Der Wuppertaler Kreis e.V. veröffentlicht die Trendstudie zur Weiterbildung 2021, die die Wirtschaftslage der Weiterbildungsbranche des Vorjahres untersuchte. Die COVID-19-Pandemie hatte erhebliche Auswirkungen auf die Branche der betrieblichen Weiterbildung. Mangelnde Planungssicherheit, wechselnde Regelungen, die mit der jeweiligen Infektionslage verbunden waren, führten u.a. zu kurzfristigen Absagen von Weiterbildungsveranstaltungen oder einzelnen Teilnehmenden. Fast zwei Drittel der Weiterbildungseinrichtungen hatten zeitweise Kurzarbeit angeordnet. Trotzdem nahmen im Jahr 2020 mehr als 1,1 Millionen Fach- und Führungskräfte der Wirtschaft an Weiterbildungsveranstaltungen der Mitglieder des Wuppertaler Kreises teil.
Der Geschäftslage-Indikator des Wuppertaler Kreises (WKR) brach in den Jahren 2019 und 2020 ein. Im Jahr 2019 lag er mit 118 Punkten schon um sieben Punkte unter dem Vorjahrswert, für das Jahr 2020 ergab die Umfrage nur noch 86 Punkte. Die Weiterbildungsanbieter schätzten die Situation als sehr bedrohlich ein und rechneten mit starken Umsatzeinbrüchen (WKR 2021). Mit dem Fortschreiten der Pandemie und den Gegenmaßnahmen entspannte sich die Lage wieder und die Stimmung der Weiterbildungsbranche zeigt sich optimistisch. So gaben die Weiterbildungsanbieter für das Jahr 2022 eine steigende Erwartung mit 104 Punkten für den Geschäftslage-Indikator an. Eine positive Entwicklung der Geschäftslage zeigt sich mit einer Punktzahl über 100, eine negative darunter.
Die größten Probleme entstanden durch die Folgen der Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung bei der Planungssicherheit in Bezug zur Durchführbarkeit von Seminaren (86%), durch kurzfristige Absagen von Teilnehmenden bei offenen Seminaren (70%) und der Auslastung von Seminarhäusern (66%). Ebenfalls belastend empfanden die Weiterbildungsanbieter die Maßnahmen hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit der Durchführung bei beschränkter Teilnehmerzahl (58%), kurzfristige Absagen von internen Seminaren durch Unternehmen (55%) und die Umsetzung der Anforderungen an Raumgrößen und Abstand etc. (53%). Etwas mehr als ein Drittel der Befragten gab an, dass die kurzfristige Umsetzung geplanter Präsenzveranstaltung in digitale oder hybride Formate zu Problemen führte. 24 Prozent sahen die beschleunigte Entwicklung von innovativen Formaten als problematisch.
Dass die Folgen der Pandemie sich auf zukünftige Arbeitsformen auswirken, schätzen so die Weiterbildungsanbieter ein: verstärkte Homeoffice-Tätigkeit (86%), veränderte Zusammenarbeit in Teams (73%), Führung (52%), Führung in agilen Arbeitsformen (91%). Hierbei wurden die Angaben „stimme voll zu“ und „stimme teilweise zu“ addiert.
Alle Ergebnisse der Trendstudie zur Weiterbildung 2021 lesen Sie hier.