Susanne Witt News

VHS-Statistik zeigt digitalen Nachholbedarf

Das Cover der Volkshochschul-Statistik zu dem Berichtsjahr 020

Cover nicht unter freier Lizenz

Die Volkshochschul-Statistik des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung e.V. erfasst in der 59. Folge das Berichtsjahr 2020. Zu der jährlich wiederkehrenden Erhebung fand eine Ergänzungsabfrage zu der Corona-Pandemie  statt. In ihr sieht man die Auswirkungen von COVID-19 auf das Kursangebot der Volkshochschulen und Gründe für die schwierige Überleitung von Präsenz- zu Onlineangeboten.

Im Vergleich zu dem Berichtsjahr 2019 ging die Grundgesamtheit der Mitglieder in den Landesverbänden des DVV um 18 Volkshochschulen auf nunmehr 870 Einrichtungen zurück. Davon wurden 852 der Volkshochschulen (98 Prozent) statistisch erfasst. Die Gesamtfinanzierung ging im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent zurück. Dabei sanken insbesondere die Einnahmen aus Teilnahmeentgelten und –gebühren. Anteilig aufgefangen wurde der Verlust durch höhere öffentliche Zuschüsse mit plus 16 Prozent.

Das Kursangebot ging im Corona-Jahr 2020 um insgesamt 31 Prozent zurück, was in Unterrichtsstunden ein Minus von 40 Prozent bedeutet. Ebenfalls rückläufig war die Zahl der Belegungen mit minus 41 Prozent. Den stärksten Rückgang traf der Programmbereich Gesundheit (minus 57 Prozent). Den geringsten Einbruch verzeichnete der Programmbereich Schulabschlüsse – Studienzugang und –begleitung mit minus 15 Prozent. Einen Anstieg verzeichneten die Kurse mit digitalen Lernangeboten. Im Vergleich zum Vorjahr 2019 stieg dieses um 6,9 Prozent von 1,8 Prozent auf 8,7 Prozent und vervierfachte den Anteil am Gesamtvolumen des Kursangebots.

An der Corona-Ergänzungsabfrage beteiligten sich 608 von 852 Volkshochschulen, die für die vhs-Statistik 2020 Daten gemeldet hatten. Die Volkshochschulen erstatteten vollständig oder teilweise Teilnahmeentgelte/-gebühren in Höhe von rund 35 Millionen Euro (von 215 Millionen Euro Teilnahmeentgelte/-gebühren). Die Zuschüsse summierten sich auf 65 Millionen Euro, davon entfielen etwas mehr als 45 Millionen auf Förderprogramme des Bundes und etwas mehr als 20 Millionen auf Zuschüsse von Gemeinden, Kreisen sowie Landkreisen. 232 Volkshochschulen investierten rund 4,8 Millionen Euro in den Ausbau digitaler Strukturen.

99 Prozent der teilnehmenden Volkshochschulen gaben an, dass das Kursangebot in Präsenz aufgrund der Corona-Maßnahmen zeitweise eingeschränkt war, weil bestimmte Arten von Kursen nicht stattfinden durften. 236 von 608 Volkshochschulen konnten zeitweise weder online noch in Präsenz Kurse anbieten, weil Träger die Einrichtungen geschlossen hatte.

Als Manko stuften die Befragten die fehlenden digitalen Kompetenzen der Lehrkräfte zur Durchführung von Online-Kursangeboten ein. Daneben begründeten die Volkshochschulen den Kursausfall zudem mit der mangelnden technischen Ausstattung der Lehrkräfte sowie den Kursinhalten, die (zumindest teilweise) nicht als digitales Lernangebot geeignet waren.

Lesen Sie hier die komplette Volkshochschul-Statistik.

Weitere Berichtsjahre sowie Tabellen zu der Volkshochschul-Statistik  erhalten Sie auf der Webseite des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung – Leibniz-Institut für Lebenslanges Lernen e.V.

Quelle:  Echarti, N., Huntemann, H., Reichart, E., Lux, T. (2022).
Volkshochschul-Statistik: 58. Folge, Berichtsjahr 2020 .Bielefeld: wbv media.