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Erwachsenenbildung und Prekariat

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Die neue Ausgabe der Hessischen Blätter für Volksbildung trägt Entwicklungen zum Umgang mit Zielgruppen aus prekären Milieus zusammen. In der kostenfrei beziehbaren Ausgabe finden sich Praxisbeispiele  ebenso wie aktuelle theoretische Diskurse.

„Bildung für alle“ ist seit dem 20. Jahrhundert eine Leitidee der öffentlich verantworteten Erwachsenenbildung. Aufsuchende Bildungsarbeit, Alphabetisierung und Grundbildung, aber auch Hobbykurse oder Angebote für Senioren können hier beispielhaft erwähnt werden. Die Hessischen Blätter für Volksbildung (HBV) fokussieren im Themenheft „Erwachsenenbildung und Prekariat“ diesen Bereich und beleuchten so einen wichtigen Aspekt der Bildungsarbeit. Die Zeitschrift teilt sich in einen wissenschaftlichen und einen praxisorientierten Bereich.

Im wissenschaftlichen Teil gehen Ulrich Klemm und Jürgen Küfner der Leitidee sowie Herausforderungen der „Bildung für alle“ in der Erwachsenenbildung nach und reflektieren diese aus bildungstheoretischer und internationaler Perspektive. Die Armut als Thema der Erwachsenenbildung beleuchtet Klaus-Peter Hufer. Dabei zeigt er ein Spannungsfeld auf - von Armut und Ausgrenzung von Teilnehmenden einerseits und den prekären Verhältnissen vieler Kursleitender andererseits. Ewelina Mania zeigt in ihrem Beitrag, welchen Beitrag sozialraumorientierte Ansätze in der Erwachsenenbildung leisten. Zugleich wird deutlich, dass darüber hinaus die Passung von Angebotsprofilen und Ansprachestrategien seitens der Bildungseinrichtungen sowie Lebenswelten, Ressourcen und Bildungsinteressen bei den potenziellen Teilnehmenden zu beachten ist. Jana Arbeiter und Michael Schemmann stellen zentrale Entscheidungsfelder und Einflussfaktoren im mikrodidaktischen Planungsprozess für Arbeitsorientierte Grundbildung vor, die sie auf Basis empirischer Forschungsarbeiten gewannen.

Den praxisorientierten Teil eröffnen Esther Winther, Jessica Paeßens, Monika Tröster und Beate Bowien-Jansen. Der Frage nachgehend, wie sich gering literalisierte Menschen für Weiterbildung gewinnen lassen und die Kompetenzentwicklung gelingt, wird das Lernspiel „Monetto“ vorgestellt. Ungewöhnliche Lernorte suchen Anja Jäpel-Nestler und Annett Lungershausen vom Projekt „mittendrin – mit Kopf und Ball“. Diese finden sich dort, wo sich Fußballbegeisterte treffen und an denen individuelle Hemmschwellen bzw. negative Emotionen zu Bildungsangeboten in den Hintergrund treten. Einen weiteren Lernort außerhalb der Bildungseinrichtung stellt Torsten Hass vor. Die Bildung in der Platte ist alternativlos, möchten kommunale Weiterbildungszentren alle Bevölkerungsgruppen erreichen, wie der Autor festhält. Ein Erfahrungsbericht von Gabi Pfeiffer, Verena Walter, Dennis John, Nico Kohls und Christina Röhricht über ein Projekt zur kommunalen Gesundheitsförderung zeigt, dass Volkshochschulen unter bestimmten Bedingungen geeignete Orte sind, um sozial deprivierte Bevölkerungsgruppen zu erreichen.

Die Ausgabe der HBV „Erwachsenenbildung und Prekariat“ erschien im Dezember 2021 und kann kostenfrei über das Internet bezogen oder als Printausgabe beim wbv Verlag erworben werden.


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