Susanne Witt
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Potenziale und rechtliche Implikationen von ChatGPT, DALL-E und Co
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Logo OpenAI, nicht unter freier Lizenz
„KI-Generatoren in der Hochschul(lehr)e“ standen im Fokus der gleichnamigen Veranstaltung Mitte März, angeboten vom Multimedia Kontor Hamburg und Partnern. Vier Vortragende legten das Augenmerk auf „Potenziale und Anwendungsmöglichkeiten“, „Haftungs- und urheberrechtliche Herausforderungen bei der Verwendung von KI-Generatoren“ und „Examen mit oder trotz ChatGPT? Ideen für einen rechtssicheren Prüfungskulturwandel“. Die vollständige Dokumentation mit Video und PDF steht jetzt für Sie online.
Potenziale und Anwendungsmöglichkeiten von KI-Generatoren in der Hochschullehre
Prof. Dr. Christian Spannagel, Heidelberg University of Education, präsentierte, wie man mit ChatGPT arbeitet, z.B. indem man Texte und Hausaufgaben von der KI erstellen lässt. Er zeigte die Leistungsfähigkeit einiger Bildprogramme. Diskutiert wurde die Frage, warum verschiedene Institutionen fordern, ChatGPT zu verbieten oder die Nutzung einzuschränken. Zum einen verzerrt die Verwendung von ChatGPT Prüfungsresultate in bisherigen Settings. Zum anderen muss jede Antwort der KI überprüft werden. Kritisches Denken wird immer wichtiger. Hier zeigen sich erste Probleme mit den Generatoren, denn ChatGPT ist ein Sprachmodell, kein Wissensmodell. Daraus resultieren inhaltliche Fehler.
Haftungs- und urheberrechtliche Herausforderungen bei der Verwendung von KI-Generatoren
Jens O. Brelle, MMKH, und Dr. Janine Horn (ELAN e.V.) gaben einen Abriss über die rechtlichen Aspekte zur Verwendung von KI-Generatoren. Neben urheberrechtlichen Problemen wurde gefragt, wer trägt die Verantwortlichkeit und Haftung. Brelle wies auf die Entwürfe der „Europäischen KI-Verordnung“ und „KI-Haftungsrichtlinie & Datenschutz“ hin. Bei Letztgenannter stehen die Verantwortung und Haftung der Anbietenden, der Datenschutz und Persönlichkeitsrechte zur Diskussion. Die KI-Verordnung soll perspektivisch den regulatorischen Rahmen für den Einsatz von KI setzen. Horn legte den Fokus auf die urheberrechtliche Schutzfähigkeit und Verwendungsbefugnis von KI-generierten Inhalten und stellte die Frage: Gibt es eine Kennzeichnungspflicht von KI-generierten Inhalten?
Examen mit oder trotz ChatGPT? Ideen für einen rechtssicheren Prüfungskulturwandel
Univ.-Prof. Dr. Dirk Heckmann stellte vier mögliche Szenarien für den Umgang mit ChatGPT vor: verbieten, dulden, erlauben oder gestalten. Zu jedem Szenario erklärte er Zweck und Hintergrund und gab eine kurze rechtliche Beurteilung einzelner Möglichkeiten. Auf Nachfrage zum Datenschutz verwies er auf die Freiwilligkeit der Teilnahme, so z.B. beim Seminar „Der Richter und sein Hacker“, welches im Sommersemester 2023 stattfinden wird.
Die Online-Veranstaltung wurde durch das Multimedia Kontor Hamburg (MMKH) in enger Zusammenarbeit mit ELAN e.V. und Virtueller Campus Rheinland-Pfalz (VCRP) organisiert und durchgeführt.
Hier gelangen Sie zur Dokumentation.