Multimedial Zugänge ermöglichen

Multimedial (Bild: Geralt / Pixabay.com; Pixabay License)
Wenn die Interessierten nicht zur Kultur kommen können, aber partizipieren möchten, dann muss die Kultur zu ihnen kommen. Die digitalen Medien ermöglichen Zugänge, Teilhabe und Kommunikation. Aber auch im Präsenzangebot ergeben sich mittels der hier vorgestellten Inhalte vielfältige Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit Kultureller Bildung. So liegt die Folge quasi quer zu den bereits vorgestellten Zugängen, systematisch-rezeptiv, selbsttätig-kreativ und verstehend-kommunikativ. In dieser Folge finden Sie Ideen, Möglichkeiten für eigene gelungene Umsetzungen in Ihrem Kursangebot.
Vorab verweisen wir kurz auf die unterschiedlichen Lizenzmodelle, die die verschiedenen Medienarten betreffen, will man sie denn in das eigene Kursangebot integrieren.
Urheberrecht und Lizenzmodelle
Urheberrecht und Lizenzmodelle
Um Werke im eigenen Kurs zu nutzen, müssen diese entsprechend von Urheber*innen frei gegeben werden. Die folgenden und in der Kultur implementierten Lizenzmodelle setzen auf das Urheberrecht auf, d.h., dass diese den Nutzenden bestimmte Rechte zur Nutzung einräumen.
- Für Werke künstlerischer Art existieren eigene Lizenzmodelle, wie die Lizenz Freie Kunst. Diese ermöglicht, Kunstwerke uneingeschränkt zu kopieren, zu verbreiten oder zu verändern – in voller Berücksichtigung der allgemeinen Urheberrechte. Ziel ist es, den Zugang zur Kunst zu ermöglichen.
- OpenGLAM steht für Institutionen, die ihre Werke öffentlich frei zugänglich machen – weltweit. GLAM ist die Abkürzung für "galleries, libraries, archives and museums". Die Initative OpenGLAM wird von der Wikimedia Foundation, Creative Commons und weiteren Partnern unterstützt.
- Im Bildungsbereich haben sich die Creative-Commons-Lizenzen durchgesetzt. Als "Freie Lizenz" zählen hier die Modelle CC0, CC BY und CC BY SA.
- Für Software wurden eigene Lizenzmodelle entwickelt, die speziell auf die Bedarfe der (Weiter-)Entwicklung von Quellcodes abgestimmt wurden. Eine Übersicht über die Vielzahl und Kombinationsmöglichkeiten der Lizenzen finden Sie in der Handlungsanleitung Freie Software.
Museum 2.0
Virtuelle Museen
Viele Museen veröffentlichen ihre Sammlungen und Ausstellungen im digitalen Format, um Interessierten immer und überall virtuell Zugang zu den Werken zu gewähren. Dies ermöglicht zum einen Menschen, die nicht zu dem Museum reisen können, einen Besuch aus der Ferne, und zum anderen die intensive Auseinandersetzung mit dem Werk oder Ausschnitten davon.
Digitale Angebote für Museen entwickeln in der COVID-19 Pandemie
Das an der Universtät Freiburg angesiedelte Projekt „Freiburger Akademie für Museums-, Ausstellungs- und Sammlungswissen (FRAMAS)“ hat zum Ziel, ein modular strukturiertes Weiterbildungsangebot für Beschäftigte in Museen, Sammlungen und Galerien sowie in deren kaufmännischem, logistischem und versicherungstechnischem Umfeld zu entwickeln.
Wie reagieren Museen in der Coronakrise und auf die Schließung der Häuser und wie es gelingt, dass sie trotzdem handlungsfähig bleiben. Als Antwort wurden Linklisten zu Übersichten digitaler Aktionen als Inspirationsquellen bzw. Best-Practice Beispiele sowie Leitfragen zur Entwicklung einer digitalen Strategie zur Verfügung gestellt.
Alle Informationen finden Sie hier.
Offene Bildungsmaterialien
Quellen für freie Kunst und Kultur
In dem Video stellt Sonja Borski für die #OERcamp-Webtalks im Frühjahr 2020 viele Quellen vor, die unter einer freien Lizenz zur Verfügung stehen.
Mit allen Sinnen
COD1NG DA V1NC1

