Susanne Witt Blog

Ohne ökologische Grundbildung misslingt nachhaltige Entwicklung

Eine transparente Weltkugel ruht in einer Hand, ein Blatt liegt oben auf.

Bild: annca (www.pixabay.com), CC0

Was ist „Ökologische Grundbildung“, welche Inhalte vermittelt sie und wie steht sie zur Bildung für nachhaltige Entwicklung? Gesine Hellberg-Rode gibt in ihrem Artikel „Ökologische Grundbildung als Voraussetzung für den Umgang mit komplexen Umweltphänomenen“ eine Einordnung des Begriffs und seiner Bedeutung für Bildungsangebote.

Ziel der ökologischen Grundbildung ist die Vermittlung fundamentaler ökologischer Grundprinzipien und Wirkungszusammenhänge des Lebenssystems unseres Planeten Erde. Sie bildet die Grundlage für „veränderte Wahrnehmungsmuster, Leitbilder, Lebensstile und Handlungsmodelle für notwendige Innovationsprozesse im Rahmen nachhaltiger Entwicklung“ (Hellberg-Rode, 2001).  Inhaltlich befasst sich die ökologische Grund- und Elementarbildung mit allgemeinen Strukturen, Mechanismen und Strategien, die in ökologischen Systemen wirken und diese zu einer Selbstregulation befähigen. Hierzu zählen das Verständnis für und Wissen um Lebensräume und Lebensgemeinschaften, Wirkungszusammenhänge und Wechselbeziehungen. Ergänzt werden diese Inhalte mit der theoretischen Auseinandersetzung mit Ökokonzepten, Ökomodellen und Grundprinzipien.

Die Abbildung 1 zeigt: Inhaltsfelder nachhaltiger Umweltbildung (eigene Darstellung nach Hellberg-Rode, 2001)

Abbildung 1: Inhaltsfelder nachhaltiger Umweltbildung (eigene Darstellung nach Hellberg-Rode, 2001)

Die ökologische Grundbildung vermittelt die Grundlagen für eine zukunftsfähige Entwicklung aus ökologischer Perspektive. Diese Auseinandersetzung bildet die Basis für eine nachhaltige, global gerechte Entwicklung. Den Rahmen hierzu setzen drei Aspekte: die Begrenztheit der Biosphäre, die Abhängigkeit von natürlichen Ressourcen und ein Konzept vom Umweltraum. Letztgenannter enthält die Elemente:

  • Tragfähigkeit von Ökosystemen
  • Globale Verfügungsberechtigung
  • Regenerationsfähigkeit natürlicher Ressourcen (Vgl. van Dieren 1995 und Hellberg-Rode 1998).

Ökologisches Grundwissen stellt die Basis für die Entwicklung nachhaltiger Entwicklung und Gestaltung. Ohne dieses misslingt ein kompetenter sowie problemlösungsorientierter Umgang mit komplexen Umweltphänomenen. Ein Leitbild nachhaltiger Entwicklung, so Hellberg-Rode, umfasst drei Ebenen: Ökologische Elementarbildung zur kognitiven Qualifikation der Akteure, reale Umwelterschließung als unmittelbare Auseinandersetzung und die reflexive Auseinandersetzung mit der Zukunftsvision nachhaltiger Entwicklung im Sinne von globaler und intergenerationeller Gerechtigkeit (Vgl. Gärtner & Hellberg-Rode 1999).

Quellen

Dieren, W. van (1995). Mit der Natur rechnen. Der neue Club-of-Rome-Bericht. Birkhäuser.

Gärtner, H. & Hellberg-Rode, G. (1999). Schulische Umweltbildung im Kontext nachhaltiger Entwicklung. In. Baier, H.; Gärtner, H.; Marquardt-Mau, B.; Schreier, H. (Hrsg.). Umwelt, Mitwelt, Lebenswelt im Sachunterreicht. Probleme und Perspektiven des Sachunterrichts, 9. Klinkhardt, S. 103-128.

Hellberg-Rode, G. (1998). Konsum und natürliche Ressourcen. Teil 1: Ökologische Grundlagen. In Engelhard, K. (Hrsg.). Umwelt und nachhaltige Entwicklung. Waxmann, S. 241-250.

Hellberg-Rode, G. (2001). Ökologische Grundbildung als Voraussetzung für den Umgang mit komplexen Umweltphänomenen. In Herz, O.; Seybold, J. Strobl, G. (Hrsg.). Bildung für nachhaltige Entwicklung. Globale Perspektiven und neue Kommunikationsmedien. Leske & Budrich. S.403-407.


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