Erfahrungsbericht

Ein zwangloser und ergebnisreicher Austausch

Wertvolle Tipps aus der Praxis für das World Café von Benno Kotterba, Dozent in  Unternehmen, Institutionen und Bildungseinrichtungen.

7. Fazit

Ich setze die Methode des „World Cafés“ dort ein, wo ich mit größeren Gruppen (ab zwölf Personen und mehr) das intensive Gespräch zu einem Thema, zu einem Problem, zur Entwicklung von Strategien und Maßnahmen, anfachen will. Dabei bevorzuge ich die zufällige Aufteilung in Gruppen (jeder ist seines Glückes Schmied und zieht eine Gruppenkarte), damit nicht Home-Gruppen zusammenkommen, sondern neue Mischungen entstehen. Dies setzt sich über die geplanten Runden fort.

Wesentlich für die Anmoderation der Gesprächsrunden sind die ergebnisorientierte Darstellung der Aufgabe (z.B. was soll mit der zu entwickelnden Lösung bewirkt werden) und die zugehörigen offenen Fragen für die Gespräche in den Café-Runden. Im Gegensatz zur Zielorientierung spreche ich hier von der Ergebnisorientierung. Damit die Gruppen ergebnisorientiert arbeiten können, muss das erwartete Ergebnis „ergebnisoffen“ (klingt wie ein Widerspruch in sich!), für die Gruppe konkret und verständlich formuliert sein.

Ein Vorteil des „World Cafés“ ist dabei, dass sich Meinungen, Argumente und Ideen in der Gruppe über die Mischungen und Gesprächsrunden multiplizieren, unterschiedliche Standpunkte, Perspektiven und kritische Bewertungen gruppenabhängig zur Sprache kommen. Ein weiterer Vorteil der Methode ist der mehrfache Rollenwechsel, den die Teilnehmenden durch den Café-Tische-Wechsel erfahren.

Wichtig ist vor allem die letzte Gesprächsrunde, in der die jeweiligen Teilgruppen die Teilergebnisse zielbezogen zusammenfassen, formulieren und argumentieren müssen.

Wesentlich für das gemeinsame Ergebnis ist die Abschlussrunde im Plenum, in dem die Teilergebnisse vorgestellt und zu einem Gesamtergebnis eingedampft werden müssen. Dies erfolgt unter der Moderation des Trainers/Dozenten/Moderators.

Um die Gesprächsrunden möglich kreativ und „spielerisch“ zu befruchten, wähle ich unterschiedliche und manchmal auch für die Teilnehmenden ungewohnte Materialien als „Tischdecke“. Im Bild oben waren es ja z.B. die keilrahmengespannten Leinwände.

8. Zum Weiterlesen

Brown, J., & Isaacs, D. (2007). Das World Cafe: Kreative Zukunftsgestaltung in Organisationen und Gesellschaft. Heidelberg: Carl Auer

Senge, P. (2015). Die Magie der kollektiven Kreativität entdecken. Abgerufen von www.theworldcafe.com/wp-content/uploads/2015/07/Nachwort.pdf


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