Der Arbeitsausschuss NA 159-06-01 AA „Bildungsdienstleistungen im DIN-Normenausschuss Dienstleistungen (NADL)“ veröffentlichte im Oktober 2021 die DIN 33459. In ihr werden die „Anforderungen an die Überprüfung, Aufrechterhaltung und Verbesserung der Kompetenzen von Lernbegleitern – Anforderungen an Personen“, so der Titel, festgelegt. Ziel ist es, Personen mit der Anwendung der Norm in die Lage zu versetzen, „ihre Fähigkeiten ihr Wissen und ihre Fertigkeiten so einzusetzen, dass die beabsichtigten Ziele im Lehr- und Lernkontext erreicht werden. Zudem können Lern- und Bildungsdienstleister die Konformität mit diesem Dokument nachweisen“ (DIN, 2021, S. 5).

Allgemein gehalten, sollen die in der DIN festgelegten Anforderungen auf alle Personen und Organisationen im Bereich der Bildungsdienstleistungen, also Lernbegleitende und Bildungsanbietende, ungeachtet ihrer Art und Größe, anwendbar sein. Die hier definierten Leitlinien bieten eine Qualitätsnorm, die auf die Fortbildung Lehrender angewandt werden kann.  Die personenbezogene Norm kann ergänzend oder alleinstehend verwendet werden, Letzteres, wenn Normanwender die Kompetenzen einzelner Lernbegleiter*innen nachweisen wollen.

Der Anwendungsbereich umfasst die Anforderungen für die „Überprüfung, Aufrechterhaltung und Verbesserung der Kompetenzen von Lernbegleitern sowie für die Ausgestaltung von Lernarrangements entsprechen den individuellen Bedürfnissen der Personen (insbesondere der Lernenden) und Organisationen“ (DIN, S. 6). Des Weiteren werden die verwendeten Begriffe wie z.B. Didaktik oder Lernarrangement nach ISO 29995 definiert.

Der vierte Abschnitt „Von Lernbegleitern zur Verfügung gestellt allgemeine Informationen“ beschreibt, welche Informationen über den Lernbegleitenden die Lernenden und interessierte Parteien mindestens erhalten sollen. Hierzu zählen u.a. Qualifikationen, Erfahrungen und Prinzipien der Arbeit wie Ziele, Werte und Methoden sowie die professionelle Identität des Lernbegleiters (vgl. DIN 2021, S. 9).

Die folgenden Kapitel widmen sich der Vorbereitung und Durchführung einer Lehrmaßnahme wie z.B. der „Lehrkonzeption und Angebotsentwicklung“ (Kapitel 5), „Vor der Inanspruchnahme der Lerndienstleistung zur Verfügung gestellt Informationen durch den Lernbegleiter“ (Kapitel 6), „Lernbedarfsanalyse“ (Kapitel 7) sowie „Kompetenzen zur Entwicklung einer Didaktik von Lerndienstleistungen“ (Kapitel 8). Das neunte Kapitel „Erbringung der Lerndienstleistung“ beinhaltet sowohl die Vorbereitung der Lerndienstleistung wie die konzeptionelle und materiell-technische Vorbereitung sowie die Durchführung und Nachbereitung durch den Lernbegleitenden.

Im zehnten Kapitel steht der oder die Lernbegleiter*in im Fokus. Zunächst werden die Anforderungen an die personale Kompetenz hinsichtlich formaler und non-formaler Qualifikation und ethischer Grundhaltung beschrieben. Darauf folgen die Umsetzungs- und Steuerungskompetenz von Lernarrangements in Kombination von Zielen, Inhalten, Methoden, Berücksichtigung der Individualität und Situation der Lernenden. Hierbei wird insbesondere auf das GRETA-Kompetenzmodell als geeignetes Instrument zur Kompetenzmessung Bezug genommen. Darauf folgt die Beschreibung der Anforderungen an die Kompetenzen des Lehrenden zur Bewertung der Lernfortschritte (Kapitel 11), hier wird auf das DeGEval-Modell zur Kompetenzmessung als geeignetes Instrument verwiesen.

Die zwei letzten Kapitel beziehen sich auf die notwendigen Kompetenzen zum Monitoring und zur Evaluation der Lerndienstleistung (Kapitel 12) sowie der Aufwand-Nutzen-Analyse (Kapitel 13) in Bezug auf Aufwand und Ertrag, persönlicher Nutzen sowie altruistische Motive.

Die Kapitel werden mit einem ausführlichen Anhang, mit Kriterien und Indikatoren zur Überprüfbarkeit sowie Literaturangaben ergänzt.

 Quelle:

DIN Deutsches Institut für Normung e. V. (2021).  Anforderungen an die Überprüfung, Aufrechterhaltung und Verbesserung der Kompetenzen von Lernbegleitern - Anforderungen an Personen. DIN  33459

Die DIN-33459 kann beim Beuth-Verlag kostenpflichtig bestellt werden.