Bildungsarbeit mit erwachsenen Geflüchteten

Erwachsenenbildung als Flüchtlingshilfe:  Volkshochschulen, Anbieter von Sprachkursen, Bildungsberatungsstellen –  im November 2015 entsteht dieses Dossier, als Einrichtungen der Erwachsenenbildung mit der großen Zahl neu angekommener Menschen direkt konfrontiert sind. Geht es um Ansätze zur Integration, fallen immer wieder die Stichworte „Sprache“ und „Bildung“ als Schlüssel für ein schnelles und sozialverträgliches Ankommen der Menschen in der neuen Umgebung. Wie reagieren die Akteure der Erwachsenenbildung auf diese Herausforderung? Welche Lösungsansätze haben Sie bereits entwickelt? Und wie sieht die Situation in der Praxis, in den Einrichtungen aus? Mit dem Ukraine-Krieg hat das Dossier eine neue Aktualität gewonnen, die uns alle sehr betroffen macht und in der wir nach Handlungsmöglichkeiten suchen. Deshalb greift die wb-web Redaktion das Thema neu auf und ergänzt das Dossier kontinuierlich mit Kursmaterialien zum Thema Flucht.

16. Podcast online: Refugees welcome

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16. Podcast online: Refugees welcome
In der 16. Podcastfolge potenziaLLL spricht wb-web mit Silvester Popescu. Dieser hat mit Bernd Remmele das Buch "Refugees welcome in der Erwachsenenbildung" herausgegeben. Herr Popescu erzählt im Podcast nicht nur vom Buch, sondern lässt die Zuhörenden am eigenen Leib erfahren, was Flucht und Ankommen in der Fremde bedeuten und wie man als Bildungseinrichtung, Lehrperson oder Ehrenamtler die Fluchterfahrung verstehen, begleiten und nutzen kann. Obwohl die Aufnahme vor dem sich zuspitzenden Konflikt in der Ukraine entstand, sind Gespräch und Thema aktuell wie selten zuvor.

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Krieg in der Ukraine: Hintergrundinformationen und Kursmaterialien

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Krieg in der Ukraine: Hintergrundinformationen und Kursmaterialien
Die Landeszentrale für Politische Bildung in Baden-Württemberg hat ein umfangreiches Dossier zum Ukraine Konflikt und der russischen Invasion in der Ukraine erstellt. Neben dem geschichtlichen Hintergrund werden täglich Lageberichte veröffentlicht und Erklärfilme sowie Unterrichtsmaterialien für den Einsatz in Bildungssettings bereit gestellt.

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Experten für die Vermittlung von Deutschkenntnissen und Orientierung für Migranten sind die Volkshochschulen. Rund 40 Prozent der Integrationskurse, dem vom Bund geförderten Sprachkursangebot, werden von Volkshochschulen organisiert. Bisher galten die Kurse als Erfolgsmodell. „Doch jetzt, wo hunderttausende Flüchtlinge zeitnah mit Kenntnissen der deutschen Sprache, gesellschaftlichem und kulturellem Basiswissen versorgt werden müssen, droht das System zu kollabieren“, schreibt Ulrich Aengenvoort, Direktor des Deutschen Volkhochschul-Verbandes (DVV) in der verbandseigenen Zeitschrift dis.kurs (Ausgabe 4/2015). Es fehlen nicht nur Dozenten, sondern auch Räume für die Kurse, von denen nach Berechnungen von Experten 2016 doppelt so viele wie im vergangenen Jahr angeboten werden müssten, um die Nachfrage zu decken. Der Bund, so Aengenvoort, muss mehr Geld investieren, damit die Integrationskurse weiter ihre Aufgabe erfüllen können: Schnelle Integration in Arbeit und Gesellschaft. Aengenvoort fordert zudem, dass innovative Lern- und Bildungsformate mit digitalen Medien zum Einsatz kommen müssen. 
 

Kompetenzen in der Beratung erfassen

Zur Integration gehört vor allem auch die Möglichkeit, eine Arbeit zu finden. Mit Angeboten zur Beratung und Berufsvorbereitung tragen Einrichtungen der Erwachsenenbildung zum Beispiel dazu bei, dass Flüchtlinge ihre Berufsabschlüsse anerkannt oder Kompetenzen erfasst werden.

