Angelika Gundermann News
Digitales Arbeiten macht Weiterbildung digital
Je stärker ein Unternehmen digitale Technik und Kommunikationsmittel einsetzt, um so höher ist der Bedarf an Weiterbildung und Qualifikation für die Mitarbeitenden. Und um so mehr Zeit und Geld investieren Betriebe in Weiterbildung. Dabei nutzen digital ausgerichtete Unternehmen für die Weiterbildung bevorzugt digitale Lernangebote, da diese sich gut in den Arbeitsalltag integrieren lassen. Dies sind Ergebnisse einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft.
Alle drei Jahre befragt das Institut der deutschen Wirtschaft Unternehmen zu ihrem Engagement bei der Weiterbildung. Es geht dabei um Motive und Hemmnisse und um die Höhe der Investitionen in betriebliche Weiterbildung. Jetzt liegt die neunte IW-Weiterbildungserhebung vor, für die in einer Online-Befragung eine repräsentative Stichprobe von 1.706 Unternehmen befragt wurden. Erstmals ging es im Schwerpunkt um den Zusammenhang von Weiterbildungsaktivitäten und Digitalisierung.
"Digitalisierung stellt dabei nicht nur neue inhaltliche Anforderungen in Form von IT-Kompetenzen, sondern auch höhere Anforderungen an Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit sowie Selbstständigkeit und Planungskompetenz, da sich Arbeitsweise und Zusammenarbeit ebenfalls verändern", schreiben die Autoren der Studie.
In 80 Prozent der befragten Unternehmen standen digitale Materialien zum Lernen für die Mitarbeitenden zur Verfügung, die Hälfte der Betriebe bietet Lernvideos, Podcasts, Audiomodule, interaktives web-basiertes Lernen sowie computer- und webbasierte Training. Firmeninterne kooperative Lernplattformen, Wissensbibliotheken, Wikis, Foren und sonstige digitale Lernangebote werden von gut einem Drittel der Unternehmen genutzt.
Die gesamte Studie können Sie hier nachlesen.
Arbeit 4.0 und lebenslanges Lernen
Im Zuge der Digitalisierung verändert sich unsere Arbeitswelt und macht für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer neue Kompetenzen erforderlich: Zum einen müssen sie digitale Technologien beherrschen, zum anderen machen diese Technologien neue Strukturen in der Arbeitswelt nötig oder möglich. Team und Führung werden neu definiert, kollaborative Fähigkeiten und kommunikative Kompetenzen müssen entwickelt werden. Ein neues Aufgabenfeld für die in der Weiterbildung Tätigen, die aber auch selbst über ihre Rolle und ihre Aufgabe neu nachdenken müssen.
Digitalisierung in der Erwachsenenbildung
Mit Smartphone,
Tablet und Laptop bringen Teilnehmende heute ganz selbstverständlich ihre
eigenen digitalen Geräte mit in Kurse und Trainings, Workshops und Vorträge –
unabhängig vom Thema. Für Erwachsenenbildung und Weiterbildung bieten sich
damit neue Chancen für das Lernen, das abwechslungsreicher, individueller und
kreativer gestaltet werden kann. Auch die Lehrenden können von digitalen Medien
profitieren, wenn sie um die neuen Möglichkeiten wissen und professionelle
Vernetzungsangebote kennen.