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Altersbericht: Digitalisierung als Chance für ältere Menschen

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Altersbericht: Digitalisierung als Chance für ältere Menschen
Zum nunmehr achten Mal seit 1994 legt die Bundesregierung ihren Altersbericht vor. Kernthema des aktuellen Berichtes ist die Digitalisierung in Bezug auf ältere Menschen. Bundesseniorenministerin Dr. Katharina Giffey, die den Bericht  am 12.08.2020 im Bundeskabinett vorstellte, sieht in der Digitalisierung für ältere Menschen großes Potenzial.

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Erwerbstätigkeit von Älteren in fast allen EU-Ländern deutlich gestiegen

In fast allen 28 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union ist die Erwerbsbeteiligung von Älteren in der letzten Dekade deutlich gewachsen. Besonders kräftig war die Zunahme in Deutschland, wo die Erwerbstätigenquote bei 55- bis 64-jährigen Männern zwischen 2005 und 2016 um rund 20 und unter Frauen in dieser Altersgruppe sogar um knapp 26 Prozentpunkte anstieg. Insgesamt waren in der Bundesrepublik 2016 knapp 69 Prozent der Älteren erwerbstätig (siehe auch die Infografik; Link unten). Starke Zuwächse gab es unter anderem auch in den Niederlanden, Italien, Österreich und Polen. Das zeigt eine neue, von der Hans-Böckler-Stiftung geförderte Studie

Die Erwerbstätigkeit älterer Frauen stieg überall kräftiger an als die der Männer, doch in 25 Ländern legte auch diese zu. Lediglich in Griechenland, Zypern und Spanien arbeitete 2016 ein geringerer Anteil der Männer zwischen 55 und 64 als 2005 (siehe auch Abbildung 3 in der Studie; Link unten). Angesichts der heftigen Wirtschaftskrise, die zahlreiche EU-Länder in der Zwischenzeit durchliefen, zeige sich damit ein neuer, stabilerer Trend in der Beschäftigung Älterer, konstatieren die Studienautoren Prof. Dr. Martin Brussig und Arthur Kaboth vom Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen. Anders als in früheren Rezessionen wurden Ältere nicht mehr "bei hoher Arbeitslosigkeit vom Arbeitsmarkt verdrängt". Die von der Politik in vielen Ländern durchgesetzte Verlängerung der Lebensarbeitszeit wurde also auch durch die Krise nicht unterbrochen.

 Gleichwohl ist die Erwerbstätigenquote der über 55-Jährigen in allen EU-Ländern weiterhin deutlich niedriger als die der Jüngeren. Die Differenz reicht von rund 10 Prozent in Schweden und etwa 15 Prozent in Dänemark oder Deutschland bis zu mindestens 30 Prozent in vielen osteuropäischen Ländern sowie in Frankreich, Österreich, Belgien und Luxemburg (Abbildung 4 in der Studie). Das für 2010 festgelegte "Lissabon-Ziel" der EU von mindestens 50 Prozent Erwerbstätigenquote unter Älteren erreichten bei den Männern im Jahr 2016 24 Mitgliedsstaaten (2005: 16). Lediglich Luxemburg, Griechenland, Kroatien und Slowenien lagen darunter. In Deutschland betrug die Quote bei Männern knapp 74 Prozent. Deutlich schlechter fällt die Bilanz bei den Frauen aus: Trotz oft relativ kräftiger Zuwächse erfüllten 2016 hier lediglich zehn EU-Länder die 50-Prozent-Quote (2005: vier). In Deutschland waren 63,5 Prozent der Frauen zwischen 55 und 64 Jahren erwerbstätig.

 In fast allen Ländern zeigt sich ein Zusammenhang zwischen Erwerbsbeteiligung und Qualifikation: Ältere Frauen und Männer mit geringerer Qualifikation haben deutlich seltener eine Erwerbsbeschäftigung als höher Qualifizierte. Die IAQ-Forscher raten deshalb, Qualifizierungen und berufliche Weiterbildungen deutlich stärker als bisher zu fördern - und zwar nicht nur bei älteren, sondern auch bei jüngeren Beschäftigten.