Einen starken Anstieg bei der Nachfrage nach Beratung verzeichnet etwa Elisabeth Schmeinck von der Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft der Stadt Bocholt (EWIBO). Die EWIBO sorgt nicht nur für Notunterkünfte für Flüchtlinge in der Stadt, sondern bietet als „Beratungsstelle zur beruflichen Entwicklung“ des Landes NRW unter anderem Beratung zur Anerkennung von im Ausland erworbenen Berufsqualifikationen. Die Erfassung informell erworbener Kompetenzen gehört auch zum Angebot. Zu Elisabeth Schmeinck kommen Menschen mit unterschiedlichen Voraussetzungen: „Manchmal läuft die Verständigung auf Englisch, manchmal mit Händen und Füßen oder die Ratsuchenden dolmetschen untereinander. Aber am Ende einer Gruppenberatung haben alle 14 Teilnehmer ein Profil erstellt.“ Aufgrund dieser Erfahrungen sagt Elisabeth Schmeinck: „Das Wichtigste ist nicht die Sprache, sondern die interkulturelle Kompetenz.“ Beraterinnen und Berater sollten zum Beispiel verstehen, wieso Termine mit Migranten nicht so klappen wie mit Menschen aus Deutschland. Außerdem ist für Schmeinck entscheidend bei einer erfolgreichen Beratung, dass der Berater oder die Beraterin gut vernetzt ist, etwa mit dem örtlichen Jobcenter oder Anbietern für Weiterqualifikation. „So können wir den Menschen helfen, hier schnell Fuß zu fassen“, sagt Schmeinck. 

ProfilPASS in Einfacher Sprache

ProfilPASS auf Ukrainisch verfügbar

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ProfilPASS auf Ukrainisch verfügbar
Ab sofort ist der „ProfilPASS in einfacher Sprache" auch auf Ukrainisch kostenfrei als barrierefreies PDF-Dokument verfügbar. Ziel ist es, Menschen das Ankommen in Deutschland zu erleichtern und Sprachbarrieren beim Beratungsprozess abzubauen. Der „ProfilPASS in Einfacher Sprache“ wurde 2018 im Rahmen des EU-Projektes SCOUT entwickelt und richtet sich speziell an die Bedarfe und besondere Lebenssituation von Neuzugewanderten.

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Förderprogramm "Integration durch Qualifizierung (IQ)"

Blogposts

Flucht im Bild - Challenging Chances

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Flucht im Bild - Challenging Chances
Ein Bildband zur Frage: „Wie sieht Migration und Integration aus? Als Unterstützung beim Sprachenlernen nehmen ehrenamtliche Helfer in der Integration eine entscheidende Rolle ein. Aber ist den Menschen in Deutschland wirklich bewusst, welche Ereignisse und Wege sich hinter dem Wort „Flucht“ verstecken?

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Ein Teil der Willkommenskultur

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Ein Teil der Willkommenskultur
Auf „Refugee Phrasebook“ werden Phrasen, Vokabeln und Links für Geflüchtete und Helfer in deren Sprachen zusammengestellt. Viele engagierte Freiwillige haben die Wörter und Redewendungen zur ersten Orientierung sowie zu medizinischen und juristischen Themen in bis zu 44 Sprachen übersetzt. Ein festes Team verwaltet die Dokumente, sämtliche Materialien sind unter einer offenen Lizenz verfügbar. Ein Interview mit Dr. Markus Neuschäfer, der „Refugee Phrasebook“ mit aufgebaut hat, über den Verlauf und die Ziele des Projekts.

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Potenzialanalyse von Einwanderern mit Kompetenzkarten

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Potenzialanalyse von Einwanderern mit Kompetenzkarten
Die Bertelsmann Stiftung entwickelte in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut Betriebliche Bildung gGmbh und Trägern der freien Wohlfahrt „Kompetenzkarten“ für die Potenzialanalyse in der Migrationsberatung. Die Kombination von Bild und Text in einfacher Sprache baut Barrieren ab und erleichtert den Zugang. Das so gewonnene erste Kompetenzprofil bildet die Grundlage für weitere Beratungen bzgl. beruflicher Erfahrungen und Interessen bei Agenturen für Arbeit bzw. Jobcentern. 

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Erfahrungsberichte

Handlungsanleitungen

Informell Deutsch lernen mit Facebook 

Eine Umfrage unter neuseeländischen Studierenden offenbart das Potenzial des sozialen Netzwerks für den Fremdsprachenerwerb. Soziale Medien wie Facebook, Instagram oder Twitter dienen nicht nur der Kommunikation mit Freunden, sondern tragen auch zum informellen Lernen bei.  

Zur Handlungsanleitung

Linklisten

Buchvorstellung

wb-web-Material für die Bildungsarbeit mit Geflüchteten

Auf wb-web gibt es zahlreiche  Materialien, die nicht originär für die Bildungsarbeit mit erwachsenen Geflüchteten gedacht sind, jedoch durchaus auch in diesem Zusammenhang eingesetzt werden können. Sicherlich kann nicht alles eins-zu-eins adaptiert werden. Wir denken aber, dass die folgenden Materialien in abgewandelter Form  nützlich sind: Zum Beispiel können die "Memo-Schnecke" oder ein Lerntagebuch auch mit Bildern und Zeichnungen gefüllt werden; ein Lernbiogramm, zugeschnitten auf die Lernsituation im Heimatland, kann die Stationen des Lernens verdeutlichen; eine Checkliste, die eigentlich  für das  intergenerationelle Lernen entwickelt wurde, kann übertragen werden auf die Arbeit mit Migranten ... 

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