägt?
  4. Wie sind Andere kulturell geprägt?
  5. Wie vermeide ich Missverständnis?
  6. Wie gelingt Integration?

Interkulturelle Kommunikation: Flüchtlinge & ihre Kultur (vhs-ehrenamtsportal.de)

Methodensammlungen

Interkultureller Methodenkoffer

Der Methodenkoffer bietet eine Reihe von Handlungsanleitungen, die zu folgenden Anlässen im Kursangebot eingesetzt werden können:

  • Methoden zum Start bzw. zur Vorstellung
  • Methoden zur Reflexion von eigenem Verhalten
  • Methoden zur Auflösung und zum Abbau von Vorurteilen

Der Anhang bietet weitere Spielanleitungen, Instruktionen und Arbeitsblätter.

Bitte beachten Sie, dass dieses Whitepaper urheberrechtlich geschützt ist. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an office@brainworker.at.

Bräuhofer, M. & Krutzler, J. (2017). Interkultureller Methodenkoffer. Brainworker Whitepaper.

EduSkills+: Vielfalt Gemeinsam Verstehen

Die mehrsprachige Plattform befasst sich mit kosmopolitischen Bildungsstrategien und ihrer Bedeutung im internationalen Kontext. In dem Teilprojekt dieser Plattform „Vielfalt gemeinsam verstehen“ finden Lehrende kostenlose Materialien zum Thema.

Ein umfangreiches Diversity-Bildungspaket deckt den Bedarf der europäischen Bildungslandschaft nach anti-diskriminierenden Materialien online und offline ab. Dieses Lehrpaket umfasst ein Handbuch, Methoden und eine Vorlage für die Durchführung eines Kompetenztrainings. Es ermöglicht Multiplikator*innen und Fachkräften die Grundformen von Diskriminierung zu verstehen, interaktive Methoden auszuprobieren und die eigenen persönlichen Standpunkte in diesem Feld kritisch zu reflektieren. Die Auswahl der Materialien soll im Sinne des Globalen Lernens sensibilisieren, Augen öffnen und Handlungsmöglichkeiten aufzeigen (Junkes, 2021). 

Alle Materialien sind mit der CC BY-NC-ND 4.0 Lizenz lizenziert.

Plattform EduSkills+

Lesen Sie auch den Blogbeitrag „EduSkills+: Vielfalt Gemeinsam Verstehen“  von Klara Junkes auf EPALE vom 14.10.2021.

Toolkit Global Citizenship Education 

Der 5. UNESCO-Bericht (GRALE-Report) zum Stand der Erwachsenenbildung in der Welt fokussiert das Thema „Citizenship Education“ (https://uil.unesco.org/adult-education/global-report). Was zeichnet einen Menschen als guten Teil der Weltgemeinschaft aus? Welche Kompetenzen werden hierfür erwartet? Ziele dieses Lernprozesses sind humane Werte wie z.B. Gerechtigkeit, Umweltschutz oder Frieden (siehe z.B.  https://erwachsenenbildung.at/magazin/ausgabe-42/).

Methodensammlung

Das EU-Projekt SAVE sammelt eine Vielzahl unterschiedlichster Methoden und Ansätzen zur Global Citizenship Education. SAVE sichtet und systematisiert diese. Grundlage hierfür ist ihre Relevanz nach der Definition der UNESCO: 

  1. kognitiv: Wissen und Denkfähigkeiten, die notwendig sind, um die die Welt und ihre Komplexität zu verstehen,
  2. sozio-emotional: Werte, Einstellungen und soziale Fähigkeiten, die es den Lernenden ermöglichen, sich affektiv, psychosozial und physisch zu entwickeln und mit anderen respektvoll und friedlich zusammenzuleben.
  3. Verhaltensweisen: Verhalten, Leistung, praktische Anwendung und Engagement (Sommer, 2022).

Entstanden ist das „Toolkit Global Citizenship Education“ mit folgender Gliederung:

  1. historische Erinnerungsarbeit, Bürgerschaft und Politik,
  2. kritisches Denken und Digitalwirtschaft,
  3. Gleichberechtigung und Gender,
  4. Interkulturelle Bildung und kulturelle Diversität sowie
  5. die eigene Rolle in einer nachhaltigen Welt.

Die 68-seitige Broschüre beinhaltet dazu Methoden, die in unterschiedlichen Formaten in die Erwachsenenbildung integriert werden können. Das Toolkit ist über die Homepage des deutschen Partners Akademie Klausenhof abrufbar. Das Projekt wird über das Programm Erasmus+/Strategische Partnerschaften gefördert.

Quelle: Sommer, M. (2022). Gemeinsam die Welt verändern - das EU-Projekt SAVE 

Deutsch-französischer Entdeckungstag

Das Deutsch-Französische Jugendwerk bietet in dieser Publikation Ablauf und Unterrichtsmaterial für den interkulturellen Austausch an.  Obwohl auf den Schulbereich ausgerichtet, lassen sich die Materialien für den Einsatz in der außerschulischen und Erwachsenenbildung einsetzen.

Die Webseite bietet Informationen für Lehrende und teilnehmende Unternehmen und Institutionen.  Daneben unterstützt die Plattform   Ecoles Entreprises Kandidaten, Unternehmen und Bildungseinrichtungen bei der Kontaktaufnahme und Vernetzung.

OFAJ/DFJW (2023). Deutsch-französischer Entdeckungstag.

Das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) ist eine internationale Organisation für die deutsch-französische Zusammenarbeit. Seit 1963 ermöglicht das DFJW Austauschprogramme.

Das Culturatorium 

Interkulturelles Lernen nach den Prinzipien des Improvisationstheaters ist die Basis für die Methode "Cultutatorium" (eingetragene Marke). In ihr finden sich Teile der Antirassismus- und Antidiskriminierungsarbeit, des Demokratielernens sowie ressourcen- und kompetenzorientierte Ansätze und Konzepte des Empowerments.  Das Culturatorium arbeitet insbesondere auf der emotionalen und Handlungsebene. Ziel ist die Sensibilisierung für kulturelle Unterschiede, Diskriminierung, Auseinandersetzung mit eigenen Privilegien, Vermittlung von Wissen und Handlungskompetenz. 

Quelle: Kuhle, K. (2021).  Interkulturelles Lernen durch Impro – das geht?! Der Ansatz „Das Culturatorium“

Handlungsleitungen

Buchvorstellungen

Akteure und Netzwerke

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