Angelika Gundermann News
Arbeit 4.0: Kompetenzen vor Wissen
Die neue Arbeitswelt, die durch die Digitalisierung geprägt ist, stellt neue Anforderungen an die Arbeitskräfte: Sie sollen mit unbekannten Situationen kreativ und zugleich effektiv umgehen und Entscheidungen treffen können. Wissen allein ist hierzu nicht ausreichend. Es kommt vielmehr darauf an, dass Mitarbeitende wissen, wie sie ihre Kenntnisse einsetzen. Es zählen also vor allem die erworbenen Kompetenzen. Wie diese in der Arbeitswelt von heute vermittelt werden können, das schildert eine neue Broschüre der Bertelsmann Stiftung.
Darin skizziert der Autor Werner Sauter Lehr- und Lernumgebungen, die personalisierte Kompetenzentwicklung in realen Herausforderungen ermöglichen. Dabei erörtert er auch, welche Chance die Digitalisierung für die Kompetenzentwicklung im Netz eröffnet. Sauter ist seit 2008 Wissenschaftlicher Leiter der Blended Solutions GmbH und Verfasser zahlreicher Veröffentlichungen zum Thema Kompetenzentwicklung.
Wer einen ersten Einblick in das Thema bekommen möchte, kann die Blogserie von Werner Sauter mit dem Titel "Die Zukunft des Lernens: Personalisiert und kompetenzorientiert!" im Blog "Aus- und Weiterbildung" der Bertelsmann Stiftung verfolgen.
Die Broschüre steht zum kostenlosen Download zur Verfügung.
Informationen über Werner Sauter auf seinem Blended Solutions's Blog
Blogserie "Die Zukunft des Lernens: Personalisiert und kompetenzorientiert!"
Von der Wissens- zur Kompetenzgesellschaft
John Erpenbeck und Werner Sauter fassen in ihrem Buch „Stoppt die Kompetenzkatastrophe!“ die Bedeutung des Kompetenzbegriffs zusammen und werfen einen kritischen Blick auf das Bildungsmanagement von Kompetenzen in einzelnen pädagogischen Tätigkeitsfeldern sowie in der deutschsprachigen Bildungspolitik. Kompetenzorientierte Pädagogik gilt auch in der Weiterbildung als vieldiskutiertes Konzept. John Erpenbeck ist Physiker und Weiterbildner. Werner Sauter ist Pädagoge mit dem Schwerpunkt berufliches Lernen an verschiedenen Hochschulen. Beide Autoren sind Vorreiter in der Kompetenzforschung und arbeiten an Entwicklungs- und Diagnostikverfahren zur Thematik.
Kompetenzen und Stärken
Wenn im Small-talk die Frage gestellt wird: „Was sind Sie?“, wird keine Antwort erwartet, die eine Auflistung individueller Kompetenzen darstellt. Die erwartete Antwort meint den Beruf oder die derzeitige (Erwerbs-)Tätigkeit. Ist deshalb derjenige, der keine abgeschlossene Ausbildung vorweisen kann, ein „Nichts“? Auch die Kompetenzen zu erkennen, die nicht zertifiziert und damit ausweisbar sind, gilt es zu erfassen und zu nutzen. Sie zu erkennen ist eine Anforderung an kompetenzorientierte Lern-/Lehrsettings in der Bildungsarbeit mit Geringqualifizierten.