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Lehrenden eine Stimme geben

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Unter diesem Motto fand in der Walpurgisnacht am 30. April 2024 der „Interviewmarathon mit neben- und freiberuflichen Fachkräften in der Erwachsenenbildung“ statt. Für die Reihe „Dialog Erwachsenenbildung“ suchte Prof. Dr. Nittel das Gespräch mit freiberuflichen Kursleitenden, die in der Gesundheitsbildung, der politischen-, kulturellen-, religiösen-, beruflichen Bildung, der Alphabetisierungsarbeit, der Fremdsprachenvermittlung sowie anderen Bereichen der Erwachsenenbildung aktiv sind – so der Plan. 

Die Idee zu dem unkonventionellen Format in Form von Interviews von abends 18 Uhr bis 2 Uhr morgens in der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai reagierten die Veranstalter auf die erfolglosen Versuche, Gesprächspartner*innen aus der Praxis zu gewinnen. Entgegen dem Usus der empirischen Bildungsforschung mit Hypothesenraster und Leitfadenbürokratie zu arbeiten, zielten sie auf die Gesprächsbereitschaft der Lehrenden aus dem breiten Themenangebot der Erwachsenenbildung, welche aufgefordert waren, ausführlich über ihre Arbeit zu berichten. Gleichwohl sollte das Format den berufspolitischen Charakter der Aktion sowie die Distanz zu akademischen Welt unterstreichen.

Die Umsetzung sah sich dem einseitigen Echo der Praxisvertretenden gegenüber, welches sich in den folgenden Doppelinterviews von jeweils 30 Minuten widerspiegelt und den thematischen Schwerpunkt auf die Integrations- und Migrantenarbeit festzurrte. Die zufällige Zusammensetzung der Interviewpartner*innen skizziert starke inhaltliche und formale Kontraste und deutet auf eine vermutete größere Varianzbreite der Erfahrungen im Feld hin, als hier in den Gesprächen abgebildet.

So berichtete eine nebenberufliche Kursleiterin, die namentlich genannt und gezeigt wird, über ihre positiven Erfahrungen, während im zweiten Interview zwei Fachkräfte aus der Integrationsarbeit anonym aus ihrer Perspektive Brisantes über die Arbeit mit dem  BAMF beitrugen. 

Lehren aus dem Projekt

Die Ansprache von potenziellen Gesprächspartner*innen aus der Praxis erscheint abhängig vom Format und der beruflichen Funktion des Interviewenden seitens des Projekts. So kristallisierte sich ein Unterschied zwischen der engagierten Anfrage eines ehemaligen Hochschullehrers und der Anfrage durch unmittelbar Betroffene (vielleicht unter Mitwirkung von GEW und Ver.di-Kollegen*innen) heraus.

Die Gespräche selbst zeichneten sich laut Projektleitung als lehrreich wie folgenreich aus und führten zu zwei Entscheidungen:

  1. Interviews, die über den Einzelfall hinaus bedeutsam sind, werden mit Bemerkungen und Thesen über ihren allgemeinen Aussagegehalt - inwieweit sind die lokalen Befunde auf andere Bereiche übertragbar - kommentiert. Auf diese Weise soll der analytische Wert der hier dokumentierten Interviews zumindest angedeutet werden, ohne dass damit der Anspruch einer wissenschaftlichen Auswertung verbunden wäre.
  2. Zum anderen wurde entschieden, zukünftige Interviews mit dem Lehrpersonal in die Hände der pädagogischen Fachkräfte zu legen.

Das Projekt "Dialog Erwachsenenbildung" ist beim Zentrum für pädagogische Berufsgruppen- und Organisationsforschung an der Fernuniversität in Hagen angesiedelt.

Quelle:  Nittel, D.  (2024). Hintergrundinformationen. Interviewmarathon mit neben- und freiberuflichen Fachkräften in der Erwachsenenbildung: Erste Etappe der Walpurgisnacht am 20.4.2024 (18 - 19 Uhr).


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