Nur 0,4 Prozent
der Arbeitnehmer in Deutschland arbeiten in Berufen, die durch Computereinsatz
und Automatisierung komplett verschwinden könnten. Betroffen sind vor allem
Berufe aus dem Bereich der Industrieproduktion. Zu diesem Ergebnis kommt eine
Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Wer im
Bereich der sozialen und kulturellen Dienstleistungen arbeitet, kann dagegen
relativ sicher sein, dass sein Beruf erhalten bleibt: Solche Tätigkeiten kann
kein Computer erledigen, so die Forscher.
Bei einem
relativ kleinen Anteil der Beschäftigten (15 Prozent) besteht das Risiko, dass
über 70 Prozent der Tätigkeiten durch Computer oder computergesteuerte
Maschinen übernommen werden. Bei fast der Hälfte aller Beschäftigten (40
Prozent) könnten höchstens ein Drittel der Tätigkeiten automatisiert werden,
bei acht Prozent ist dies sogar überhaupt nicht möglich.
Die
IAB-Forscherinnen Katharina Dengler und Britta Matthes weisen dabei darauf hin,
dass sie allein die Möglichkeit untersucht haben, in welchem Umfang Menschen
durch Computer ersetzt werden könnten. Das müsse jedoch nicht zwangsläufig so
auch umgesetzt werden.
Interessant für
die in der Weiterbildung Tätigen: Das Risiko, im Beruf durch einen Computer
ersetzt zu werden, ist nicht unbedingt von der Bildung und Qualifikation des
Beschäftigten abhängig. Wer ohne berufliche Ausbildung arbeitet, kann im
gleichen Umfang durch einen Computer ersetzt werden wie eine Fachkraft (Risiko:
45 Prozent). Mit Meisterbrief oder Technikerqualifikation liegt das Risiko nur
noch bei 30 Prozent, und mit Hochschulstudium bei unter 20 Prozent.
Dennoch hat die
Digitalisierung große Auswirkungen auf Ausbildungen und Berufe, so die
Forscherinnen: „Um das Wissen und Können auf dem neuesten technologischen Stand
zu halten, wird (Weiter-)Bildung immer wichtiger – nicht nur für
Geringqualifizierte, sondern auch für Fachkräfte.“
Die IAB-Studie ist
hier abrufbar. (pdf, Kurzbericht)