Logo nicht unter freier Lizenz
COD1NG DA V1NC1, der Kulturhackathon, vernetzt Kultur- und Technikwelten miteinander und zeigt, welche überraschenden Möglichkeiten in offenen Kulturdaten stecken. Teams aus Programmier*innen und Hacker*innen entwickeln gemeinsam mit Kulturinstitutionen funktionierende Prototypen z.B. für Apps, Webseiten, Datenvisualisierungen, Spiele oder interaktive Installationen, die überraschende und inspirierende Wege zeigen, wie Sammlungsobjekte von Institutionen auf neue Weisen vermittelt und genutzt werden können.
Museum für alle

Poster Universität Leipzig (Hrsg.) Zum Greifen nah (uni-leipzig.de))
Inklusive kunst- und museumspädagogische Angebote für blinde und sehbehinderte Menschen im Antikenmuseum der Universität Leipzig wurden in dem Lehr-Lern-Projekt »Museum für Alle« der Institute für Klassische Archäologie und Kunstpädagogik entwickelt und praktisch umgesetzt. Hierzu wurde die Dauerausstellung multimedial überarbeitet. Ziel war es u.a. den angestrebten Wissenstransfer für alle zu ermöglichen. Das Poster "Zum Greifen nah" vermittelt einen Eindruck über die Konzeption der inklusiven Neugestaltung.
Kunstmuseum ein inklusiver, barrierefreier Ort
Die Berlinische Galerie entwickelte in enger Kooperation mit dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) und dem Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur die Dauerausstellung „Kunst in Berlin 1880–1980“ für blinde und seheingeschränkte Besucher*innen. Ziel ist es, Kunst mit mehreren Sinnen zu erleben. Dabei gilt es, Ausstellungsstücke auch als Tastmodelle oder Audiodateien für das eigene Smartphone anzubieten.
Aus den Erfahrungen werden Richtlinien und Empfehlungen für die Entwicklung von barrierefreien Maßnahmen erstellt und anderen Museen und Kultureinrichtungen zur Verfügung gestellt. Das Projekt wird von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa unterstützt und von der Aktion Mensch gefördert.
The Life and Works of Vincent van Gogh (1853-1890)
Die Wissenslandkarte vermittelt anschaulich die Verbindung von van Goghs Werken zu seinen jeweiligen Aufenthaltsorten. Hier können Sie seine Spuren verfolgen.

Bild: DNA model projected by Pyramid Hologram (MagzhanArtykov / Wikimedia Commons, CC BY SA 4.0 International Lizenz)
Hologramme verleihen einem Bild mit ihrem 3D-Effekt Lebendigkeit. Hologramme finden vermehrt Anwendung in kulturellen Veranstaltung, wie z.B. im Zirkus Roncalli oder Queen Elizabeth II als Hologramm in der Kutsche zum Thronjubiläum. Wie Sie kleine Hologramme für Ihr Kursangebot selbst erstellen können, zeigen wir Ihnen in den folgenden Handlungsanleitungen:
Wie riecht Kultur

Wein-Aroma-Rad (Bild: Aromaster, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, Wikimedia Commons)
Wenn man aus dem Urlaub eine Flasche Wein oder ein Stück Käse mitbringt, schmeckt er/es zu Hause anders. Das hängt mit der regionalen "Duftnote", geprägt von der natürlichen Umwelt, zusammen. Wie wichtig das Riechen für das Wohlempfinden z.B. bei der Nahrungsaufnahme ist, erfahren wir durch den Ausfall des Geruchsinns wie bei der COVID-19-Pandemie.
Mit z.B. einer Wein-Aromen-Bar trainieren Teilnehmer*innen ihren Geruchssinn. Ziel ist es, mehr zu riechen und zu schmecken. Hierzu riecht man an verschiedenen Aromen wie schwarze Johannisbeere oder Rosmarin.
Der Beitrag "Düfte und Gerüche – eine Kulturgeschichte" von Planet Wissen stellt die kulturgeschichtliche Bedeutung von Düften und Gerüchen vor. Wie das Riechen unser Verhalten beeinflusst, beschreibt der Beitrag "Riechen", ebenfalls von Planet Wissen.
Podcasts
Folge 17: Kulturelle Bildung

