Lars Kilian News

Bündnis fordert Ausbau des „Gesamtprogramm Sprachen“

Logos der Verbände die das Forderungspapaier unterzeichneten

Ein breites Bündnis von 18 Verbänden wie dem DVV, dem DVWO oder dem BBB hat ein Forderungspapier für das Gesamtprogramm Sprachen veröffentlicht. Ziel ist es, der Politik die Bedeutung des Programmbereichs aufzuzeigen und diesen zu sichern und auszubauen.

Der Fachkräftemangel, bedingt durch den demografischen Wandel, stellt Deutschland vor erhebliche Herausforderungen. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung prognostiziert bis 2035 einen Mangel von sieben Millionen Arbeitskräften. Der Beschäftigungszuwachs 2023 in Deutschland „resultierte ausschließlich aus der Integration internationaler Arbeits- und Fachkräfte“, so das Forderungspapier. Die Gruppe der Zugewanderten weist eine Erwerbsquote von 70 Prozent auf, was die Bedeutung der Integrations- und Berufssprachkurse als zentrale Instrumente zur gesellschaftlichen Integration und beruflichen Eingliederung unterstreicht.  Demgegenüber zeigt eine Studie des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung, dass Kurzkurse im Gegensatz zu Integrationskursen keine nachhaltige Wirkung bei der beruflichen Integration erzielen.

Die im Haushaltsentwurf 2025 vorgesehenen Mittelkürzungen gefährden die Fortführung der erfolgreichen Maßnahmen. Schon 2024 konnte der Bedarf an Sprachkursen nicht gedeckt werden, die Situation verschärfte sich 2025. „Für erwartete 326.000 Teilnehmende in Integrationskursen wurden lediglich 500 Millionen Euro eingeplant, was nicht einmal für 147.000 Personen ausreicht“, so die Verfasser des Papiers. Auch bei den Berufssprachkursen konnten nur etwa 30 Prozent der notwendigen neuen Kurse finanziert werden. Die Unterfinanzierung stellt für Träger im Bereich der Integrations- und Berufssprachkursen eine Gefahr dar. Auch für die Lehrkräfte wirken die Kürzungen existenzgefährdend und bieten keine Planungssicherheit. Nicht zuletzt können durch die Kürzungen nicht alle geplanten Kurse stattfinden und zehntausenden Teilnehmenden wird der Zugang zu Integrations- und Sprachkursen verwehrt oder er verzögert sich massiv. 

Vor diesem Hintergrund fordern die Verbände:

  • eine auskömmliche Finanzierung des Gesamtprogramms Sprache
  • eine Erhöhung des Kostenerstattungssatzes, grundlegende Verwaltungsvereinfachungen und eine verlässliche Einhaltung des Zahlungsziels für durchgeführte Kurse von 30 Tagen
  • Planungssicherheit für Sprachkursträger und Lehrkräfte
  • wettbewerbsfähige Einkommen und Arbeitsbedingungen, die dem Qualifikationsniveau der Lehrkräfte entsprechen
  • zusätzliche Mittel zur digitalen Qualifizierung von Lehrkräften sowie Ausstattung der Träger
  • einen Anspruch auf adäquate Sprachförderung für alle Zugewanderten
  • mehr Gestaltungsspielraum für Träger und Lehrkräfte, um den Lernweg der Teilnehmenden flexibler und individueller zu gestalten – auch mit digitalen Lernsettings

Das Forderungspapier „Gesamtprogramm Sprache“ finden Sie in vollständiger Fassung unter anderem auf der Webseite des Deutschen Volkshochschul-Verbands: https://www.volkshochschule.de/meldungen/aktionstag-integrationskurse-2025_49568.php