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Flüchtlinge können Vorbilder sein

Menschen hinter einer Absperrung mit Schild mit Aufschrift Refugees Welcome

Was treibt Menschen zur Flucht aus ihrem Heimatland und wie gelingt es ihnen, in einem anderen Land wirklich „anzukommen“, dazuzugehören? 26 Geflüchtete aus zwölf verschiedenen Herkunftsländern erzählen in einem Projekt der Hamburger Volkshochschule die Geschichte ihrer Integration. Hier schildert Heike Kölln-Prisner, wie es dazu kam.

Die Hamburger Volkshochschule ist Partnerin im EU Projekt RefugeesIN. Als es uns im Februar 2016 angeboten wurde, für Deutschland daran teilzunehmen, war ich persönlich sehr froh, weil ich angesichts dessen, was in Europa und auch in Deutschland wegen des Zuzugs von Flüchtlingen diskutiert wurde, nach einem Gegengewicht gesucht habe: Wie kann die Situation von Geflüchteten und Inklusion auch positiv dargestellt werden? Ich erinnere mich, dass ich am Telefon zu der portugiesischen Partnerin sagte: „You are the answer to my prayers!“. In Deutschland war zu dieser Zeit die „Euphorie“ des Sommers 2015 vorbei und die politischen Diskussionen drehten sich nur um Probleme und Gefahren. Dem wollten wir als VHS etwas entgegensetzen. 

Im EU-Projekt RefugeesIN stellen Geflüchtete ihre früheren und heutigen Lebenssituationen filmisch dar. Teilnehmende aus sechs Ländern (Deutschland, Großbritannien, Irland, Italien, Portugal und Slovenien) geben Einblick in ihre ganz unterschiedlichen Erfahrungen. Daraus sollen schließlich – auch in Auseinandersetzung mit europäischen Spielfilmen zum Thema Integration – Dokumentarfilme entstehen. Die Idee: Kino und Film und das Nachzeichnen der realen Lebensgeschichten sollen helfen, Stereotype aufzubrechen und zu überwinden. Gleichzeitig können diese ganz persönlichen Integrationsgeschichten als Vorbild für Neuankommende dienen. Die Filme, die entstehen, werden untereinander ausgetauscht und öffentlich gezeigt. Auf diese Weise soll mehr Verständnis für die Lebensperspektiven von Menschen mit Fluchtgeschichte entstehen.

Das Projekt läuft noch bis Dezember 2018. Im Zeitraum Juni 2017 bis Februar 2018 entstehen die Dokumentarfilme. Die Filme werden auf der Website des Projekts zu sehen sein; welche Länge sie haben werden, ist noch unklar, das bleibt der jeweiligen Gruppe überlassen, aber es handelt sich wohl eher um bis zu zehnminütige Kurzfilme. Sie werden eher dokumentarischen Charakter besitzen.

Da in den Gruppen, die die Filme produzieren, auch Flüchtlinge beteiligt sein werden, kann es gut sein, dass auch eine der folgenden (oft vorbildlichen) Integrationsgeschichten  aus der Broschüre über ehemalige Geflüchtete erzählt wird.

Heike Kölln-Prisner ist Leiterin des Zentrums Drittmittel, Auftragsmaßnahmen und Grundbildung sowie Abteilungsleiterin der VHS-Zentral in Hamburg


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