Im 17. Podcast potenziaLLL sprechen wir mit Professorin Dr. Ulrike Gerdiken über Kulturelle Bildung in der beruflichen Weiterbildung. Mitnichten handelt es sich bei Kultureller Bildung "nur" um einen Museumsbesuch oder musikalischen Ausdruck, erklärt Frau Gerdiken. Vielmehr kann die begleitete Rezeption und Produktion von Kulturgut das eigene Erleben, die Sicht auf die Dinge, Schlüsselkompetenzen und Kreativität fordern und fördern und damit Menschen in ihrem beruflichen Alltag einen enormen Mehrwert bieten.
hörBAR
Kreative Unterrichtsgestaltung und Praxisimpulse für Bildungslandschaften und Schule stehen im Fokus der Podcast-Reihe "hörBAR", produziert von Kreativ Potentiale entfalten in NRW. Ziel ist es, kreative Potenziale hör-bar zu gestalten und kreative Prozesse anzuregen. Hierzu erzählen Akteur*innen aus ihrem Bildungsalltag und zeichnen so aus verschiedenen Perspektiven ein Bild ihrer eigenen künstlerischen Arbeit.
Die Gespräche finden im Rahmen des Landesprogrammes "Kreativ Potentiale entfalten NRW" statt.
Den Podcast hörBAR können Sie hier hören.
Kulturkapital
In dem Podcast Kulturkapital, der namentlich "kulturelles Kapital = Bildung" meint, unterhält sich Tine Nowak mit Menschen, die einen Medienbezug haben, aus den Perspektiven der Kultur, Medien und Wissenschaft. Folgende Schwerpunkte haben sich bislang herausgebildet:
- Identität – Kultur – Gesellschaft (z.B. Queere Ritter)
- Museum & Kulturelles Erbe (z.B. Unterwegs im Computermuseum)
- Medienpädagogik & Medienprojekte (z.B. Jugend hackt)
- Lernen & Bildung (z.B. Menschen verbessern)
- Schrift & Zeichen ( z.B. Sketchnotes)
- Medienforschung (z.B. Vom Forschen mit Grounded Theory)
- Medienkunst & Medienkultur (z.B. Stadt Netz Kunst)
- Specials (z.B. Buchmesse für Anfänger)
Die einzelnen Podcast-Folgen gibt es zum Durchstöbern aufgelistet unter EPISODEN.
CC BY SA 3.0 by Tine Nowak für Kulturkapital.
Handlungsanleitungen
Buchvorstellungen
Fallbeispiele
Linklisten
ARTS ED NJ
Arts Ed NJ aus dem US-Bundestaat New Jersey stellt eine Liste mit Ressourcen, Tools und Lehrmitteln für die kulturelle Bildung online zur Verfügung. Mit deren Hilfe können online-basierte Lehr- und Lernangebote realisiert werden. Die Angebote bedienen die Sparten Musik, Bildende Kunst, Theater und Tanz, sowie für lehrende Künstler.
Das englischsprachige Angebot finden Sie hier.
Folge 7: Barrierefreiheit
Einen Kurs in Präsenz oder online barrierefrei zu planen und durchzuführen, erfordert die Auseinandersetzung mit den verschiedenen Beeinträchtigungen der Beteiligten, den Hilfsmitteln und Anwendungen. Letztgenannte ermöglichen die Teilhabe beeinträchtigter Personen sowohl als Lehrende wie auch als Lernende. Ziel dieser Dossierfolge ist es, Anregungen und Handreichungen zur Inklusion in der Erwachsenenbildung zu geben. In diesem Sinne finden Sie hier u.a. Checklisten für barrierefreie Veranstaltungsräume, digitale Videokonferenztools und ihre Möglichkeiten, die Präsentation und Dokumentation sowie ausgewählte Anlaufstellen für weitere Informationen.