Lars Kilian Forschung quergelesen
wbmonitor: Theorie-Praxis-Wissenstransfer im Fokus
Zugänge zu Ergebnissen aus der Forschung
Der wbmonitor verdeutlicht: „Klassische Kanäle“ zur Beschaffung von Informationen über Forschungsergebnisse werden weiterhin abgerufen. So nutzen 99 Prozent der Befragten Fachliteratur, wozu auch Berichte, Gutachten oder Statistiken gezählt werden können. 97 Prozent nehmen mehr oder minder oft an Workshops, Tagungen und Kongressen teil, um sich zu informieren. Kurzveranstaltungen wie Vorträge, Podiumsdiskussionen etc. finden noch bei 95 Prozent der Anbieter Beachtung. Inhaltliches Interesse bei der Nutzung von Fachliteratur bestand vor allem an theoretischen Konzepten und Modellen (z.B. Qualitätsmanagement, Marketing, didaktische Konzeption), die von 78 Prozent in den letzten drei Jahren genutzt wurden. Aber auch bundesweite und landesweite Bildungsberichte liegen wurden von ca. 70 Prozent der Befragten rezipiert.
Online greifen die Befragten in erster Linie auf Suchmaschinen und Fachportale zurück (jeweils 96 Prozent). Bei den Fachportalen stehen der Deutsche Bildungsserver (72 Prozent) und das Netzwerk Weiterbildung (64 Prozent) hoch im Kurs. Erfreulich, dass wb-web, das Portal für Lehrende der Erwachsenen- und Weiterbildung, von 62 Prozent der Befragten genutzt wird und in der Umfrage auf Platz 3 landete. 93 Prozent informieren sich über Newsletter und 90 Prozent über die Webseiten der wissenschaftlichen Einrichtungen. Immerhin fast 80 Prozent nutzen noch soziale Medien, um an wissenschaftliche Ergebnisse zu gelangen. Hier spielen vor allem YouTube (84 Prozent), Facebook (73 Prozent) und Blogs (63 Prozent) eine zentrale Rolle bei der Informationsbeschaffung.
Kriterien für den Wissenstransfer
Damit Forschungsergebnisse einen Praxisnutzen haben, sollten diese in erster Linie eine Relevanz für die Praxis haben sowie die Informationsbeschaffung auf einfachem Weg möglich sein. Beide Aspekte werden jeweils von 97 Prozent der Befragten als sehr wichtig bzw. eher wichtig eingeschätzt. Weiterhin stehen die Aktualität der Ergebnisse (96 Prozent) und der kostenfreie Zugang (90 Prozent) im Vordergrund. Noch 83 Prozent schätzen die eindeutige Befundlage als wichtig ein, gefolgt von der Möglichkeit, Ansprechpartner aus der Wissenschaft bei Rückfragen und Beratung zu haben (71 Prozent). Auf Seiten der Befragten werden demgegenüber die Fachkompetenzen der Mitarbeitenden für einen erfolgreichen Wissenstransfer als wichtig erachtet (98 Prozent), gefolgt vom Bewusstsein über den Nutzen der Forschungsergebnisse für die eigene Praxis (95 Prozent) und den Möglichkeiten des Austauschs innerhalb der Weiterbildungspraxis (76 Prozent).
Quelle: Christ, Johannes; Koscheck, Stefan; Martin, Andreas; Widany, Sarah (2019): „Wissenstransfer – Wie kommt die Wissenschaft in die Praxis?“ Ergebnisse der wbmonitor Umfrage 2018. Bonn: Verlag Barbara Budrich. https://wbmonitor.bibb.de/downloads/Ergebnisse_20190513.pdf
CC-BY-SA 3.0 by Lars Kilian 2019 für wb-web