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En passant die Trends aus der Weiterbildung entdecken

Social Media Button

Social Media (Bild: coffeebeanswork / pixabay.com, CC0)

Wie Sie Social Media nutzen können, um sich über Weiterbildungstrends auf dem Laufenden zu halten. Tag für Tag wird man mit Informationen zum Thema Weiterbildung konfrontiert, ja geradezu überflutet. Aber findet man in diesem „Heuhaufen“ die „Stecknadeln“, die man für die eigene Arbeit gut gebrauchen kann? Und das auch noch in den extrem unstrukturierten Social Media? Die Lösung liegt in der Auswahl der richtigen Quellen und der gezielten Suche. Dieser Beitrag gibt Tipps und Hinweise, wie man sich eine Art „Fenster“ für die Beobachtung von Weiterbildungsthemen einrichten kann.

Das Twitter-Monitor-Service zeigt eine Übersicht der neuesten Beiträge auf Twitter.

Abbildung 1: Ausschnitt aus Twitter-Monitor-Service „TweetDeck“ (Bild: © mmb Institut, 2017)

Wie findet man die geeigneten Quellen?

Social Media, also Beiträge auf Twitter, Facebook, XING und anderen Foren sowie in Blogs, bieten den Vorteil, dass man nahezu in Echtzeit das Erscheinen von Studien, Vorträgen auf Kongressen und Reaktionen auf kontroverse Themen verfolgen kann. Doch um zu vermeiden, dass man in einer Flut von Informationen untergeht, ist es wichtig, die passenden Quellen zu identifizieren.

Im vergangenen Jahr hat das mmb Institut diverse Aktivitäten zum Thema Weiterbildung beobachtet, um so Trendthemen zu finden. Hierfür wurden im Vorfeld Kriterien für geeignete Informationsquellen festgelegt. 

Tabelle 1: Kriterien zur Auswahl der Quellen

Tabelle 1: Kriterien zur Auswahl der Quellen (mmb Institut, 2016, CC BY-SA 3.0)

Man sollte die Quellen, die man über einen bestimmten Zeitraum beobachtet, auf diese Kriterien hin prüfen. So kann es sein, dass ein Dozent aus der beruflichen Bildung zwar hin und wieder gute Tipps für die Durchführung von Lehrveranstaltungen gibt, in erster Linie aber beispielsweise über sein Hobby „Dampflokomotiven“ twittert. Kriterium 1 verhindert die Aufnahme dieser Quelle und trägt dazu bei, dass Ihr Informationspool nicht durch zahlreiche Bilder von Lokomotiven „verwässert“ wird. Weiterhin sollte sichergestellt werden, dass die Autorinnen und Autoren auch regelmäßig Informationen einstellen (Kriterien 2 und 3 zur Aktualität und Regelmäßigkeit) und diese eine gewisse Reputation in der Weiterbildungsbranche genießen (Kriterium 6 zur Resonanz).

Welche Quellen wurden für die Trendanalyse von mmb genutzt?

Die erste Entscheidung für die Auswahl möglicher Quellen ist die Auswahl eines oder mehrerer Social Media-Kanäle. Zur Auswahl stehen hier (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

  • Facebook
  • Twitter
  • Google+
  • XING/LinkedIn (hier auch: fachbezogene Gruppen)
  • Weitere fachbezogene Internetgruppen („Communities of Practice“)
  • Newsletter von bestimmten Institutionen/Einzelpersonen
  • Weblogs von bestimmten Institutionen/Einzelpersonen.

Im zweiten Schritt sollte man die Beiträge bestimmter Autoren/Institutionen herausgreifen, die sich bei einer ersten Sichtung (siehe Tabelle 1) als vielversprechend erwiesen haben. Neben bestimmten Autoren kann auch ein bestimmtes Thema oder Ereignis ein Auswahlkriterium sein. Die Auswahl erfolgt hier z.B. über einen Twitter-Hashtag.

Das mmb-Institut hat für das Thema „Weiterbildung/Erwachsenenbildung“ entsprechende Urheber identifiziert und in einer Liste zusammengetragen. Diese sollte in regelmäßigen Abständen ergänzt und aktualisiert werden. Einige wichtige Messen und Kongresse wurden nicht in die Liste aufgenommen, da sie während des Recherchezeitraums nicht stattfanden.  (Die Liste steht Ihnen als Download in der rechten Spalte zur Verfügung.)

Eine Alternative ist die Suche in allen verfügbaren Quellen nach einem bestimmten Begriff oder Hashtag zu dem Thema, mit dem man sich gerade beschäftigt. Wenn man sich beispielsweise mit dem Thema „Individualisiertes Lernen im Ausland“ beschäftigt, kann man in Twitter bzw. in einem Service wie „TweetDeck“ (siehe Abbildung 1) das Suchwort „Personalized Learning“ eingeben, um hierzu englischsprachige Beiträge zu erhalten. 

Wie erstellt man ein ständiges Beobachtungsfenster?

Um nicht ständig eine aktive Suche vorzunehmen, sondern die Neuigkeiten als „Push-Dienst“ automatisch auf dem Bildschirm zu erhalten, bieten Social Media verschiedene Möglichkeiten. 

Twitter-Monitor

Man kann für alle Twitter-Nachrichten ein „Social Media Dashboard“ einrichten.  

Ein passender Dienst hierfür ist „TweetDeck“ (www.tweetdeck.com). Dieser Service ist über den Browser nach Registrierung mit dem eigenen Twitter-Zugang erreichbar. Mit ihm kann man die Tweets der Twitterer, denen man folgt, in Form einer Timeline abrufen. Gleichzeitig kann man Spalten mit bestimmten Suchwörtern einrichten, die ständig die neuesten Einträge zeigen, in denen ein bestimmtes Suchwort oder ein Hashtag vorkommen (siehe Abbildung oben).

Um nun diese Einträge während der täglichen Arbeit als kurze Einblendung auf dem Bildschirm zu verfolgen, kann man die Abfrage aktivieren, indem man den Button „TweetDeck needs permission to show your desktop notifications in this browser - Let's go!“ anklickt. 

Benachrichtigung aus XING-Gruppen

Im berufsbezogenen Social-Media-Portal „XING“ haben Sie die Möglichkeit, Gruppen beizutreten, die sich mit einem bestimmten Thema beschäftigen, beispielsweise „E-Learning für Unternehmen und Akademien“ (über 10.000 Mitglieder) oder „Mobile Learning“ (rund 1.000 Mitglieder). Diese Funktion bietet Ihnen auch die Möglichkeit, Beiträge von XING-Nutzern zu Ihren Recherche-Themen zu finden, sobald Sie diesen Gruppen beigetreten sind.

Um auch hier automatisch über die aktuellen Beiträge informiert zu werden, können Sie eine E-Mail-Benachrichtigung anfordern. Hierzu können Sie unter „Einstellungen – Benachrichtigungen“ unter der Rubrik „Benachrichtigung von Gruppen“ im Bearbeiten-Modus ein Häkchen bei „Neue Beiträge“ setzen. Sie erhalten dann eine Mail, sobald neue Beiträge erscheinen. Dies empfiehlt sich für die Dauer Ihrer Recherche. Anschließend können Sie dieses Häkchen wieder entfernen, um eine Mail-Überflutung zu vermeiden.

 

CC BY-SA 3.0 DE by Dr. Lutz Goertz für wb-web



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