Die Unesco hat ein Bauwerk der Erwachsenenbildung zum Weltkulturerbe erklärt: die ehemalige Bundesschule des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB) in Bernau bei Berlin. Der Bau ist ein herausragendes Beispiel für die Architektur des Bauhaus-Stils und wird als Erweiterung der bereits seit längerem als Welterbe deklarierten Bauhaus-Stätten in Weimar und Dessau in die Liste aufgenommen.
Neben der „Hochschule für Gestaltung“ in Dessau, der „Kunstschule“ und der „Kunstgewerbeschule“ in Weimar ist die Bundesschule in Bernau ein weiterer Bau auf der Liste, der für Bildungszwecke errichtet wurde. Die Bauhaus-Architekten verfolgten hier den für sie typischen streng funktionalen Baustil, der die Architektur bis in die Gegenwart prägen sollte.
Die Bundesschule wurde 1930 von den Architekten Hannes Meyer und Hans Wittwer entworfen. Sie war die erste zentrale gewerkschaftliche Bildungsstätte der Verbände und des ADGB. Sie bot Platz für 120 Lehrgangsteilnehmer.
Auf dem Lehrplan standen die Vermittlung von Grundkenntnisse zu sozialpolitischen, wirtschaftspolitischen und arbeitsrechtlichen Themen, die Information aus den Verbänden zu organisations- und berufsspezifische Problemen, aber auch „praktische Übungen“ und „schriftliche Arbeit“ sowie Stunden für „Sport und Körperpflege“. Abends wurden kulturelle Veranstaltungen geboten. Die Nationalsozialisten lösten die Gewerkschaftseinrichtung auf und nutzten die Gebäude in Bernau als „Hochschule des Nationalsozialismus“ und schulten hier Spitzenfunktionäre für NSDAP und andere NS-Verbände.
Nach dem Krieg nutzte der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund (FDBG) die Gebäude: Bis 1990 organisierte die DDR-Einheitsgewerkschaft an der „Gewerkschaftshochschule Fritz Heckert“ Ausbildungen für über 15000 deutsche und ca. 5000 ausländische Gewerkschafter. Heute befindet sich in dem Bauhaus-Komplex ein Internat für das Bildungs- und Innovationszentrum (BIZWA) der Handwerkskammer Berlin.
Schülerinnen
und Schüler lernen in Schulen, Azubis im Betrieb, Erwachsenenbildung kann
überall stattfinden. Das zeigt diese wb-web-Bildergalerie. Der Ort, an dem
gelernt wird, hat eine große Bedeutung für das Lehren und Lernen, was ein Blick
auf die vielen unterschiedlichen Gebäude und Räume, die wir zum Thema gefunden
haben, zeigt. Die Beziehung zwischen Lernen/Lehren und Lernort kann bei jedem
neuen Bild neu gedacht werden.
Wo passiert Lernen? In
einem zugigen, schlecht beleuchteten Klassenraum, in der Straßenbahn mit dem
Buch auf den Knien, zwischen den unendlichen Buchreihen einer Bibliothek, in
der App auf dem Smartphone – oder doch eigentlich nur im Kopf des Lernenden
selbst? Auf die Frage nach dem Ort oder dem Raum des Lernens gibt es viele
Antworten. Die interessantesten und wichtigsten für Weiterbildnerinnen und
Weiterbildner fasst dieser Wissensbaustein zusammen.