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Kompetenzorientiertes Lernen: Ausblick - Zukunft des Lernens Folge 8
Die Zukunft hat vor allem in der betrieblichen Arbeits- und Lernwelt schon begonnen. 2015 gingen gerade einmal 20 Prozent der gesamten Wertschöpfung in der Wirtschaft auf digitale Geschäftsmodelle zurück. 2020 werden es 80 Prozent sein (Jäger 2015). Dies hat tief greifende Konsequenzen für die betriebliche Bildung und die Bildung darüber hinaus, so Werner Sauter, Professor für Bankwirtschaft, Bildungsconsultant und wissenschaftlicher Leiter der Blended Solutions GmbH. Den achten und letzten Teil unserer Blogreihe widmet Sauter einem Blick in die Zukunft des Lernens und Arbeitens.
Der Bildungsbereich ist ein Spiegelbild der Lebens- und Arbeitswelt. Wenn die Lernenden auf ihre zukünftigen Herausforderungen vorbereitet werden sollen, dann müssen Lernformen, Sozialformen, Kommunikationsmöglichkeiten und Medien dem aktuellen Umfeld entsprechen, im besten Fall sogar die Zukunft in diesem Bereich vorwegnehmen:
- Bildungsziel muss es sein, die Fähigkeiten zum kreativen, physischen und geistigen Handeln, zur selbstorganisierten Bewältigung von Herausforderungen zu entwickeln.
- Die didaktische Gestaltung des Lernens weg von einer Belehrungsdidaktik hin zu einer Ermöglichungsdidaktik, die selbstorganisiertes Lernen in allen Bildungsbereichen ermöglicht, gewinnt mehr und mehr Vorrang. Wissensaufbau und Kompetenzentwicklung werden in die Eigenverantwortung der Lernenden übertragen.
- Das Netz ist bereits jetzt ein wichtiger sozialer Raum. Zukünftig wird es auch einer der wichtigsten sozialen Räume für Kompetenzentwicklung werden. Lernen ist dann vor allem selbstorganisierte Kompetenzentwicklung und findet fraglos in und mit dem Netz statt.
- Bildungsinstitutionen konzentrieren sich zunehmend auf die Gestaltung von Ermöglichungsrahmen für die Bildungsprozesse sowie die Lernbegleitung und die Gestaltung der notwendigen Veränderungsprozesse, ansonsten gehört alle Macht den Lernenden und ihren Lernbegleitern.
- Die Lernleistungen werden anhand der Ergebnisse im Arbeitsprozess oder in den Projekten eingeschätzt. Es wird also nicht mehr bewertet, wie viel Fachwissen jemand auswendig abrufen kann, sondern wie groß seine Fähigkeiten sind, Wissen problemlösend in realen Herausforderungen anzuwenden.
Innovative Wege des Lernens mit dem Ziel der Kompetenzentwicklung sind gefragt, für die Gesellschaft – und für jeden Einzelnen, denn: „Ein Zugewinn an Bildung im Sinne eines Zugewinns an Kompetenzen bedeutet einen Zugewinn an Handlungsfähigkeit und damit einen Zugewinn an Teilhabe am Leben und an der Welt“ (Faix und Mergenthaler 2013: 47). Kompetenzentwicklung im Arbeitsprozess und im Netz ist daher die Bildung der Zukunft!
CC BY-SA by Werner Sauter für Blog Aus- und Weiterbildung
Ermöglichungsdidaktik
Die Ermöglichungsdidaktik sieht die Lernenden als verantwortlich für ihr
selbstbestimmtes Lernen. Was aber, wenn die Lernenden das nicht umsetzen können?
Welche Rolle übernehmen die Lehrenden in diesem Ansatz? Und wie lässt sich
dieser in der Praxis realisieren? Das beinhaltet, je nach Handlungsfeld oder
Kursinhalt, Herausforderungen für Lehrende, Lernende und Einrichtungen.
E-Learning
E-Learning – kurz für electronic learning - meint elektronisch unterstütztes Lernen. Elektronische oder digitale Medien kommen für die Präsentation und Distribution von Lernmaterialien und/oder zur Unterstützung zwischenmenschlicher Kommunikation zum Einsatz, so definiert der bekannte Medienwissenschaftler Michael Kerres E-Learning. Eine Definition, die viel Spielraum für die reale Umsetzung in der Praxis der Erwachsenenbildung und Weiterbildung lässt.
Digitalisierung in der Erwachsenenbildung
Mit Smartphone,
Tablet und Laptop bringen Teilnehmende heute ganz selbstverständlich ihre
eigenen digitalen Geräte mit in Kurse und Trainings, Workshops und Vorträge –
unabhängig vom Thema. Für Erwachsenenbildung und Weiterbildung bieten sich
damit neue Chancen für das Lernen, das abwechslungsreicher, individueller und
kreativer gestaltet werden kann. Auch die Lehrenden können von digitalen Medien
profitieren, wenn sie um die neuen Möglichkeiten wissen und professionelle
Vernetzungsangebote kennen.