Erfahrungsbericht

Die passende Haltung zur Ermöglichung ist eine „Zurückhaltung“

 

Methoden die man einsetzen kann
 

wb-web: LENA ist also, so habe ich verstanden, vor allem die Umsetzung einer Haltung. Gibt es denn in dem Zusammenhang sowas wie typische LENA-Methoden, die Sie als sinnvoll erachten?

Peter Birnstingl: Die typische „LENA-Methode“ gibt es aus meiner Sicht ja eigentlich nicht. Es gibt viele altbewährte sehr gute Methoden, die entsprechend inszeniert und eingesetzt werden können. Die Rollenhaltung der Trainerinnen und Trainer und der achtsame Einsatz sind dabei entscheidend.

Weiterhin haben wir am WIFI Österreich ein Merkwort für Kriterien für passende LENA-Methoden entwickelt: „SPASS“ steht für „Selbstgesteuert – Produktiv – Aktivierend – Situativ – Sozial“.

Wenn man mit dieser „LENA-Brille“ sein didaktisches Konzept gestaltet und eine ausbalancierte Methodenauswahl trifft, befindet man sich auf einem sehr guten Weg zur Gestaltung von lebendigen, nachhaltigen Lehr- und Lernprozessen.

Aber hier zwei sogenannte „LENA-Methoden“, die ich sehr gerne einsetze und auch immer wieder situativ adaptiere oder erweitere:

Interview Präsentationsmethode (IPM): Teilnehmende führen Interviews mit vorgegebenen Fragen zu einem bestimmten Inhalt durch, wechseln immer wieder die Interviewpartner, anschließend wird das gesammelte recherchierte Wissen in strukturierten Zweiergruppen auf Flipcharts zusammengeführt und präsentiert, anschließend erfolgt eine Evaluierung und Reflexion der dargestellten Wissensbasis.

Parlamentsdebatte: Standpunkte zu einem bestimmten Thema werden in zwei Gruppen unterschiedlicher Sichtweisen diskutiert und vorbereitet, anschließend erfolgt eine „Parlamentsdebatte“ und Argumentation der jeweiligen Standpunkte; die Teilnehmenden sitzen sich dabei in zwei Reihen gegenüber.

Peter Birnstingl hat als Unternehmensberater und Trainer seine vielfältigen Erfahrungen in der Erwachsenenbildung in seine didaktischen Konzepte implementiert. Unter anderem wendet er seine einschlägigen Kompetenzen auch als Lehrgangsleiter an der Donau-Universität in Krems (Universität für Weiterbildung) und als Assessor bei Projekt Management Austria für Personenzertifizierungen an. Die Förderung von Selbstlernkompetenz im Sinne eines systemischen Weltbildes ist ihm ein besonderes Anliegen. Sie erfahren mehr über Peter Birnstingl auf seiner Homepage: www.projektschmiede.co.at

Lesen Sie dazu auch die ausführlichen Handlungsanleitungen zur Interview-Präsentationsmethode (IPM) und zur Parlamentsdebatte.

CC BY-SA 3.0 DE by Kathrin Quilling für wb-web (06.01.2016), letztmalig geprüft am 13.07.2023
 


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