Informationen, Daten und Fakten zu Health Literacy

Das Bild zeigt einen Laptop, eine Hand mit einem Herz.

Herzschlag (Bild: geralt / Pixabay.com; Pixabay License)

Auf dieser Seite finden Sie Hintergrundinformationen wie Studien- und Forschungsergebnisse sowie eine Übersicht über den Grundgedanken von Health Literacy. Gern ergänzen wir Ihre Tipps. Schicken Sie  hierzu bitte eine E-Mail an die Redaktion.

Quelle: HLS-EU Consortium

Nationaler Aktionsplan Gesundheitskompetenz

Der Nationale Aktionsplan Gesundheitskompetenz zielt darauf ab, die Gesundheitskompetenz in Deutschland zu stärken. Entwickelt wurde er im Projekt KomPart 2018, das an der Universität Bielefeld und der Hertie School of Governance durchgeführt wurde. Die Robert Bosch Stiftung und der AOK-Bundesverband haben die Erstellung des Nationalen Aktionsplans Gesundheitskompetenz gefördert.

Die Publikation gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der Gesundheitskompetenz in Deutschland. Die Autoren begründen die Notwendigkeit eines Aktionsplans und zeigen Möglichkeiten auf, die Gesundheitskompetenz in Deutschland zu fördern und was dabei zu beachten ist. 15 Empfehlungen geben dabei die Verfasser den Nutzerinnen und Nutzern als Aufgaben in den folgenden Kategorien mit:

  • Die Gesundheitskompetenz in allen Lebenswelten fördern (1-5)
  • Das Gesundheitssystem nutzerfreundlich und gesundheitskompetent gestalten (6-10)
  • Gesundheitskompetent mit chronischer Erkrankung leben (11-14)
  • Gesundheitskompetenz systematisch erforschen (15)

 Quelle:

Schaeffer, D., Hurrelmann, K., Bauer, U. und Kolpatzik, K. (Hrsg.) (2018). Nationaler Aktionsplan Gesundheitskompetenz. Die Gesundheitskompetenz in Deutschland stärken. Berlin: KomPart 2018.

Weitere Informationen erhalten Sie auf der Seite Nationaler Aktionsplan Gesundheitskompetenz.

Sachbericht zur Studie „Kommunikation und Information im Gesundheitswesen aus Sicht der Bevölkerung. Patientensicherheit und informierte Entscheidung“ (2019)

Das Ziel der KomPaS-Studie war es, eine Beschreibung spezifischer Aspekte von Information und Kommunikation im Gesundheitswesen Deutschlands aus der Sicht der Bevölkerung vorzunehmen. Im Zentrum standen die fünf Themenbereiche Informationsbedarfe, Gesundheitskompetenz, Patientensicherheit, informierte Entscheidung und ärztliche Beratung. Untersucht wurden Informations-, Entscheidungs- und Kommunikationsverhalten von Patientinnen und Patienten sowie die Arzt-Patient-Beziehung aus Bevölkerungssicht.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Bevölkerung ein hohes Interesse an gesundheitlichen Themen hat. Die Bedeutung des Internets als Informationsquelle hat deutlich zugenommen. In der Folge sollen, so die Empfehlung, entsprechend der unterschiedlichen Nutzung von Medien in verschiedenen Bevölkerungsgruppen Gesundheitsinformationen und deren Vermittlung auf die jeweiligen Bedarfslagen ausgerichtet werden. Etwa die Hälfte der Bevölkerung schätzt die eigene allgemeine Gesundheitskompetenz niedrig oder eher niedrig ein. Dabei gab es keine geschlechtsbezogenen Unterschiede. Aber – in der Gruppe der Personen mit niedrigem Sozialstatus war der Anteil derer mit hoher Gesundheitskompetenz am kleinsten.

Das Projekt KomPaS wurde in der Abteilung „Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring“ des Robert Koch-Instituts vom Oktober 2016 bis Dezember 2018 durchgeführt.

Den Sachbericht finden Sie hier:

Robert Koch-Institut (Hrsg.)  (2019).  Sachbericht zur Studie „Kommunikation und Information im Gesundheitswesen aus Sicht der Bevölkerung. Patientensicherheit und informierte Entscheidung“ (KomPaS). Berlin

Health  Literacy Survey  Deutschland (2016)

Die Universität Bielefeld erfasste  die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung in Deutschland, gefördert vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz. Die Studie hatte zum Ziel, die Datenlücke des ersten European Health Literacy Survey (HLS-EU), an dem nur das Bundesland NRW teilgenommen hatte,  für Deutschland zu schließen. Der Ergebnisbericht (veröffentlicht 12/2016) schuf eine Grundlage für die Entwicklung von Interventionen zur Förderung der Gesundheitskompetenz. An der Befragung nahmen 2.000 Menschen teil.

