Erfahrungsbericht

Ermöglichungsdidaktik praktisch umsetzen – das WIFI-Lernmodell LENA zeigt wie (Teil 1)

 

Mit LENA (LEbendig und NAchhaltig lernen) zeigt eine große Bildungseinrichtung, wie man die Ermöglichungsdidaktik praktisch umsetzt. Gemeinsam mit Professor Rolf Arnold (TU Kaiserslautern) wurde LENA am WIFI (Wirtschaftsförderungsinstitut Österreich) unter der Projektleitung von Alice Fleischer entwickelt. Umgesetzt wird LENA in den Train-the-Trainer-Ausbildungen der neun Landes-WIFIs, die jeweils in den einzelnen Bundesländern angesiedelt sind. Susanne Czachs, zuständige Referatsleiterin im WIFI Niederösterreich, schildert in diesem Bericht, was LENA bedeutet und wie man es auf institutioneller und praktischer Ebene umsetzen kann. 

Die Teilnehmenden müssen die Möglichkeit zur Selbststeuerung haben

Wir wissen aus unseren eigenen Lernerfahrungen, dass die Behaltedauer von selbst erarbeiteten, selbst herausgefundenen Inhalten beispielsweise deutlich länger ist, als wenn man etwas vorgesagt, vorgelesen, „vorgekaut“ bekommt. Lernende müssen selbsttätig sein. Wir wissen auch, dass wir dann kompetent unseren Lernprozess verantworten können, wenn wir unsere Lernwege, Lernarten, Lernzeiten, Lernstrategien selbst wählen bzw. mitbestimmen können. Dies sind nur zwei Beispiele für die Eigenverantwortung durch den Lernenden, welche der Ermöglichungsdidaktik gerecht werden.

Kompetenzerweiterung/Kompetenzsteigerung/Outcome-Orientierung

Erfolgreiches Lernen geht heutzutage über die reine fachliche Kompetenz hinaus. Mit dem WIFI-Lernmodell LENA haben wir einerseits die Planung eines Seminars, andererseits den jeweiligen Methodeneinsatz betreffend, fünf Kriterien definiert, welche für einen erfolgreichen Kompetenzerwerb notwendig sind. Für das Seminargeschehen bedeutet dies, dass das jeweilige Setting den sogenannten SPASS-Kriterien gerecht wird:

SPASS bedeutet:

  • Selbstgesteuert: s.o.
  • Produktiv: jede Aufgabe, jeder Auftrag sollte zu einem Ergebnis führen – ohne Lernergebnis ist keine Überprüfbarkeit möglich, somit auch nicht die Feststellung des Transfers in die eigene Praxis
  • Aktivierend: einerseits den Lernprozess betreffend, andererseits auch den Zustand der Teilnehmenden betreffend (z.B. Konzentrations- /Aktivierungsübung)
  • Situativ: die bisherige Erfahrungswelt der Teilnehmenden und des Lehrenden miteinbeziehen, ebenso wie die jeweilige Lernsituation
  • Sozial: das Erleben unterschiedlicher Sozialformen führt zur Stärkung sozialer Kompetenz (Teamarbeit, Kommunikation), ermöglicht vielfältige Lösungsansätze, regt den Austausch untereinander an, ermöglicht Peer Feedback etc.

 

Die praktische Umsetzung möchte ich gerne an einem Beispiel erklären.

Lesen Sie hierzu in Kürze den zweiten Teil des Berichts: Ermöglichungsdidaktik praktisch umgesetzt: wie geht das und was haben die Lehrenden davon?


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