Im Jahr 2015 hat sich in der Weiterbildungsbranche der wirtschaftliche Aufschwung der vergangenen Jahre nicht fortgesetzt. Nur überwiegend betrieblich finanzierte Anbieter konnten sich von dem insgesamt leicht rückläufigen Gesamttrend abheben. Das haben die Auswertungen des wbmonitor 2015 ergeben, für den Weiterbildungsanbieter um eine Bewertung ihrer aktuellen und zukünftigen wirtschaftlichen Situation gebeten wurden.
Themenschwerpunkt der Umfrage 2015 war die öffentliche Förderung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch den Staat. Bund und Länder fördern mit unterschiedlichen Instrumenten die individuelle Teilnahme v.a. an beruflicher Weiterbildung, beispielsweise durch Bildungsgutscheine, die Bildungsprämie oder den Bildungsscheck NRW. 2014 wurden vier von zehn Weiterbildungsteilnehmenden öffentlich gefördert. Etwas mehr als die Hälfte davon sind Menschen, deren Teilnahme durch die Bundesagentur für Arbeit unterstützt wurde, z.B. Arbeitslose oder von Arbeitslosigkeit Bedrohte mit Bildungsgutscheinen.
Darüber hinaus informiert der wbmonitor mit umfangreichen Strukturdaten z.B. über das Personal in der Weiterbildung, Einnahmequellen, Themenschwerpunkte, Veranstaltungsformate und das Leistungsspektrum der Weiterbildungsanbieter. Wir haben einige der Ergebnisse visualisiert.
Weitere Ergebnisse der wbmonitor Umfrage 2015 finden Sie hier. Die Studie steht Open Access zur Verfügung.
Zum wbmonitor: Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) und das DIE erheben seit 2007 jährlich Daten zu aktuellen Entwicklungen der Weiterbildungsbranche, ihrer Organisation und ihres Angebots. Damit leistet diese bundesweite Trendstudie einen wichtigen Beitrag zur Anbieterforschung in der Erwachsenen- und Weiterbildung. Ansprechpartner/innen im DIE: Ingrid Ambos, ambos@die-bonn.de, Andreas Martin, martin@die-bonn.de
Die
über 900 Volkshochschulen in Deutschland verzeichneten 2014 rund neun Millionen
Buchungen. In rund 695.000 Veranstaltungen fanden insgesamt 15,6 Millionen
Unterrichtsstunden statt. Das Unterrrichtsvolumen wuchs damit um 1,7 Prozent.
Diese Zahlen legte das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung (DIE) in der
aktuellen Volkhochschul-Statistik Anfang Dezember vor.
Wenn derzeit circa 1,4 Millionen Stellen auf dem deutschen
Arbeitsmarkt unbesetzt sind, Wissen immer schneller obsolet wird und die
Industrie 4.0 immer höhere Ansprüche an die Kompetenzen von
Arbeitnehmern richtet, ist es kein Wunder, dass Weiterbildung und
lebenslanges Lernen im öffentlichen Diskurs Hochkonjunktur haben. Verwunderlich ist jedoch, dass die Weiterbildungsteilnahme dennoch seit
beinahe 20 Jahren stagniert.