Handlungsanleitung

Nein zu Datenklau: Weshalb und wie Sie einen VPN nutzen sollten

Als Lehrperson sind Sie im Alltag oft darauf angewiesen, die Netzwerke in öffentlichen Bildungsstätten zu nutzen. Diese sind oftmals aber nicht ausreichend gesichert und können im schlimmsten Fall sogar eine Gefahr für Ihre Sicherheit darstellen. Was viele nicht wissen: Es ist relativ einfach, sich diesbezüglich abzusichern. Mit einem VPN verschlüsseln Sie Ihren gesamten Datenverkehr und schützen Ihre Privatsphäre. Was ein solches Programm kann und wie es Ihnen im Alltag hilft, erfahren Sie in diesem Artikel.

VPN - Was ist das überhaupt?

Das Bild zeigt eine Grafik, die den Fließtext zur Frage "Wie schützt du dich mit einem VPN

Die Abkürzung VPN steht für virtuelles privates Netzwerk

Mit einem VPN klinken Sie sich in ein Netzwerk ein, ohne physisch vor Ort damit verbunden zu sein. Es wird ein VPN-Server zwischen Ihr Gerät und dem Internet geschaltet. Sie übernehmen dann die IP-Adresse des Netzwerks und schützen somit Ihre Identität. Denn dann kann nur die IP-Adresse des VPN-Servers zurückverfolgt werden.

Hinzu kommt, dass ein solches Netzwerk privat ist, denn die Verbindung zwischen Ihnen und dem VPN-Server wird verschlüsselt. Man nennt dies Tunnel, da Ihre Daten verschlüsselt durch das Internet transportiert werden - für Sie als Lehrende ist das natürlich sehr wichtig.

Rund um VPNs gibt es einige wichtige Begriffe, die ebenfalls schnell erklärt sind. Der VPN-Client ist das Programm, das eine verschlüsselte Verbindung zu einem VPN-Server aufbaut. Sie können ein solches Programm auf den verschiedensten Endgeräten nutzen.

Damit Ihre Daten auch wirklich geschützt sind, werden VPN-Protokolle verwendet. Das ist das Material, aus dem die imaginären Wände des VPN-Tunnels bestehen. Das Protokoll ist die Methode, die Ihre Daten verschlüsselt.

Ihre Daten werden also zunächst mit einem VPN-Protokoll verschlüsselt und danach durch das Internet geschickt. Bis sie am VPN-Server ankommen, sind Sie verschlüsselt. Dieser entschlüsselt sie und schickt sie an Ihr eigentliches Ziel weiter.

Warum Sie als Privatanwender ein VPN nutzen sollten

Das Bild zeigt die Einsatzzwecke für ein VPN mit drei Icons: Ein Netzwerk für den Zugriff aufs private oder berufliche Netzwerk, ein Schlosssymbol für die Verschleierung der Internetaktivitäten und ein Standortsymbol für das Umgehen von Geo-Restriktionen.

Sie wissen nun, was ein VPN ist und wofür die Abkürzung steht. Doch warum sollten Sie als Lehrperson einen VPN-Dienst verwenden?

 Online lauern zahlreiche Gefahren, die trotz gravierender Folgen allzu gern ausgeblendet werden. Mit einem virtuellen privaten Netzwerk schützen Sie sich davor und stellen sicher, dass Ihre privaten Daten auch privat bleiben.

Die eigene Identität schützen

Surfen Sie im Internet, kann Ihre Identität anhand Ihrer IP-Adresse leicht ermittelt werden. Auch wenn Ihnen dadurch nicht direkt ein Schaden zugefügt wird, kann dies schnell zum Problem werden. Denn Kriminelle warten nur darauf, online an möglichst viele Informationen über eine Person zu kommen.

