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Zukunft der digitalen Lernwelten

Das Bild zeigt ein Smartphone mit verschiedenen Icons.

(Bild: geralt / pixabay.com, CC0 Public Domain)

Der ZukunftsMonitor III zum Thema „Lehren, Lernen und Leben in der digitalen Welt“  zeigt sowohl Chancen für innovative Bildungsansätze, aber auch die Risiken auf. Zwei Drittel der Befragten verbinden mit digitalen Technologien in der Bildung eher Chancen als Risiken. Eine große Mehrheit von 79 Prozent kann sich Bildung ohne digitale Medien nicht mehr vorstellen, man hält sie sogar für unabdingbar.

Desto älter die Befragten waren, desto weniger glauben sie an eine motivierende Wirkung digitaler Technologien auf das Lernverhalten. Bei den unter 20-Jährigen nahmen 82 Prozent an, dass Lernen mit digitaler Unterstützung zum Lernen motiviert, in der Gruppe der 20 bis 39-Jährigen waren zwei Drittel der gleichen Meinung. In den Altersgruppen ab 60 bzw. 70 Jahren nimmt Zustimmung zu dieser Annahme mit 35 bzw. 24 Prozent dagegen rapide ab.

„Was lernen wir in Zukunft?“ – Für 87 Prozent der Teilnehmer muss auch in der digitalen Welt die Vermittlung von Werten ein zentraler Bestandteil der Bildung sein.  Fast genauso viele sehen ein grundlegendes Verständnis digitaler Technologien als Fundament von Schul- und Berufsbildung. Immerhin 83 Prozent sehen in Zukunft die Kompetenz „relevante Informationen zu finden und einordnen zu können“ als wichtig für den Umgang mit der Informationsflut im Internet an.

Mit dem Fragenkomplex „Wie lernen wir in Zukunft?“ werden Veränderungen vom analogen zum digitalen Lernen erfasst. 81 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sehen durch die digitalen Technologien den Zugang zu Bildungsangeboten für Berufstätige, Personen mit Familienpflichten oder aus bildungsfernen Schichten erleichtert. Dreiviertel der Befragten sehen durch die neuen Medien den Trend häufiger alleine zu lernen. Ebenso viele sehen eine stärkere Berücksichtigung individueller Lerngeschwindigkeiten und Begabungen. Den Wegfall einer Anwesenheitspflicht an Schulen und Hochschulen können sich nur 25 Prozent vorstellen.

Der Fragenkatalog „Wer lehrt in Zukunft?“ zielt auf die Lehrtätigkeit und die veränderten Kompetenzanforderungen der Lehrenden. 77 Prozent der Teilnehmer sehen eine grundlegende Änderung der Bildung und der Kompetenzanforderungen an Lehrende durch den Einsatz von digitalen Technologien. Dreiviertel sehen die kontinuierliche Ergänzung und Weiterentwicklung von Lernmaterialien zukünftig bei den Nutzerinnen und Nutzern. Auch den verstärkten Einsatz von Lernmedien wie Tutorials oder Erklärvideos, die von Nutzern erstellt werden, wird von der überwiegenden Mehrheit der Befragten in Zukunft gesehen. 69 Prozent geben an, dass zukünftig Rankings von Lehrenden und Bildungseinrichtungen, die auf Bewertungen von Lernenden basieren, eine wichtige Rolle spielen. Über sechzig Prozent sehen in dem Einsatz von digitalen Technologien die Möglichkeit, ein Studium bei den besten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Welt zu absolvieren.

Das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid führte im August 2016 im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung die Umfrage mit über tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmern durch. Die 14- bis 95-Jährigen beantworteten über 30 Fragen mit ihren Einschätzungen und Erwartungen zu digitalen Technologien in der Bildung.

ZukunftsMonitor III Lehren, Lernen und Leben in einer digitalen Welt