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Mit dem eigenen Portfolio gewinnen
Das Projekt GRETA bietet Lehrenden und verschiedenen Weiterbildungsakteuern vielfältige Produkte: Das GRETA-Kompetenzmodell, den GRETA-Reflexionsbogen sowie das Herzstück des Projekts: das PortfolioPlus. Mit dem PortfolioPlus haben Lehrende die Möglichkeit, ihre pädagogischen Kompetenzen sichtbar zu machen. Dazu müssen diese bewertet, individuelle Kompetenzbilanzen erstellt und Feedbackgespräche durchgeführt werden. Gutachter oder Gutachterin für das PortfolioPlus zu sein, ist eine anspruchsvolle, aber auch interessante Arbeit. Frau Caroline Baetge ist seit Sommer 2019 Gutachterin. Als Pädagogische Mitarbeiterin für Digitalisierung und Erweiterte Lernwelten arbeitet sie an der Volkshochschule Leipzig. In dem folgenden Interview des GRETA-Teams berichtet sie über ihre Erfahrungen als GRETA-Gutachterin.
GRETA: Wie sieht Ihre Tätigkeit als Gutachter/in aus?
Baetge: Meine Aufgabe ist es, das ausgefüllte PortfolioPlus mithilfe der Gutachterhilfen zu bewerten. Das ist ein sehr systematischer, aber auch aufwendiger Prozess. Danach fertige ich eine schriftliche, zusammenfassende Kompetenzbilanz an und führe nach der Freigabe durch das GRETA-Team ein (virtuelles) Feedbackgespräch. Meist versende ich im Anschluss an die Lehrkraft noch weiterführende Links zu Weiterbildungsangeboten, die wir im Gespräch thematisiert haben.
GRETA: Was ist aus Ihrer Sicht der größte Mehrwert des GRETA Verfahrens?
Baetge: Den größten Mehrwert sehe ich darin, dass informell erworbene Kompetenzen sichtbar werden und damit wertgeschätzt werden können. Oft steht bei Lehrkräften - auch in der Selbstwahrnehmung - nur das fachliche, vielleicht noch das methodisch-didaktische Knowhow im Vordergrund. Ihnen zu spiegeln, dass sie viel mehr mitbringen, als sie denken, kann ein Motivationsschub sein und das Selbstbewusstsein steigern - und das kommt im Endeffekt auch den Teilnehmenden zu Gute.
GRETA: Was ist Ihre Motivation, GRETA Gutachterin/Gutachter zu sein?
Baetge: Ich finde es inspirierend und bereichernd, mich mit individuellen Lehr- und Lernbiografien zu beschäftigen. Das gibt auch mir neue Impulse für meine pädagogische Arbeit. Besonders spannend finde ich, die Dozent*innen nach dem intensiven Begutachtungsprozess dann auch "persönlich" im (virtuellen) Gespräch kennenlernen zu dürfen. Weiterbildung liegt mir selbst sehr am Herzen - diese Einstellung möchte ich gern ausstrahlen und Lehrkräfte motivieren, berufliche Weiterentwicklung als selbstverständliche Investition in ihr persönliches Portfolio zu betrachten.
GRETA: Was wünschen Sie sich für die Zukunft von GRETA?
Baetge: Ich wünsche mir, dass noch mehr Lehrkräfte die Möglichkeit der Begutachtung nutzen und auch Weiterbildungsträger als Multiplikatoren das Projekt noch bekannter machen. Man kann nur dazugewinnen!
Das Interview wurde am 20.07.2020 mit dem GRETA-Team durchgeführt und wb-web zur Verfügung gestellt. Weitere Informationen zu dem Projekt Greta, dem Greta-Reflexionsbogen und dem PortfolioPlus finden Sie hier auf der Webseite.
CC BY ND by Marlis Schneider und für wb-web, 23.10.2020
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