 Identitätsdiebstahl ist eine weit verbreitete und gefährliche Praktik von Kriminellen. Sie sammeln viele Daten über Ihre Opfer und können damit erheblichen Schaden anrichten. Als Lehrerin und Trainer kommen Sie zwangsläufig mit sensiblen Daten in Kontakt, die auf keinen Fall in die falschen Hände geraten dürfen.

 Nutzen Sie ein VPN, verbergen Sie Ihre IP-Adresse. Ihr Standort ist darüber somit nicht mehr rückverfolgbar. Gerade in öffentlichen WLAN-Netzwerken ist ein VPN unabdingbar.

Internet-Aktivität verschleiern

Das Bild zeigt eine Grafik, die den Fließtext zur Frage "Wie funktioniert ein Virtual Private Network?" bildlich übersetzt

VPNs werden häufig genutzt, um Internet-Aktivitäten zu verschleiern. Das ist sinnvoll, da Ihre Daten beispielsweise von Ihrem Internetprovider eingesehen werden können.

 Es ist ihm möglich, genau zu verfolgen, welche Internetseiten Sie wann aufrufen, welche Dateien Sie herunterladen oder hochladen. Gerade bei sensiblen Daten, sollten Sie sicherstellen, dass niemand Ihre Aktivitäten verfolgt.

 Denn möglicherweise verfolgt auch die Regierung oder ein Geheimdienst, wofür Sie das Internet nutzen. Ein VPN verschlüsselt Ihre gesamte Kommunikation. Ihr gesamter Datenverkehr wird durch einen blickdichten Tunnel geleitet und kann von niemandem eingesehen werden. So bleibt Privates auch wirklich privat.

Geo-Restriktionen umgehen

Das Bild visualisiert den Fließtext zum Absatz "Geo-Restriktionen umgehen".

Sie möchten die neue Staffel Ihrer Lieblingsserie schauen und können Sie bei Netflix, Amazon Video und weiteren Streaming-Diensten nicht finden? Das könnte daran liegen, dass kein Anbieter die deutschen Lizenzrechte für die Serie hat.

 Oftmals ist es so, dass viele Filme und Serien nur in bestimmten Ländern zur Verfügung stehen. Vor allem in den USA, Großbritannien und Kanada haben User eine viel größere Auswahl als wir in Deutschland.

 Mit einem VPN können Sie diese Ländersperre umgehen: Verbinden Sie sich mit einem amerikanischen VPN-Server können Sie auch die amerikanischen Inhalte abspielen.

Ist man mit einem VPN wirklich anonym im Internet? Nein!

Das Bild zeigt eine Visualisierung des Textes warum VPN keine Anonymität garantiert.

Viele Menschen glauben, dass ein VPN ihnen absolute Anonymität ermöglicht. Das ist aber ein Irrglaube, denn völlig anonymes Surfen ist schier unmöglich. Ein VPN kann Ihre Identität aber bestmöglich schützen und es Kriminellen sehr schwer machen, Ihnen Schaden zuzufügen.

Cookies

Cookies waren ursprünglich dafür gedacht, Ihnen das Surfen zu erleichtern. Sie sorgen beispielsweise dafür, dass Sie auf Webseiten angemeldet bleiben und Ihr Warenkorb gespeichert wird.

 Leider werden sie häufig dafür verwendet, Internetnutzer zu tracken. Besuchen Sie eine Webseite, werden Sie praktisch mit einem Cookie versehen, den Sie auf andere Webseiten mitnehmen. Anhand dieser Informationen wird Ihnen personalisierte Werbung angezeigt.

 In Sachen Sicherheit arbeiten Cookies gegen Sie: Sie machen Ihre Internet-Aktivitäten nachvollziehbar. Cookies komplett zu deaktivieren, würde Ihre Internetnutzung zu stark einschränken.

Ein VPN kann Sie davor schützen, denn er verschlüsselt Ihren gesamten Datenverkehr. So können Sie nicht mit Cookies versehen werden und geben Tracking keine Chance.