Die wichtigsten Ergebnisse in Kürze:

  • 54,3 Prozent der Deutschen verfügen über eine eingeschränkte Gesundheitskompetenz.
  • Mehr als der Hälfte der Deutschen fällt es schwer, mit gesundheitsrelevanten Informationen umzugehen, gesundheitliche Belastungen und Krankheiten zu bewältigen, sich der im Alltag stellenden Herausforderungen der Gesunderhaltung anzugehen und erforderliche Entscheidungen zu treffen.
  • Menschen mit Migrationshintergrund (71 Prozent), mit geringem Bildungsniveau (62 Prozent), mit niedrigem Sozialstatus (78 Prozent), mit chronischer Krankheit (73 Prozent) und in höherem Alter (66 Prozent) weisen im Vergleich eine eingeschränkte Gesundheitskompetenz auf.

Quelle: Schaeffer, D., Vogt, D., Berens, E. M., Hurrelmann, K. (2016). Gesundheitskompetenz der Bevölkerung in Deutschland – Ergebnisbericht. Bielefeld: Universität Bielefeld. DOI: 10.2390/0070-pub-29088450 Stand: Dezember 2016 – geringfügig überarbeitete Fassung vom 27. Februar 2017

Gesundheitsförderung und soziale Benachteiligung / Gesundheitsförderung und gesundheitliche Chancengleichheit

In dem Artikel wird der enge konzeptionelle Zusammenhang von Gesundheitsförderung, soziale Benachteiligung und gesundheitliche Chancengleichheit aufgezeigt. Das Ziel ist es, "Gesundheit für alle" umzusetzen und die gesundheitliche Chancengleichheit zu verbessern. Hierzu betrachteten die Autoren die verschiedenen Ebenen und Perspektiven wie Politik, Gemeinden, Einrichtungen und Dienste sowie Individuen.

Zu den Leitbegriffen der Gesundheitsförderung veröffentlichte die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung den folgenden Artikel:

Kaba-Schönstein, L. und Kilian, H. (2018). Gesundheitsförderung und soziale Benachteiligung / Gesundheitsförderung und gesundheitliche Chancengleichheit.

Weltgesundheitsorganisation

De Weltgesundheitsorganisation (WHO) verabschiedete im Jahr 2016 die Shanghai Declaration mit dem Ziel, weltweit die Gesundheitskompetenz als Teil der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung  zu Stärken. 17 Ziele für nachhaltige  Entwicklung  sind darin festgelegt. Diese berücksichtigen gleichermaßen erstmals alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit:

  • Soziales
  • Umwelt
  • Wirtschaft.

Den 17 Zielen sind fünf Kernbotschaften als handlungsleitende Prinzipien vorangestellt: Mensch, Planet, Wohlstand, Frieden und Partnerschaft. Im Englischen spricht man von den "5 Ps": People, Planet, Prosperity, Peace, Partnership.

Quelle:

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (2020). Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung.

Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten der WHO:

European Centre for Disease Prevention and Control

Das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) veröffentlichte bereits 2012 eine Review der Hinweise auf die Effektivität von Interventionen zur Stärkung der Gesundheitskompetenz in Europa. Der Fokus lag auf ansteckenden Krankheiten und Interventionen für Benachteiligte. Die englischsprachige Publikation bezieht sich auf fünf weitere Reviews, die in den Jahren zwischen 2000 und 2010 mit dem Schwerpunkt „effektive Strategien zur Stärkung der Gesundheitskompetenz“ veröffentlicht wurden.

Quelle:

D’Eath M, Barry MM, Sixsmith J. (2012). Rapid Evidence Review of Interventions for Improving Health Literacy. Stockholm: ECDC.

Qualitas

QUALITAS ist seit 2002 die Zeitschrift für Qualität und Entwicklung in Gesundheitseinrichtungen. Sie erscheint viermal jährlich. Neben anderen Themen steht die Kommunikation in Einrichtungen des Gesundheitswesens im Fokus. Das Angebot richtet sich an Beschäftigte wie Lehrende und Berater in Gesundheitseinrichtungen in Deutschland, Österreich, Schweiz und Südtirol.

Folgende Aufgaben stellt sich QUALiTAS

  • Überblick zum großen Thema Qualität im Gesundheitswesen schaffen
  • Das Thema Qualität weiter fassen
  • Menschen verbinden
  • Expertise und Praxis verknüpfen
  • Voneinander lernen

Die Zeitschrift  QUALITAS können Sie hier beziehen.