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Motiviert in Sozialräumen lernen

Vier Schritte zu erfolgreicher Zusammenarbeit

Der Praxisleitfaden dient damit auch anderen als Unterstützung zur Umsetzungen niedrigschwelliger Lernangebote. Insbesondere der Prozess des Aufbaus und der Pflege ergebnisorientierter Kooperationen wird in vier Schritten beschrieben.

  • Nutzen klären: Die Initiative zur Zusammenarbeit kann von beiden Organisationen ausgehen (Volkshochschule oder Träger der Quartiersentwicklung). Bevor die ersten Schritte gegangen werden sollte der jeweilige Nutzen für beide Partner geklärt und eindeutig benannt werden.
  • Zusammenarbeit konkretisieren: Damit sich beide Partner Ihrer Bedeutung und ihrer Aufgaben bewusstwerden und sich den gemeinsamen Zielen verpflichtet fühlen, hat sich ein Auftaktworkshop als sinnvoll erwiesen. Ziel hierbei ist das Schaffen wichtiger Grundlagen der Zusammenarbeit. Hierzu gehört das Diskutieren der Erwartungen und das Vereinbaren der nächsten Schritte. Eine schriftliche Kooperationsvereinbarung kann diesen Schritt unterstützen.
  • Kooperation aufbauen: Zur reibungslosen Zusammenarbeit gehört ein frühzeitiges Erkennen von Schwierigkeiten und das entwickeln entsprechender Lösungsansätze. Dafür sind Arbeitstreffen in kurzen Zeitabständen sinnvoll, bei denen das Gewährleisten von Transparenz über den gemeinsamen Prozess und den aktuellen Status der Arbeit als Zwischenbilanz im Mittelpunkt steht.
  • Fachkräfte sensibilisieren: Das erhebliche Mitwissen der sozialberatenden Fachkräfte und das ihnen entgegengebrachte Vertrauen sollten für die Ansprache gering literalisierter Erwachsener genutzt werden. Dazu können zusätzliche Schulungen oder Informationsveranstaltungen angeboten werden. Das von InSole entwickelte Workshop-Konzept „Lese- und Schreibschwierigkeiten: Erkennen, ansprechen und zum Lernen motivieren“ bietet hier einen tragfähigen Ansatz. Der Aufbau von Beratungs-, Verweis- und Unterstützungsstrukturen im Quartier kann auf diesem Wege gefördert werden.
  • Begleitende ÖA: Ist es gemeinsames Ziel, das Thema geringe Literalität bei Erwachsenen im Quartier aus der Tabuzone zu holen, sind eine gute Außenwirkung und eine feste Einbindung in das kommunale Umfeld sinnvoll und notwendig. Eine gemeinsame, offensiv geführte Öffentlichkeitsarbeit sollte fester Bestandteil der Zusammenarbeit sein: Dialoge im öffentlichen Raum initiieren, politische Diskussionen anregen und neue Ansätze und vorbildliche Handlungsweisen propagieren.

 Erfolge transferieren, neue Akteure gewinnen

Die Erfolge der ersten Projektlaufzeit wird InSole im aktuellen Transfervorhaben verstetigen. In weiteren Bundesländern, Bremen und Hessen, werden wir Menschen mit geringer Literalität durch niedrigschwellig zugängliche Lernangebote in ihrem Quartier und durch die richtigen Ansprachewege zum Lernen motivieren. Die Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteure aus der Weiterbildung, den Volkshochschulen, und Trägern der Quartiersarbeit wird auch in den kommenden Jahren Schwerpunkt unserer Herangehensweise sein. Durch die bisher erarbeiteten InSole-Produkte haben wir eine solide Grundlage, um das Wissen und die Erfahrungen der ersten Projektphase zu transferieren und an die neuen Standorte weitergeben zu können.

 Den Fortschritt unserer Projektarbeit in den nächsten Monaten können Sie hier auch im wb-web-Podcast potentiaLLL verfolgen.

 CC BY SA 3.0 DE von  Jens Kemner und Nadja Gerner für wb-web


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