Browser-Fingerprinting

Beim Browser-Fingerprinting werden Internetnutzer anhand von gesammelten Daten verfolgt. Webseiten speichern persönliche Informationen wie Zeitzone, Browser-Version und Bildschirmauflösung. Es werden immer mehr Daten gesammelt, die wie ein Puzzle zusammengesetzt werden können.

 Auch diese Praktik dient hauptsächlich dafür, personalisierte Werbung auszuspielen. Sie wird aber auch von Behörden verwendet, um Nutzer zu identifizieren. Mit einem VPN schieben Sie auch dem einen Riegel vor: Denn er verschlüsselt Ihre Kommunikation und verbirgt Ihre IP-Adresse.

Log-Files

Sogenannte Log-Files sind Protokolldaten, die jeder VPN-Dienst erfassen muss - ohne geht es aus technischer Sicht nämlich gar nicht. Entscheidend ist, was nach der Erfassung mit den Daten passiert.

Bei einigen Anbietern werden sie sofort gelöscht - andere speichern Sie. Da die Log-Files auch private Informationen wie den Browserverlauf oder die Downloads enthalten kann, sollten Sie ausschließlich VPN-Dienste nutzen, die die Log-Files frühestmöglich löschen.

Wie finde ich einen guten VPN-Anbieter?

Der Markt bietet eine große Auswahl an verschiedenen VPN-Anbietern. Da sie dafür genutzt werden, die eigene Sicherheit zu erhöhen, sollten Sie sich vorab genau mit wichtigen Voraussetzungen beschäftigen.

Bezahlt oder kostenlos?

Sie haben die Wahl zwischen bezahlten und kostenlosen Anbietern. Möchten Sie einen kostenlosen Anbieter nutzen, sollten Sie das Angebot besonders genau prüfen und Erfahrungsberichte anderer Nutzer*innen durchlesen. Denn leider bieten Ihnen nicht alle kostenlosen Anbieter einen ausreichenden Schutz. Einige stehen sogar im Verdacht, sensible Daten der Nutzer zu speichern.

Bevor Sie ein festes Abo abschließen, können Sie viele Anbieter mit einer Geld-zurück-Garantie testen. Sie haben dann in den meisten Fällen zwischen 30 und 45 Tage Zeit, den Dienst ausreichend unter die Lupe zu nehmen.

Es ist ratsam, auf den Schutz eines bezahlten Anbieters zu setzen. Diese schützen Sie zuverlässig vor Datenklau und speichern keine persönlichen Daten von Ihnen.

Wichtige Faktoren für ein gutes VPN

Wer einen guten VPN-Anbieter sucht, hat die Qual der Wahl. Viele Anbieter locken mit unschlagbaren Angeboten und Rabattaktionen. Wichtig ist, dass Sie sich anschauen, was sich hinter der Fassade verbirgt. Achten Sie bei der Wahl auf folgende Aspekte:

  • Anonyme Zahlungsweise
  • Automatischer Kill-Switch
  • Große Server-Auswahl
  • Gutes Preis-Leistungsverhältnis
  • Keine Speicherung von Logs
  • Verschlüsselung mit OpenVPN

Fazit: VPNs sind eine sichere Methode für mehr Privatsphäre im Internet

Wer unbedacht im Internet surft, muss früher oder später mit einem Datenklau oder Hacker-Angriff rechnen. Denn oftmals werden sensible Daten wenig bis gar nicht geschützt und liegen für Kriminelle auf dem Präsentierteller.

Mit einem VPN können Sie dies effektiv verhindern. Es verschlüsselt Ihren Internetverkehr, verschleiert Ihre Aktivitäten und hilft sogar beim Umgehen von Geo-Restriktionen. Auch wenn Sie online niemals komplett anonym sein können, sollten Sie zumindest versuchen, Ihre Privatsphäre mit einem VPN so gut zu schützen, wie es geht.

CC-BY-SA 3.0 by  Alexander Baetz von Privacy Tutor für wb-web


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