 Trotz des Anstiegs sieht Studienautor Brussig zudem noch große Defizite bei der Gestaltung alternsgerechter Arbeitsbedingungen und der sozialstaatlichen Absicherung: "Wir wissen aus unserer Forschung, dass sich gleichzeitig die soziale Ungleichheit beim Altersübergang vergrößert hat. Ein guter Teil der älteren Erwerbstätigen hangelt sich über Phasen von prekärer Teilzeit-Beschäftigung oder Arbeitslosigkeit Richtung Rente. Das passiert insbesondere in körperlich anspruchsvollen Berufen und bei gesundheitlichen Einschränkungen. Wenn der Trend zur zunehmenden Alterserwerbstätigkeit dauerhaft stabilisiert werden soll, müssen Arbeitsbedingungen verbessert werden und passgenaue Lösungen für Menschen gesucht werden, die ,zu krank für die Arbeit und zu gesund für die Rente' sind." Außerdem hält es der Experte für zwingend notwendig, die Vereinbarkeit zwischen Berufstätigkeit und Pflege von Angehörigen zu verbessern.

Kaboth, A. & Brussig, M. (2018). Alterserwerbsbeteiligung in Europa auch in Zeiten der Finanz- und Wirtschaftskrise im Aufschwung? Altersübergangsreport 01/2018
 

Quelle:  Pressemitteilung Hans-Böckler-Stiftung, 27.09.2018

Deutsches Zentrum für Altersfragen - Altersbericht

„Ältere Menschen und Digitalisierung" - der Achte Altersbericht greift Entwicklungen auf, die aktuell die Gesellschaft in vielfältiger Weise und in ganz unterschiedlichen Bereichen verändern. Die  Technisierungs- und Digitalisierungsprozesse durchdringen zunehmend die Lebenswelten älterer Menschen.  (Erfassungszeitraum 2018-2019)

Download der Altersberichte und Broschüren

Demografieportal des Bundes und der Länder

Mit dem Demografieportal setzt die Bundesregierung einen wichtigen Grundgedanken der Demografiestrategie um. Der demografische Wandel betrifft alle, seine erfolgreiche Gestaltung braucht alle: Bund, Länder, Kommunen, Sozialpartner, Verbände, Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Bürgerinnen und Bürger. Informieren, Mitreden und Handeln sind die Optionen, zu denen das Portal aufruft.

"Leben im Alter" ist eins von vielen Themen, zu denen das Portal Informationen vorhält. Hier finden Interessierte Daten, Studien und Berichte über die Entwicklung der  (alternden) Gesellschaft.

Publikationen

Lernen im Alter

Teilhabe im Alter!

Selbstbestimmtes Lernen im Alter am Beispiel des »Denk-Raum 50 plus«
 

Der »Denk-Raum 50 plus« ist ein Beispiel selbstbestimmten Lernens im Alter, das in einem organisierten Rahmen stattfindet. Die Autorin stellt in diesem Artikel die hierzu die Vorteile selbstbestimmten Lernens auf und zeigt Gelingensfaktoren eines solchen Formats auf.

Bubolz-Lutz, E. (2017). Non-formal selbstbestimmg. IN DIE Zeitschrift für Erwachsenenbildung 4/2017

GInKA - Gesundheitsbezogene Informations-kompetenzen im Alter

"Gesundes Altern" - Wie geht das? Was muss der oder die Betroffen wissen und was müssen entsprechende Weiterbildungsangebote leisten?

"Unter „gesundheitsbezogene Informationskompetenzen“ werden Wissensbestände, Fähigkeiten und Fertigkeiten verstanden, die es ermöglichen sich Informationen zum Thema „Gesundheit“ zu beschaffen und diese zum Beispiel zur Verbesserung des eigenen Gesundheitsverhaltens zu nutzen." (Mayer, A.-K. & Friebe, J., 2018)

Der Projektbericht gibt eine Übersicht konzeptueller und methodischer Forschungsansätze und begründet seine Relevanz für das mittlere und höhere Erwachsenenalter.  Die Fragebogenstudie ergab ein hohes Interesse am Thema "Gesundes Altern", subjektive Wissensdefizite im Bereich der gesundheitsbezogenen Informatinsrecherche und ein hohes Weiterbildungsbedürfnis.

Den vollständigen Projektbericht  finden Sie hier.

Mayer, A.-K. & Friebe, J. (2018). GInKA - Gesundheitsbezogene Informationskompetenzen im Alter. Projektbericht. ZPID Science Information Online, 18 (1).
doi: http://dx.doi.org/10.23668/psycharchives.870

Projekte

EU Projekt „GrandExpertS“

Projekte der Stiftung Digitale Chancen

12 Qualitätsziele für die Gemeinwesenorientierte Seniorenarbeit 

Das Projekt „Qualitätsinitiative in der Gemeinwesenorientierten Senior_innenarbeit“ fand im Zeitraum von 2010 bis 2013 statt. 

Den Abschlussbericht finden Sie hier: Abschlussbericht Qualitätsinitiative

Das Projekt wurde vom Ministerium für Gesundheit, Ernährung, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

Goldener Internetpreis

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